Nur auf zwei Rädern, aber mit unbegrenztem Fahrspaß
Motorradfahren in Thailand ist eine Ganzjahresoption für das Urlaubsvergnügen. Es gibt da unterschiedliche Betrachtungsweisen zu und das Motorradfahren in Bangkok oder den Ballungszentren hat bestimmt weniger mit Spaßbiken gemeinsam, als die Trips in tourengeeigneten Teilen des Königreiches. Es gibt Strecken und Routings mit den unterschiedlichsten Anforderungen an Fahrer und Motorrad, die relative Verkehrsdichte der gewählten Region spielt zudem sicherlich eine entscheidende Rolle. Generell gesagt gewinnt das Motorradfahren an Spaßpotenzial, je weiter entfernt sich die Tour vom Treiben in der Hauptstadt abspielt. Es gibt aber auch von dieser Regel Ausnahmen.
Zunächst den Verleiher abchecken
Motorradverleiher gibt es im ganzen Königreich gar viele. Nicht jeder von diesen hat aber das Wohlergehen seiner Mieter auch im Sinn. Schlecht gewartete Mietfahrzeuge sind ein Hauptgrund für Pannen unterwegs. Während manche Bikes top gepflegt sind, gehören andere eher in die Kategorie: Soeben noch fahrbarer Schrott! Hier ist die Auswahl des Vermieters und eines geeigneten Motorrades oder Rollers sehr wichtig. Je weiter der Urlauber sich vom Startpunkt der Reise weg bewegen möchte, umso mehr sollte das Fahrzeug auch höchsten Ansprüchen an die Zuverlässigkeit und Sicherheit vollumfänglich Genüge tun. Das Fahrzeug sollte zwingend zugelassen (Nummernschild) sein und die Fahrzeugpapiere müssen für etwaige Kontrollen mitgeführt werden. Wichtig ist hier die obligatorische Haftpflichtversicherung (in Thailand: „Por Ro Bor“ genannt). Haftungsbegrenzungen (wie beispielsweise Kaskoversicherungen) sind nicht unbedingt üblich, können dem Mieter aber eine Menge Ärger ersparen. Niemals sollte ein Reisepass als Sicherheit deponiert werden, auch dann nicht wenn der Vermieter auf ganze Schubladen voll davon verweist. Eine Passkopie darf der Vermieter gerne für sich anfertigen, das Dokument selbst verbleibt aber in Ihren Händen. Die Unsitte einen Reisepass einzufordern ist illegal und kann Sie in arge Schwierigkeiten bringen.
Der Fahrzeugcheck, wichtig und unabdinglich
Vor jeder Ausleihe sollten die technischen Funktionen des Zweirades überprüft und inspiziert werden. Funktionsfähige Bremsen sind megawichtig, auch die Beleuchtungseinrichtungen sollten gecheckt werden. Sorgfältige Zeitgenossen überprüfen auch den Zustand der Reifen und die Profilstärke, den „Durchhang“ der Antriebskette und den Ölstand. Die allererste Fahrt sollte eine simulierte Notbremsung (ohne den Verkehr zu gefährden) beinhalten, denn jedes Motorrad zeigt ein anderes Bremsverhalten. Schaltung oder Automatikgetriebe, der Markt für Leihfahrzeuge hält alles vorrätig. Etwas unterschätzt werden die Stoßfänger, deren Beschaffenheit gibt Aufschluss über das Fahrverhalten auf unebenen Fahrbahnen und im Gelände.
Welcher Motorradtyp ist denn der richtige?
Angeboten wird in den Küstenbadeorten die gesamte Palette vom Leichtkraftroller bis hin zum Powerbike. Landesübliche Leichtkrafträder haben zwischen 100 und 150 cm³ Hubraum. Sie sind preiswert in der Miete und auch von Anfängern fahrbar. Tankinhalte um 3 bis 5 Liter verschaffen diesen kleinen Flitzern so 150 bis 200 km Aktionsradius, größere Maschinen mit mehr Hubraum und auch Zylindern sind kostspieliger im Verbrauch und auch der Miete. Enduros oder Geländemotorräder sind nur etwas für Experten, die oft hochbeinig konzipierten „Gatschhupfer“ machen Sinn für Querfeldeintrips ohne Beifahrer. Fast alle Anmietungen betreffen die überall angebotenen Leichtkrafträder, diese sind durchaus sozialtauglich und für gemütliche Touren interessant. Obwohl diese Roller und Kleinkrafträder Topspeeds über 100 km/h erreichen können, sind Reisegeschwindigkeiten von 60 bis 70 km/h nervenschonender und ungefährlicher. Der richtige Reifenluftdruck beugt Platten vor, eine Schlauchreparatur kann aber in jedem Dörfchen bewerkstelligt werden. Lasten werden am besten per Rucksack mitgeführt. Anmieter der Powerbikes können nicht zwingend mit den vielen PS auch umgehen, diese Kandidaten gehören leider auch sehr häufig zu der Gruppe der Unfallopfer. Bigbikes als Tourer sind für versierte Fahrer interessant, hier gibt es dann auch die Option das Gepäck per Tankrucksack oder in Satteltaschen mitzuführen.
Helmpflicht in Thailand, ja oder nein?
Es gibt in Thailand eine Vorschrift für Zweiradfahrer auch einen Helm zu tragen. Die Helme der Kleinkraftradverleiher (Jethelme) sind Billigprodukte und nicht ein wirklich guter Unfallschutz. Bringen Sie sich Ihren Helm mit oder kaufen Sie sich vor Ort einen gescheiten Markenhelm mit Prüfzertifikat. Billighelme platzen wie Fallobst und sitzen auch nicht unbedingt bequem am Kopf. Integralhelme gibt es meist zu den Powerbikes, doch deren Lüftungssysteme sind z.B. im Stadtverkehr an einer Ampel stehend auch hoffnungslos überfordert. Fernab der Küstenbadeorte überprüft kaum jemand die Helmpflicht, gelegentliche Checkstops der Polizei soll es aber mittlerweile auch im hohen Norden (besonders in Chiang Mai) und dem Isaan geben.
Ganz wichtig! Die Planung größerer Motorrad-Touren
Eine gute und detaillierte Tourenplanung ist unabdinglich bei größeren und Mehrtagestouren. Je nach Ihrer Konstitution, den Witterungsverhältnissen, den Fahrbahnbeschaffenheiten und dem gewählten Zweirad, sind Halbtages- oder zumindest Tagesetappen auszuwählen. Hier hilft ein gutes Kartenmaterial, wenn es so etwas nicht vor Ort gibt und auch nicht mitgenommen wurde, dann können die PTT Großtankstellen mit angeschlossenem Shop hilfreich sein. Zur Not kann sich der Tourenfahrer auch mit den Google Maps online behelfen. Verpflegungsstops müssen in Thailand nicht vorgeplant werden. Ein Getränk und einen Teller Gebratener Reis oder ein Pad Krapao gibt es selbst im allerkleinsten Dorf. Tankstellen sind dagegen in den dünn besiedelten Regionen und nahe der Landesgrenzen nicht wirklich dicht gesät, auch Unterkünfte für die Nacht sollten nicht dem Zufall überlassen bleiben. Wer hier Ansprüche an das Nachtquartier stellt, der muss zwingend vorher Informationen zum Angebot vor Ort einholen (… und in Spitzenreisezeiten auch vorbuchen).
Tripvorschläge vom Tourenbiker
Je nach dem Ausgangsort zum Start der Fahrt und der zur Verfügung stehenden Zeitdauer, sind Rundreisen im gesamten Land möglich und können passend auf den Erlebnishunger der Reisenden zurechtgeschnitten werden. Hier einige Beispiele für Motorradfreunde von beliebten Anmietorten aus:
- Chiang Mai – Pai – Mae Hong Son – Doi Inthanon – Chiang Mai (anspruchsvoll, sehr kurvig und gebirgig – Mindestdauer: ab 3 Tagen)
- Phuket – Khao Lak (Khao Sok Nat’l Park) – Road 401 östl. – Surat Thani (Option für Koh Samui Abstecher) – Nakhon Si Thammarat – Road 408 südl. – Binnensee Thale Sai – Trang (Option versch. Inselabstecher) – Krabi (Option für Koh Lanta etc.) – Phang Nga – Phuket (längere Tagesetappen mit vielen Bonusoptionen – Mindestdauer: ab 7 Tagen)
- Pattaya – Chachoengsao (Wat Sothon) – Sa Keo (kambodschanische Grenzmärkte) – Soi Dao Nat’l Park (Option zum Kanurafting in Nam Ronn) – Chantaburi (Edelsteinmärkte und Option zum Abstecher nach Koh Chang) – Rayong (Option Koh Samet) – Pattaya (überschaubare Streckenabschnitte, abwechslungsreiche Optionen, Mindestdauer: ab 5 Tagen)
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Hua Hin – Cha Am – Kaeng Krachan Nat’l Park und Stausee – Petchaburi – Hua Hin (wenige KM
fahren und viel Natur sehen, Mindestdauer: 2 Tage)
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