Sport im- und aus dem Königreich Thailand
Thailänder betreiben sehr häufig und gerne Sport. Er ist nicht nur der Ausgleich zur Arbeit, sondern auch eine Gelegenheit, um die sozialen Kontakte zu pflegen und Zeit mit der Familie zu verbringen. Dabei lieben die Thai es, sich in den verschiedensten Disziplinen herauszufordern: vom (auch über die Grenzen des Landes hinaus bekannten) Thai-Boxen, thailändischer Fußball bis hin zu Golf oder Makruk, der thailändischen Version von Schach.
Sport hat in Thailand nicht nur etwas mit dem Körper zu tun, sondern auch mit dem Geist. So ist es vollkommen selbstverständlich, das sportliche Komponenten oftmals auch Teil von religiösen Zeremonien oder Festen sind.
Genau! Surfen in Thailand ist nicht nur bei Touristen ein beliebter Sport, sondern auch de Thais schwingen Ihren Hintern aufs Brett. Mehr dazu hier: Surfen in Thailand - Tipps & Top-Surfspots
Muay Thai – der Kampfsport der Thailänder
Muay Thai ist in Europa besser unter dem Namen Thai-Boxen bekannt und gilt als eine der anspruchsvollsten, aber auch brutalsten Kampfsportkünste überhaupt. Allerdings hatte die Sportart oft mit dem Vorurteil zu kämpfen, ein reiner „Hau-Drauf-Sport“ zu sein und in Hinterhöfen oder dunklen Spelunken stattzufinden. Mit der Gründung des World Muay Thai Councils (WMC) im Jahr 1995 änderte sich dies: Alle Verbände unterstehen nun dem Verband und müssen sich an die von ihm festgelegten Regeln halten. Dadurch hat der Sport allerdings auch einen Imagewandel durchgemacht und professionelle Thai-Boxer sind heute hochgeachtete Sportler und genießen Star-Status in Thailand.
Thai-Boxen ist ein Vollkontakt-Sport, bei dem sowohl die Fäuste als auch die Beine eingesetzt werden. Aber auch der Einsatz der Ellbogen ist ein beliebter Weg, um den Gegner final auszuschalten.
Für Europäer, die den relativ „harmlosen“ Box-Sport mit den Fäusten kennen, ist dies auf den ersten Blick recht blutrünstig – aber es steckt sehr viel mehr Technik dahinter, als man glauben
würde. Und wer denkt, dass es sich beim Thai-Boxen um eine reine Männer-Domäne handelt, der irrt gar gewaltig. Weltweit üben weit mehr Frauen den Sport aus, als man auch nur ansatzweise vermuten
könnte.
Einer der bekanntesten Thai-Boxer ist Buakaw Por. Pramuk, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Sombat Banchamek heißt. In Thailand ist es so, dass sich die Thai-Boxer einen Spitz- oder Kampfnamen vergeben. Der besteht aus einem Rufnamen und dem Boxstall oder Gyms. In diesem Fall ist also Buakaw der Spitzname, und Por Pramuk sein Club.
Krabi Krabong – Kurz- und Langwaffe
Es heißt, Muay Thai habe sich aus Krabi Krabong entwickelt – denn verliert man seine Waffe, muss man halt ohne "Zubehör" weiterkämpfen. Heute wird die Kampfkunst zwar nur noch als Sportart ausgeführt, im Mittelalter gehörte Krabi Krabong allerdings zur Ausbildung des Militärs.
Es heißt, dass auch die Wächter von König Bhumibol (Rama IX.) in der Kunst des Krabi Krabong ausgebildet seien. Heute treten Krabi Krabong Kämpfer bei Vorführungen auf, wo sie zu kunstvoll trainierten Choreografien tänzerisch kämpfen. Die Uniformen, die die Kämpfer tragen, sind dabei natürlich von alten Militäruniformen inspiriert und untermalt wird das Ganze von lieblicher Flöten- und Tamburin-Musik.
Volkssport Golf
Es gibt in Thailand mittlerweile über 100 Golfplätze. Man kann von Klippen in den Sonnenuntergang abschlagen oder im Norden des Landes inmitten üppiger Dschungelpanoramen einputten. Und das wissen auch die Thailänder zu schätzen: Mittlerweile ist Golf zu einer der beliebtesten Sportarten unter den Thai aufgestiegen und ja, sie sind richtig gut darin.
Das liegt zum einen daran, dass Golfen in Thailand um einiges günstiger ist (und man nicht erst Mitglied in einem exklusiven Club werden muss) als im Rest der Welt und zum anderen daran, dass viele Thailänder auf den Golfkursen arbeiten und diese in ihrer Freizeit (und bei Leerzeiten) nutzen dürfen.
Aufgrund ihrer großen Liebe zum Golfen hat sich Thailand in den letzten Jahren auch zu einer der beliebtesten Fernreiseziele für Golfurlauber entwickelt – die Besucher spüren die Begeisterung der Thais für den Sport.
Kaeng Ruer – Bootrennen auf Flüssen
Kaeng Ruer stammt aus der Zeit der Ayutthaya-Periode und das ist nicht wirklich verwunderlich. Immerhin befindet sich das ehemalige Zentrum Siams an der Kreuzung gleich dreier Flüsse: dem Chao Phraya, dem Lopburi sowie dem Pa Sak Fluss. Erste Aufzeichnungen über Bootsrennen stammen aus dem frühen 17. Jahrhundert von King Ekathotsarot. Die Hauptsaison für die Bootsrennen ist meist nach der Regenzeit von Oktober bis November, wenn die Flüsse reichlich Wasser tragen. Die Boote sind aus hartem Holz wie Teak gefertigt und bieten Platz für Mannschaften von 8 – 10 Personen (die Zahl kann höher sein, wenn es sich um Langboot-Rennen handelt). Um die Geister gnädig zu stimmen, behängen die Thai die Boote mit langen, bunten Stoffbändern. Die Bootsrennen sind bei den Thailändern extrem beliebt und die Ruderer werden von den Ufern aus heftig bejubelt.
Bowling – der Freizeitspaß für Thailänder
Bowlingbahnen findet man mittlerweile in fast jeder Mall- oder Amüsiermeile in Thailands Städten und es hat sich, gerade bei den jungen Thai, zu einer beliebten Freizeitaktivität entwickelt. Die Bowlingbahnen sind, ähnlich wie in europäischen Bowlingzentren, mit blinkenden Lichtern und lauter Musik versehen, sodass hier nicht so sehr der sportliche Gedanke im Vordergrund steht, sondern eindeutig der Spaß. Oft finden sich in den Bowlingzentren noch weitere Unterhaltungsmöglichkeiten wie Karaoke, Flipperautomaten und natürlich auch Restaurants.
Makruk Thai – das thailändische Schach
Bei den Thais wird auch der Geist gefordert und das macht sich beim Makruk Thai bemerkbar. Dieses schachähnliche Spiel soll früher von Militärgenerälen hauptsächlich dafür genutzt worden sein, ihre nächsten Manöver zu planen.
Die Beliebtheit des Brettspiels ist extrem: Über 2 Millionen Thailänder sind in der Lage, eine Runde Makruk zu spielen. Zum Vergleich: Schach können gerade einmal 5.000.
Die Thailänder und Olympia
Thailand ist nicht unbedingt für seine überragenden Ergebnisse bei Olympischen Spielen berühmt – aber sie sind auch kein unbeschriebenes Blättchen, wenn es um den Medaillenspiegel geht. Von 1976 bis 2012 konnten die Thai insgesamt 24 Medaillen abräumen: 7 Goldene, 6 Silberne und 11 Bronzene.
Die Sportarten, in denen es die Thai aufs Treppchen schafften, sind nicht unbedingt überraschend, denn es ist Boxen, Taekwondo sowie Gewichtheben.
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