Stellt die beliebte Urlaubsinsel eine große Gefahr dar? Eigentlich ist diese kein Risikogebiet - jedoch häufen sich die Meldungen über Dengue-Fieber auf Koh Samui.
In der letzten Zeit häufen sich die beängstigenden Meldungen über Fälle von Dengue-Fiebers auf der Insel Koh Samui in Thailand. Überraschend dabei ist vor allen Dingen, dass traditionell die Insel im Golf von Thailand nicht unbedingt zu den akuten Risikogebieten zählt. Die Viruserkrankung Dengue-Fieber wird durch den Stich des Moskitos übertragen und das vor allem während der Regenzeit, die sich in Koh Samui von November bis Mitte Dezember zieht.
Schenkt man Meldungen der Bangkok Post aus dem Juli dieses Jahres wirklich Glauben, ist tatsächlich ein Anstieg der Patienten zu vermelden, bei denen das Dengue Fieber festgestellt
wurde. Im Zeitraum vom 01. Januar bis zum 14. Juni 2014 wurden 62 Fälle von Erkrankungen im Samui Hospital behandelt. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum nur 29 gemeldete Fälle
von Dengue Fieber. Auch die Samui Times greift das ernste Thema auf, berichtet aber gleichzeitig, dass alle Patienten die Krankheit ohne weitere Schäden überstanden haben. Todesfälle waren
demnach nicht zu beklagen.
Sieht man sich nun in der Folge der Nachricht die Zahlen an Touristen an, die jedes Jahr nach Koh Samui kommen, sind 62 Fälle
des Dengue Fiebers im Verhältnis keine besonders hohe Zahl - und das Risiko nicht wesentlich größer als in anderen Regionen Thailands. Wenn man sich an die gängigen
Sicherheitsvorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen hält, kann man seinen Urlaub in Thailand also trotzdem beruhigt genießen.
Was ist Dengue-Fieber eigentlich?
Bei dem Dengue-Fieber handelt es sich um eine Viruserkrankung, die auch unter dem Namen "Knochenbrecher-Virus" bekannt ist. Sie hat sich vor allen Dingen im afrikanischen und
südostasiatischen Raum in den letzten Jahren rapide ausgebreitet und ist auf dem Weg, die Malaria als häufigste virale Erkrankung weltweit abzulösen. Es gilt dabei unter vier
verschiedenen Subtypen des Dengue-Virus zu unterscheiden.
Die Symptome des Dengue-Fiebers können einer starken Grippe ähneln. Patienten leiden unter:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Schnell steigendem Fieber (bis hoch auf 41° Grad)
- Kopfschmerzen (besonders im Stirnbereich)
- Extrem schmerzende Glieder und Gelenke
- Diarrhoe
Der Krankheitsverlauf umfasst zumeist zwei Phasen: Nach der ersten Phase sinkt das Fieber und der Patient scheint wieder zu Kräften zu kommen. Doch nach zwei bis drei Tagen kommen die Symptome nochmals (und oft auch heftiger) zurück.
Das Dengue-Schock-Syndrom (DSS) und das Dengue-hämorrhagische Fieber
In ganz seltenen Fällen (und in der Regel nur bei erst-erkrankten Kleinkindern oder gebrechlichen Personen) kann es zum Dengue-hämorrhagischen Fieber kommen. Dabei liegt im
Normalfall jedoch eine Zweiterkrankung mit einem weiteren Subtypen des Virus vor.
Neben dem schlagartig hochschießenden Fieber kommt es hierbei auch zu krampfartigen Bauch- und Magenschmerzen mit extremen Erbrechen. Im schlimmsten Fall treten innere Blutungen der
Organe auf, was zu deren Versagen führen kann - bis hin zum Dengue-Schock-Syndrom, das häufig lebensbedrohlich verläuft.
Lesen Sie ausführliche Informationen zum Dengue-Fieber.
Wie wird das Fieber eigentlich behandelt?
Beim normalen und eigentlich typischen Krankheitsverlauf können schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente, die ambulant verabreicht werden, ausreichend sein. Allerdings sollte darauf
geachtet werden, dass der Erkrankte ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um eine Dehydrierung zu vermeiden und ggf. auch Elekrolytlösungen verabreichen. Was man aber auf keinen
Fall geben darf, sind Medikamente, die Acetylsalicylsäure enthalten (z. B. Aspirin), da diese durch ihre blutverdünnende Wirkung ungeahnte Komplikationen auslösen können.
Sinkt das Fieber zwei Tage nach Medikamentenbehandlung immer noch nicht, sollte man ein Krankenhaus aufsuchen. Hier kann mit Infusionen und weiteren Medikamenten gegen die
Krankheit vorgegangen werden.
Wie kann man sich auf Koh Samui - und sonst wo - schützen?
Da es bis jetzt keine wirklich wirkungsvolle Impfprophylaxe gegen den Dengue-Erreger gibt (auch wenn sich ein französischer Konzern momentan in der Testphase für ein
Medikament befindet und positive Resultate einfährt), muss man sich anders schützen.
Das bedeutet für Touristen: Mehrmals tägliche mit wirkungsvollen Insektenschutz-Mitteln und Repellentseinreiben, Moskitonetze einsetzen und Kleidung mit dem
Insektenschutz Permethrin behandeln, tagsüber in Zimmern die Klimaanlage anlassen (Moskitos mögen es heiß) und keine Wasseransammlungen (z. B. Blumenvasen, Wassereimer, etc.)
offen herumstehen lassen. Besonders anfällig für den Stich der Dengue-Mücke sind übrigens die Partien der Knöchel und der Füße - diese sollten deshalb, wenn möglich auch mit Socken o. ä.
geschützt werden.
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