Britische Touristin mit seltener Blutgruppe in Chiang Mai gerettet

Die Macht von Social Media (nicht nur in Thailand!) 

Britische Touristin mit seltener Blutgruppe in Chiang Mai gerettet
Die Macht von Social Media

Eigentlich sollte es der Urlaub ihres Lebens werden. Die angehende Lehrerin Lucy Hill aus England wollte gemeinsam mit ihrer besten Freundin ihren Uni-Abschluss feiern und sparte 8 Monate lang für die Reise nach Thailand. In Chiang Mai im Norden Thailands kam es dann zu einem verheerenden Unfall: Ein Geisterfahrer erfasste die 21-jährige Britin auf ihrem Roller.

 

Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass Lucy über die Blutgruppe A negativ verfügt – und die ist im Königreich eine absolute Seltenheit. Schnell gingen dem Krankenhaus im Zuge der Behandlung die Blutreserven aus, obwohl mehr Blut zur Rettung der Patientin dringend benötigt wurde. Lucys Freundin wendete sich in ihrer schieren Verzweiflung und der Angst um die Freundin an die Sozialen Medien – und wurde tatsächlich erhört. 

Verzweifelter Hilferuf mit großer Reaktion 

In ihrer schweren Situation wusste sich die beste Freundin der Verunglückten nicht mehr zu helfen und postete darum einen Hilferuf hinsichtlich der dringend benötigten Blutspenden via Facebook. Der Aufruf hat sich dann auch wie rasend schnell unter Touristen und Expats in Thailand verbreitet:

„Wir brauchen dringend eure Hilfe! […] Wenn irgendjemand in der Nähe die Blutgruppe A negativ hat, bitte meldet Euch oder ruft mich an oder kommt umgehend zum Maharaja Nakorn Chiang Mai Krankenhaus[…]“, postete Lucys Freundin und war überwältigt davon, was als in der Folge passieren sollte.

 

Am nächsten Morgen, noch zwei Stunden bevor das Krankenhaus überhaupt seine Pforten öffnen sollte, hatte sich vor dem Maharaja Nakorn Krankenhaus eine Schlange von Touristen und Auswanderern gebildet, die allesamt die richtige Blutgruppe hatten und für Lucy spenden wollten. Die Lebensretter kamen tatsächlich in Scharen!

Lucys Zustand ist stabil 

Mittlerweile konnte Lucy Hill dank der Blutspenden mehrmals operiert werden - unter anderem wurde ihr eine Platte aus Titan ins Becken gesetzt, was eine sehr "blutige OP" darstellt, die mit hohem Blutverlust des Patienten verbunden ist - und ihr Zustand ist stabil. Allerdings wird die Behandlung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Mittlerweile ist auch ihre Mutter Alison Hill nach Chiang Mai gereist, um ihrer Tochter bei den noch kommenden Behandlungen beizustehen. Die Familie hat eine Spendenaktion gestartet, um die immensen Kosten für die Behandlungen stemmen zu können und erfährt auch hier wieder überwältigende Reaktionen.

 

Vater Philip Hill blieb zu Hause in England, aber informierte den Telegraph, dass es seiner Tochter den Umständen entsprechend besser ginge, jedoch noch weitere Eingriffe anstünden. Und wieder halfen und helfen Menschen selbstlos mit Spenden.

Das Gesundheitssystem in Thailand 

Gesundheitssystem Thailands

Natürlich stellt sich Touristen in Thailand nun die Frage: Was ist, wenn mir einmal etwas im Urlaub passiert? Prinzipiell sind die Krankenhäuser in Thailand – vor allem in touristischen Gebieten wie Bangkok, Chiang Mai, Phuket und Co. - sehr gut aufgestellt. Viele Krankenhäuser beschäftigen sogar Ärzte, die, wenn schon nicht deutsch, so doch zumindest englisch sprechen können. Und mit einer Auslandskrankenversicherung ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

 

Das „Problem“ in Lucy Hills Fall war die Tatsache, dass Negativ-Blutgruppen in Thailand einfach sehr selten zu finden sind, nämlich bei nur etwa 1 % der thailändischen Bevölkerung. Doch Dank der Macht der sozialen Medien, die Follower-Power und durch die Bemühungen der Ärzte wird Lucy Hill hoffentlich schon bald wieder gesund in ihre Heimat England zurückkehren können. 


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