Tage 4 und 5 des “Bangkok Shutdowns”
Bangkok. 17./18. Januar 2014. Einer der vom Attentat des 17. Januars in Bangkok verletzten Protestler, erlag am heutigen Tage seinen Verletzungen.
Das Attentat, weltweit von der Presse als Bombenattentat am helllichten Tag um 1 Uhr mittags unweit des nationalen Sportstadions und des Mah Boonkrong (MBK) Centers verbreitet, hatte eine vermutlich eine Handgranate des Typs M 26 zum Gegenstand.
Diese Handgranate (Teile des Zünders erlaubten diese Identifikation) wurde aus einem unbewohnten Gebäude an der Bunthat Thong Road zwischen den Soieinmündungen Chula Soi 6 und Chula Soi 8 unter die vor dem Hause vorbeiziehenden Protestler geworfen. Die Protestgruppe wurde von Suthep Thaugsuban angeführt, die Explosion erfolgte nur unweit von Suthep und durch umherfliegende Granatsplitter, wurden rund 39 Bürgerrechtler zum Teil schwer verwundet.
Was ist eine M 26?
Es handelt sich dabei um eine Splitterhandgranate mit vorfragmentierter Hülle. Sie ist nicht groß und wurde von den USA und Bündnispartnern seit dem Koreakonflikt 1952 eingesetzt.
Warum kann das zugeordnet werden?
Eindeutig identifizierbare Teile der Granatentype, wurden am Explosionsort aufgefunden. Solche Handgranaten spielten auch schon in 2008 eine Rolle in Thailand, als damals die gelben Besetzer des Parlaments (PAD) damit von Unbekannten beworfen wurden.
Was macht die Polizei in Bangkok?
Mit den Schultern zucken, denn die Sicherheitskräfte der Protestler riegelten das in Frage kommende Gebäude ab und gewährten Polizisten keinen Zutritt ohne Beaufsichtigung. In dem leer stehenden Gebäude befand sich ein in Betrieb befindlicher Kühlschrank und Überreste von Garküchenverpflegung in Styroporcontainern. Hier hauste ein oder mehrere Personen bereits vor dem Vorfalltag, so berichtet die Lokalpresse. Gefunden wurden hier mehrere M 16 Sturmgewehre in Bauteilen, vier Funksprechgeräte und das Baseballcap mit dem Logo einer polizeilichen Kampfeinheit (Ausrüstung von Polizei-SWAT Teams). Die Polizei ist in Bedrängnis, man erwartet Antworten auf Fragen nach den Tätern. 1000de von Protestlern vor dem Nationalen Polizeihauptquartier verleihen dieser Forderung Nachdruck.
Wie reagiert die protestierende Menschenmenge?
Sie sind betroffen, spenden Blut für die Verletzten beim Roten Kreuz. Die Proteste gehen weiter. Der provisorischen Regierung um Yingluck Shinawatra, wird im Angesicht des neunten Todesopfers seit dem Beginn der Proteste Unfähigkeit vorgeworfen und ein Desinteresse am Volkswohl. Diese streitet das natürlich ab.
Wie Sie sich als Tourist verhalten sollten
Sie sollten Menschenaufläufe und Ansammlungen vermeiden und sich nicht auf die Ordnungshüter verlassen. Trips in Protestgebiete sind nicht empfehlenswert und bergen latente Gefahren. Umfahren Sie möglichst weiträumig die Protestzonen und genießen Sie zunächst andere Orte im Land. Woanders sind die Proteste und Unruhen nur aus Medienberichten bekannt, alles beschränkt sich derzeit auf kleine Kernbereiche von Bangkok.
Autor | Frank P. Schneidewind ©
- Tag 7 - 9: Ausnahmezustand in Bangkok
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