Essen in Garküchen – Absolutes Muss oder Montezumas Rache? 

Was ist der wohl erste Gedanke, wenn es um Thailand geht? Ok, Inseln, Traumstrände und kristallklares Wasser mal ausgeschlossen. Richtig, Thai Food. Weit über seine Grenzen hinaus hat sich das thailändische Essen einen hervorragenden Ruf bei Gourmets und Genießern erarbeitet – und was läge da näher, als sich im Thailand Urlaub mal so richtig daran satt zu essen? 

Essen in Thailand Garküchen
Essen in Thailands Garküchen - Ja oder Nein?

Gerade das Streetfood und die Garküchen, die klitzekleinen Restaurants, gelten als ein Geheimtipp unter Urlaubern, doch so manchem wird bei den hygienischen Zuständen Angst und Bange. Was, wenn das Essen nicht frisch ist? Was, wenn einen mitten im leckeren Salat plötzlich fröhlich eine Kakerlake aus der Tomate winkt? Worauf sollte man achten, bevor man sich in das kulinarische Abenteuer stürzt, das Thailand aufwartet? 

Garküchen – besser als ihr Ruf

Oft heißt es, dass Hygiene bei den kleinen Garküchen und Food-Carts ganz klein geschrieben würde, doch erst kürzlich hat eine Studie in Bangkok ergeben, dass diese Lokalitäten oftmals sogar viel besser abschneiden, als zum Beispiel bekannte amerikanische Fast-Food-Ketten. Das liegt daran, dass viele Anbieter das Essen oft ganz frisch und vor den Augen der zahlenden Gäste erst zubereiten. Die Ware wird morgens frisch gekauft und abends werden die Reste entsorgt – ganz anders als hinter den verschlossenen Küchentüren so mancher Restaurants.

 

Auch die schiere Anzahl der Food-Carts, die sich um die Kunden streiten, stellt auf ihre Weise sicher, dass das Essen gut ist: denn wer hier mit verdorbener Ware oder gar Insektenbefall auffällt, der kann direkt einpacken, so ein Laden würde keine zwei Wochen überleben. 

Die wahre Gefahr? Verunreinigtes Wasser!

Richtig gelesen: Die meisten Fälle von Lebensmittelvergiftung oder „Montezumas Rache“ haben ihren Ursprung in verunreinigtem Wasser. Gerade Eiswürfel, die zu jedem offenen Getränk in Thailand dazugehören, sind oft ein wahrer Bakterienherd! Auch frische Früchte, die nur mit Leitungswasser gewaschen wurden, können so manche unangenehme Überraschung für den ahnungslosen Esser bereithalten. Und natürlich auch das Zahnputzwasser, welches aus dem Hahn im Hotel kommt. Allesamt sorgen sie öfter für ungewollt lange Badezimmer-Aufenthalte, als einem im Urlaub lieb sein kann. 

Mehr dazu: Thailands Trinkwasser

Wie kann man sich am besten schützen? 

Es gibt einige ganz simple Regeln, mit denen man viele der Risikofaktoren ausschalten kann. Aber über eines sollte man sich bewusst sein: wer hier hygienische Zustände wie in einer europäischen Industrie-Kantine erwartet, der wird enttäuscht werden. Das eine oder andere kleine Tier im Essen bedeutet noch lange nicht, dass man sich gerade den Tod geholt hat!

  • Immer nur Wasser aus geschlossenen Flaschen benutzen! Auch fürs Zähneputzen oder Obst waschen
  • Bei Garküchen und Food-Carts zählt der erste Eindruck: Sehen die Zutaten frisch und appetitlich aus? Gut! Schwirren unzählige Fliegen über dem ungekühlten Huhn? Schlecht!
  • Im Zweifel immer den (einheimischen) Massen folgen! Sie wissen, welche Garküche am besten ist. Außerdem hat man die Gelegenheit, mit „Locals“ in Kontakt zu kommen und so manche nette Unterhaltung mit Händen und Füßen zu führen
  • Langsam anfangen! Gerade, wer die oft scharf gewürzte Küche Thailands noch nicht kennt, sollte mit einfacheren Gerichten, wie zum Beispiel dem Nudelgericht Pad Thai, starten.
  • Lieber eine Garküche oder Food-Cart wählen, bei dem man bei der Zubereitung zusehen kann und die Waren frisch verarbeitet werden.

Zugegeben, für den europäischen Magen bedeutet das Essen in Thailand Garküchen ein kleines Abenteuer – aber hat man erst einmal (im wahrsten Sinne des Wortes) Geschmack daran gefunden, wird man nie wieder genug davon bekommen! 

Kreative Garküche in Thailand
Kreative Garküche in Thailand 😊

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Kommentare: 1
  • #1

    Ralf (Sonntag, 06 September 2015 16:59)

    Wer in die Garküchen geht wo die Thais selber "Schlange stehen" kann davon ausgehen dass es keine Magen-Darm Probleme gibt - wie beschrieben können das zb Eiswürfel im Hotel deutlich gefährlicher werden.