In Bangkok ist dies ein gängiges Transportmittel, um von A nach B zu gelangen, da die Stadt voll von Autos verstoppft ist.
Die Entwässerungskanäle, welche Bangkok - die Hauptstadt Thailands - durchziehen, dienten früher auch der Bewältigung des Personenverkehrs. Es gibt sie immer noch, wenngleich deren Bedeutung zunehmend schrumpfte und viele der Kanäle im Zuge von Bauprojekten einfach zugeschüttet oder überbaut wurden. „Das Venedig des Ostens“ so sahen blumige Reiseführer der frühen Nachkriegsjahre die Stadt Bangkok. Busboote auf manchen Khlongs (so heißen diese Kanäle hier), finden wenig Beachtung bei den Touristen, aber das scheint wohl eher an der Unkenntnis der Verhältnisse zu liegen, als an den Fahrplänen und Tarifen dieser Personenfähren. Sehr gerne machen wir diese preiswerte Attraktion in Bangkok für Sie etwas transparenter und geben Ihnen im folgenden Text Tipps zur Bootsbenutzung innerhalb der Stadt Bangkok.
Kanalwasser ist nicht sauber, aber hier schwimmen auch nur Hardcore-Anliegerkids der Hüttensiedlungen entlang der Ufer
Die Boote auf den Klongs gehören durchweg einer älteren Generation an, sie sind in der Regel hölzerner Bauart und recht stark motorisiert. Sitzreihen bieten nicht viel Komfort auf der schnellen Fahrt und der bewegliche Spritzschutz (eine wasserfeste Plane) an den Seiten ist nur dann auch effizient, wenn die dort sitzenden Passagiere ein sehr gutes Reaktionsvermögen haben. 50 bis 70 Passagiere werden auf Sitzbänken befördert.
Bootsboys turnen auf dem Boot und der Reling herum und übernehmen dabei auch den Kassiererjob. Eine Fahrt kostet üblicherweise nur ein paar Kleinmünzen. Diese Bootsboys erkennt man oft auch an ihren Motorradhelmen, denn die rasante Fahrt führt auch unter Straßenbrücken hindurch, wenn der Wasserstand dieses kaum von der Durchfahrtshöhe her erlaubt.
Das flexibel konzipierte Regendach faltet sich für manche Brückendurchfahrten auf die Köpfe der Passagiere herunter. Das geschieht fast wie von Geisterhand, aber es sind in vorderster Front die Bootsboys für das Herunterklappen und Wiederaufrichten zuständig. Stopps entlang der Strecken werden nur an den speziellen Piers und Stegen vorgenommen. Nur am Start- und Endpunkt vorgesehener Routen verweilt das Boot etwas länger.
Wo finde ich Zusteigestellen in Bangkok?
Anfängern möchten wir die Saen Seab Bootsrouten empfehlen. Zwischen dem Central World Plaza und der Petchaburi Road befindet sich der Verknüpfungspunkt des östlichen Streckenabschnittes und dem westlichen Part des hiesigen Kanalbootsystems. Der östliche Teil folgt im Wesentlichen der Petchaburi Road über die Asoke hinaus und biegt dann zum Pier bei The Mall Ramkhamhaeng ab. Theoretisch führt dieser Wasserlauf bis nach Chachoengsao. Von der Poolterasse des Amari Atrium Hotels können diese Flitzer gut beobachtet werden. Richtig voll sind die Fähren zu den Stoßzeiten von Pratunam zum Golden Mount Tempel in Rattanakosin und retour. Sie verknüpfen hier wichtige Shoppingcenter miteinander. Am Anfang der Strecke liegt das Petchaburi/Ratchadamri Areal mit etlichen Malls (Zen, Central World, Platinum etc.), dann folgen Stops hinter dem Pantip Plaza IT Center und am Saphan Hua Chang unweit vom MBK, bevor die Fähre neben dem Bobae Palace hält und dann den Endpunkt am Wat Saket (Golden Mount Tempel) erreicht. Von hier ist es nur ein paar Steinwürfe zum Democracy Monument und auch die Khao Sarn Road ist in Laufweite. Weitere Kanalboote gibt es noch vereinzelt auf anderen Kanälen (z.B.: Phra Kanong), deren Routen und Zusteigestellen sind aber nur selten für Touristen attraktiv.
Wann verkehren diese Kanalboote?
Täglich von ungefähr 6 Uhr bis nach dem Einbruch der Dunkelheit. Letzte Abfahrten liegen meist um die 19 Uhr. Den Fahrpreis sammeln die Bootsboys ein, geben Sie denen bitte Ihr Ziel an. Nicht immer ist vom Kanal aus auch erkennbar, wo Sie gerade sind. Kanalboote bringen Sie aber wirklich preiswert und sehr flink an Ihren Zielpunkt.
Was sollte ich noch beachten?
Setzen Sie sich möglichst schnell hin, wenn Sie das Boot besteigen. Der kräftige Vortrieb ihres Bootes und die Wellen des Gegenverkehrs können das Boot zum Schaukeln oder Sie zum Stürzen bringen. Mit heruntergelassenem Spritzschutz sehen Sie mehr, aber riskieren Wasserspritzer abzubekommen. Die Boote fahren sehr zügig und auch recht nah an Brückenpfeilern etc. vorbei. Die Bugwellen können enorme Ausmaße haben. Die Boote verkehren in hoher Frequenz, lange Wartezeiten sind unüblich. Viel Gepäck wäre hinderlich beim Besteigen, nehmen Sie sich ruhig die Zeit und betrachten das Geschehen zunächst vom Pier. Fast immer führt eine Treppe auf das Level des Piers hinunter, diese befinden sich meist direkt neben den Brücken.
Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com ©
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