BRICS - Thailand seit 1. Jan 25 Partner BRICS

Thailand ist mit einem Bein drin

Seit dem 1. Januar 2025 zählt Thailand zu den Partnern der BRICS Vereinigung. Außenminister Sangiampongsa rechnet fest damit, dass Thailand schon bald ein vollwertiges BRICS Mitglied werden kann. Hier mal ein kleiner Überblick, was BRICS überhaupt ist und was sich Thailand davon verspricht.

Thailand ist BRICS Partner
BRICS |© Foto by The Nation

BRICS, ein Akronym für …

 … die ersten Mitgliedstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Gegründet wurde BRIC 2006. Mit Südafrika heißt es seit 2010 BRICS. 2024 dann die Erweiterung um die Staaten Iran, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Äthiopien. Das führte zeitweilig zu einer leichten Ratlosigkeit bezüglich der Bezeichnung BRICS für diese Vereinigung. In der Regel ist jetzt erst einmal die Rede von BRICS+ oder BRICS plus, was zumindest vom Namen her, unbegrenzt weitere Mitglieder zulässt. Saudi-Arabien sollte ebenfalls 2024 Mitglied werden, aber im königlichen Palast möchte man vor der endgültigen Unterschrift lieber noch ein Weilchen darüber nachdenken. Akzeptierte Partner, das sind die Staaten, die gewissermaßen schon mal einen Fuß in der Tür haben, um im Bild zu bleiben. So darf Thailand als Partner bereits an einigen BRICS Versammlungen teilnehmen. Zusammen mit Thailand erhielten auch Vietnam, Malaysia, Indonesien, Algerien, Belarus, Bolivien, Kuba, Kasachstan, Nigeria, Türkei, Uganda und Usbekistan den Partnerstatus.

Der Plan, die Ziele

Die BRICS sehen sich als eine Vereinigung aufstrebender Wirtschaftsnationen und als Gegengewicht zu der G7 (Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und das Vereinigte Königreich). Sie planen, die weltweite Dollar-Dominanz zu brechen und sehen als (fernes) Ziel eine alternative Leitwährung mit eigenen Zahlungs- und Anlagefunktionen. Eine Nummer kleiner geht es zunächst einmal darum, Kooperationen im wirtschaftlichen, politischen, ökologischen und kulturellen Bereichen zu fördern. Da stehen konkret der Handel, gemeinsame Investitionen und Infrastrukturprojekte im Vordergrund. So unterschiedlich wie die Staaten, so individuell sind auch die Interessen der einzelnen Staaten und die Gründe, warum sie sich Vorteile als Mitglied dieser Vereinigung versprechen.

Das Geld liegt auf der Bank

2014 haben die BRICS-Staaten die NDB (New Development Bank) gegründet. Damit werden vorrangig Infrastruktur- und Handelsprojekte der Mitglieder-Staaten finanziert. Am bekanntesten ist bisher wohl das chinesische Projekt OBOR (One Belt, One Road). Für die ungefähre Einordnung: Die NDB verfügt über ein Kapitalvolumen von 50 Milliarden USD, gezeichnetes Kapital. Die Weltbank verfügt über 276 Milliarden USD gezeichnetes Kapital. Die NDB hat sich das Ziel gesetzt, bis 2026 rund 30% in lokalen Währungen (hauptsächlich Rupien und Yuan) abzuwickeln.

Die Interessen liegen auf der Hand

Die BRICS-Staaten befinden sich wirtschaftlich nicht einmal annähernd auf demselben Niveau. Während sich die finanziell schwächeren Länder Unterstützung für ihren ökonomischen Aufschwung erhoffen, haben China und Russland offensichtlich auch geographische Einflussnahmen sowie günstige Rohstoffressourcen im Blick. Russland ist zudem um eine möglichst große Anzahl Mitgliederstaaten bemüht, um seine Isolierung von der westlichen Welt zu kompensieren und neue Absatzmärkte zu schaffen. China möchte sich auf Sicht unabhängig vom Dollar machen, mehr Handlungs- und Wirkmacht bekommen, als Gegenentwurf zu den westlichen Allianzen.

Was verspricht sich Thailand davon?

Die BRICS Mitgliedschaft sollte ein weiterer Motor der aufstrebenden wirtschaftlichen Entwicklung des Landes sein. So die Einschätzung der Regierung. Keinesfalls bedeutet dieser Antrag auf Mitgliedschaft jedoch, dass sich Thailand für die Seite Russland/ China entscheidet und damit gegen die westliche Welt. Thailand sieht sich zukünftig auf dem internationalen Parkett in einer neutralen Rolle als Brückenbauer. Auch um das zu unterstreichen, liegt derzeit ein Mitgliedsantrag von Thailand bei der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) auf dem Tisch.

Wer hat hier & heute geschrieben?

Melanie Meiers
Autorin, Melanie

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