und praktische Gebrauchstipps zur Nutzung derselben
Die Metropole Bangkok muss die Wiege thailändischer Tuk Tuks gewesen sein. Mit „Tuk Tuk“ werden kleinformatigere, meist dreirädrige Vehikel genannt. Tuk Tuks in Bangkok haben keine starre Seitenverkleidung und der gepolsterte Sitz hinten, quer zur Fahrtrichtung eingebaut, bietet zwei normalgroßen Personen und ihren Einkaufstüten Platz. Bei mehr Fahrgästen wird es nicht unbedingt gemütlicher, aber in jedem Falle erheblich enger. Die Dachkonstruktion ist üblicherweise ein mit Plane bespanntes Stahlrohrkonzept. Zusatzplanen können bei Regenwetter den Innenraum vor Nässe schützen. Außer einer Windschutzscheibe, hinter welcher der Fahrer sitzt, gibt es keine seriellen Verglasungen. Das System der TukTuks fand schnell Nachahmer in manchen Provinzen wie z.B. Ayutthaya, diese haben aber oftmals ihre eigene Tuk Tuk Typen und sind auch nicht zwingend immer dreirädrig.
Das typische „Thailand“ TukTuk in Bangkok
Notorisch laut, bauartbedingt unsicher und etwas kippelig, aber sehr wendig und recht schmal konstruiert. Tuk-Tuks sind aus dem Straßenbild der Metropole nicht wegzudenken. Das verchromte Hinterteil (herunterklappbar für Transporte von Sperrgut) der Rohrreling, zeigt weithin sichtbar ein Metallschild eingearbeitet mit dem Schriftzug „THAILAND“. Der zentrale Frontscheinwerfer über dem Vorderrad wird noch seitlich von etwas kleineren flankiert. Des Nachts wird es in den Tuk-Tuks richtig bunt, denn farbige Zusatzleuchten im Innenraum, sind mit den Blinkern und dem Bremslichtschalter gekoppelt. TukTuks haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich an Marktanteil beim Personenverkehr innerhalb von Bangkok verloren, seit dem Millennium haben Taxen mit Taxameter deren Transportaufgaben mit übernommen. Im heutigen Stadtbild findet der Urlauber Tuk Tuks nur noch an einigen Verkehrsknotenpunkten im Kernbereich der Stadt und in den engen Gassen von Yaowarat (Chinatown). Eine Ansammlung dieser Verkehrsmittel aus dem letzten Jahrtausend findet sich natürlich auch regelmäßig vor den Einkaufs- und Übernachtungsmeilen der Stadt und in den Touristenzonen.
Notabene: Wie sieht es mit dem Service der Motorrad-Taxis in Bangkok aus?
Tuk-Tuk Preise - Was kostet normalerweise die Benutzung eines Tuk-Tuks in Bangkok?
Mit dem Tuk-Tuk werden von Einheimischen ausschließlich Kurzstrecken bis zu einer handvoll Kilometer zurückgelegt. Der Standardtarif beträgt ungefähr 30 THB für eine Kurzfahrt bis ca. 2 km, 50 THB für Strecken bis 5 km. Viel häufiger aber findet sich der Tourist leider mit irren Preisvorstellungen konfrontiert, welche den klimatisierten Transport per richtigem Taxi bei weitem übersteigen. Das ist im Besonderen dann der Fall, wenn umhängende Kameras oder in der Hand gehaltene Reiseführer und Stadtpläne den oder die Fahrgäste als unerfahrene Neuankömmlinge verraten. Ein TukTuk als Urlauber nur mit einer Fahrtzielangabe zu besteigen, birgt ein gewisses Risiko. Da kann es schon vorkommen, dass den Passagieren völlig überzogene Phantasiepreise am Zielort abverlangt werden. Vereinbaren Sie einen festen Preis und zahlen Sie passend am Ziel. Gauner mit fremdländischen Besuchern im Profitfadenkreuz, gibt es unter den Tuk Tuk-Piloten viele!
Welche Scams und Abzockmethoden sind populär in der Bangkoker Tuk Tuk-Szene?
Für das Anfahren von Maßschneidern, Restaurants, Unterhaltungsbetrieben, Massageparlors oder gar Juwelieren, sollten niemals TukTuk Driver oder andere Schlepper befragt werden, welche vor den Hotels herumlungern. Sie fragen quasi danach, heftig geprellt zu werden. Der für Sie transparente Bestandteil der Fahrt, nämlich der Fahrpreis, der wird auffällig niedrig sein. Am Ziel der Scams angekommen, erhält der Chauffeur vom Betreiber aber eine ordentliche pro-Kopf Prämie in bar oder Tankgutscheine etc. Sie dagegen werden nach allen Regeln der Kunst an diesen „Schnäppchenverkauf-Orten“ oder „Seafood-Buffets“ übervorteilt. Bei Taxlern unterliegen Sie übrigens generell der gleichen Systematik!
Wie kann ich zu meinen Thailanderfahrungen gefahrlos ein Tuk-Tuk Abenteuer hinzuaddieren?
Wer die Gefährte live erleben möchte und ohne dabei abgezockt zu werden etwas herumkutschiert werden will, der muss auf seinem Thailand Urlaub nicht auf diese landestypische Besonderheit verzichten. Als guter Ausgangspunkt dafür empfiehlt sich der Bereich um Bobae Market, der große Bahnhof Hua Lamphong oder jeder andere Ort im alten Stadtherzen, wo sich recht viele dieser gedopten Dreiräder befinden. Sprechen Sie den Eigentümer des TukTuks auf eine Sightseeingtour an und beschränken Sie diese auf vielleicht zweieinhalb bis drei Stunden, vereinbaren Sie einen Endpunkt der Reise und lassen Sie den Fahrer entscheiden, welche Punkte er unterwegs ansteuert. 400 THB (unter 10€) wären dafür ein angemessener Lohn. Machen Sie ihm aber klar, dass Sie nichts kaufen möchten, nur Schönes sehen und vielleicht fotografieren wollen. Ältere Kutscher fahren oft besonnener und verhaltener, Sie werden überrascht sein, wie viele der älteren Chinesen unter den Drivern etwas Englisch verstehen. Vermeiden Sie dabei möglichst die abendliche Rushhour an den Werktagen in der Stadt.
Wo gibt es (außer in Bangkok) in Thailand noch Tuk-Tuks?
Sehr berüchtigt sind die feuerroten TukTuks auf Phuket für ihre exorbitanten Preisforderungen und mafiösen Strukturen. Diese sind vierrädrig und offerieren im Innenraum zwei gegenüberliegende Sitzbänke. Lange Tuk-Tukreihen entlang der Promenaden gehören zum Strapenbild der Strandorte. Fast unverschämt sind die Preisforderungen dieser Genossen und der Tourist wird hier zu den wildesten Preisen selbst für Kurztrips genötigt. In Songkhla, Hat Yai und anderen Städten der südlichen Landesteile gibt es diese Modelle auch. In Hat Yai kostet beispielsweise ein Trip innerhalb der flächigen Stadt pro erwachsener Person 30 THB. Die alte Königsstadt Ayutthaya kennt solche TukTuks auch, hier sind es aber wieder Dreiräder in witzigen Eigenbaukonstruktionen und jede andere größere Stadt oder Provinzhauptstadt, hat ihre eigenen TukTuk-Versionen oder Songtheauws (Pickuptrucks mit Längssitzreihen hinten) für den individuellen Kleinverkehr.
Haben Tuk Tuks eine Zukunft?
Nicht wirklich, denn besonders den dreirädrigen Modellen bringen die Thais nur sehr wenig Vertrauen entgegen. Die Umweltbelastung hat sich dank verwendeter Flüssiggasantriebe zumindest in Bangkok verbessert. Unsere Generation dürfte so ziemlich die letzte sein, die diese antiquiert wirkenden Transportmittel noch als Zeitzeugen erleben kann. Eines Tages wird nur noch das halbe TukTuk über dem Eingang des Hard Rock Cafe am Siam Square unsere Erinnerungen an heute wachhalten.
Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com ©
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