Entdecken Sie, warum Thailand so magische Anziehungskraft ausübt: die Sak Yant Tätowierung.
Sollten Sie das Königreich Thailand bereits öfters besucht haben, sind Ihnen sicher die vergleichsweise vielen tätowierten Einheimischen aufgefallen. In der Mehrzahl aller Fälle handelt es sich um ein sogenanntes Yantra Tattoo, welches eine Form der sakralen Tätowierung darstellt und nicht nur in Thailand, sondern auch in Laos und Kambodscha sehr verbreitet, ist. Die Einheimischen unterstellen dem Tattoo magische und zudem psychische Kräfte, dem Träger werden somit Schutz, Stärke, Glück und Reichtum verliehen.
Immer mehr Touristen in Thailand interessieren sich für ein Yantra Tattoo
Allerdings genügt es nicht, bei irgendeinem Tätowierer einfach ein Motiv auszusuchen und auf ein glückliches Leben in Harmonie und Reichtum zu hoffen. Die magischen Kräfte des Sak Yant entfalten sich nur dann, wenn Sie richtig ausgelöst werden:
- Dazu gehört in jedem Fall, dass das Tattoo von einem wirklichen Mönch gestochen wird.
- Der wählt auch das Motiv und sucht die günstigste Stelle an Ihrem Körper aus.
- Ganz wichtig: Die Tätowierung muss mit einem Bambusrohr realisiert werden, wir erklären die Technik im Verlauf dieses Beitrags.
- Wichtiger Bestandteil dieser Zeremonie ist, dass Sie eingangs Blumen, Räucherstäbchen und Zigaretten erwerben, und Sie dem Mönch überreichen.
Sie sehen, dass die Yantra Tätowierung ihre magischen Kräfte nur entfalten kann, wenn sie von Mönchen ausgeführt wird und Sie daran glauben. Außerdem müssen bei einer originalen Sak Yant traditionelle Werkzeuge zur Anwendung kommen. In der Regel stechen die Mönche mit einer Nadel, die auf einem Bambusrohr befestigt ist. Sie sollten dazu wissen, dass dieses Verfahren wesentlich zeitintensiver ist als die Tätowierung mit einer Maschine und zudem schmerzhafter empfunden wird.
Die Mönche verwenden meist chinesische Tinte als Färbemittel und mischen ihr die unterschiedlichsten organischen Substanzen bei. Damit das Tattoo seine magische Kraft entfalten kann, kommt unter anderem auch die Asche verstorbener Klosterbrüder zum Einsatz.
Sie sollten also auf traditionelle Ausführung Wert legen, denn nur damit wird die magische Wirkung entfesselt. Lassen Sie sich bei einem herkömmlichen Tätowierer stechen, reduziert sich das Tattoo auf ein gewöhnliches Schönheitssymbol. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der beliebtesten Motive vor.
Das sogenannte Ganesha Tattoo:
Die Thais verehren Ganesha sehr, obgleich es sich dabei um einen hinduistischen Gott handelt. Dem Träger steht Schutz im Leben in Aussicht und er erhält die Fähigkeit, Hindernissen auszuweichen.
Die Hanuman Tätowierung:
Der Träger eines Hanuman Tattoos wird mit Ausdauer, Kraft, Tapferkeit und Mut versehen. Kein Wunder, dass sich zahlreiche Muay Thai Kämpfer für dieses Motiv entscheiden.
Die Tiger Yant Tätowierung:
Auch dieses Tattoo ist bei Muay Thai Akteuren sehr beliebt, denn der abgebildete Tiger steht für Stärke und Kraft.
Die Gao Yord Tätowierung:
Viele Thais tragen das Gao Yord Tattoo im Genick, weil es ihnen Glück im Leben bringt und zudem vor bösen Geistern schützt. Das Motiv zeigt den Berg Meru mit seinen neun heiligen Gipfeln, außerdem ist es mit wichtigen buddhistischen Symbolen angereichert.
Die Tätowierung Hah Taew:
Dabei sprechen wir von der bekanntesten und sehr weit verbreiteten Yantra Tätowierung schlechthin, sie wird nicht nur von vielen Thais, sondern in wachsender Anzahl von Ausländern getragen. Das Design zeigt fünf vertikal angelegte Linien, die in alter Khmerschrift ausgeführt sind. Von jeder Linie geht unterschiedliche magische Bedeutung aus. In der Gesamtheit verspricht das Tattoo seinem Träger Erfolg und Glück sowie Schutz vor den Geistern der Finsternis.
Die Beispiele stellen nur die am meisten gestochenen Tätowierungen dar, Sie finden beim Besuch eines befähigten Tätowierers eine facettenreiche Auswahl an Zeichen und Formen.
Keine Angst vor einem Bambus Tattoo
Warum Bambussticks bei dieser Tätowierungsart unverzichtbar sind, ist in Thailand ebenso wie in Kambodscha und Laos der Tradition geschuldet. Die Tattoos wurden in der Tat früher ausschließlich mit Bambus erstellt. Heutzutage verwenden auch die Mönche sterile Nadeln, welche jedoch immer noch an Bambusstäben befestigt sind.
Yantra Tätowierer arbeiten ausschließlich mit der Hand, Maschinen setzen nur moderne Künstler ein und die stechen in der Regel keine Tattoos mit magischer Kraft. Und das hat seinen Grund: Obgleich die Prozedur länger dauert und auch etwas schmerzhaft ist, schont sie Haut und Gewebezellen. Die Nadeln dringen bei einem Yantra Tattoo weniger verletzend in die Haut ein. Im Ergebnis kommt es kaum zu Blutungen, auch die Krustenbildung ist nur minimal. Das hat für Urlauber einen großen Vorteil, weil ein Yantra Tattoo nach wenigen Tagen verheilt ist und Baden oder Sonnen erlaubt.
Wie finden Sie einen erfahrenen Tätowierer?
Wenn Sie sich für eine Yantra Tätowierung entscheiden und diese in Thailand stechen lassen wollen, sollten Sie sich vorher gut im Internet informieren. Denn wie überall auf der Welt gibt es in jedem Metier Fachleute und weniger Begabte. Lassen Sie sich bitte nicht ausschließlich von billigen Angeboten leiten, denn auch im Königreich erhalten Sie immer das, wofür Sie bezahlen. Natürlich können Sie in Thailand ein Preisniveau erwarten, das deutlich unter dem liegt, was Sie in Deutschland ausgeben müssen.
Aber auch im Land des Lächelns hat Qualität ihren Preis. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir an dieser Stelle nicht ausführlicher auf die Kosten einer Yantra Tätowierung eingehen. Jeder Künstler hat seine eigenen Vorstellungen und diese alle aufzuzeigen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Als ungefähre Richtlinie dient, dass ein sehr großes Tattoo mit circa acht Stunden Arbeitszeit etwa 350 Euro kostet. Die Preise verringern sich jedoch, wenn Sie den gleichen Tätowierer mehrfach aufsuchen. Nachfolgend geben wir eine Empfehlung für Thailand-Urlauber, die sich ihr Yantra Tattoo in authentischer Umgebung stechen lassen möchten.
Sak Yant im Kloster Wat Bang Phra
Das Wat Bang Phra liegt etwa 50 Kilometer westlich von Bangkok in der Provinz Nakhon Phatom. Sie kommen daran automatisch vorbei, wenn Sie per Bus oder Bahn (Bahn bis Surat Thani oder auch Chumphon) nach Phuket, Krabi oder Koh Samui fahren, und müssen die Reise für Ihr Yantra Tattoo lediglich für einen Tag unterbrechen. Der Mönch und Ajarn (bedeutet Lehrer) Luang Pi Nunn sucht für Sie das Motiv in einer einzigartigen Umgebung aus.
Der Tempel ist bereits mehrere Jahrhunderte alt und Sie erwartet ein einzigartiges Ambiente, welches Ihnen tiefe Einblicke in die thailändische Kultur gewährt. Wat Bang Phra hat einen internationalen Ruf, denn hier erhalten Sie Ihre Tätowierung nach alter Tradition von einem befähigten Meister und dessen Schülern. Ajarn Luang Pi Nunn arbeitet mit den oben beschriebenen Bambussticks und benötigt für ein durchschnittliches Kunstwerk nur maximal eine Stunde. Bitte kalkulieren Sie etwas mehr Zeit ein, denn vorher nehmen Sie an einer buddhistischen Zeremonie teil.
Sie sollte sich gegen acht Uhr morgens an der Tempelanlage einfinden und vorher Blumen, Zigaretten sowie Räucherstäbchen besorgen. Damit erweisen Sie Buddha Respekt und unterstützen gleichzeitig die Mönche.
Das Erste, was Sie beim Eintreten in das Kloster sehen, sind zahllose Motive an den Wänden. Sollten Sie keine bestimmten Wünsche äußern, beginnt Ajarn Luang Pi Nunn mit einem einfachen Motiv seiner Wahl an der oberen Rückenpartie. Der Meister sticht das von ihm ausgesuchte Tattoo ausschließlich von Hand und verbindet Tausende von Einstichen gekonnt zu einem starken Motiv. Er haucht der Tätowierung in überlieferter Tradition Leben und Energie ein. Ihnen wird ein Tag im Wat Bang Phra ewig in Erinnerung bleiben, zum einen wegen des magischen Tattoos, zum anderen wegen der unvergleichlichen Atmosphäre dieser Anlage.
Selbstverständlich können Sie sich überall in Thailand ein Yantra Tattoo stechen lassen. Im Wat Bang Phra treffen Sie jedoch auf geübte Mönche, die beste Qualität gegen vergleichsweise geringe Kosten anbieten. Unabhängig vom religiösen Hintergrund steht eine Yantra Tätowierung für kulturelle Fruchtbarkeit und globale Weltoffenheit. Mehr dazu lesen Sie in einschlägiger Fachliteratur.
Autorin | Melanie Meiers
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Jake (Mittwoch, 06 November 2019 03:58)
Zuerst ist die Rede davon, dass der Mönch das Motiv aussucht, dann heißt es z.B. beim Tiger, dass sich muay thai kämpfer gerne dafür entscheiden. Das widerspricht sich doch irgendwie! Also ich bin ein Muay Thai Kämpfer und hätte gern so einen Tiger, hab ich da jetzt die wahl wenn ich traditionell zu einem Mönch gehe oder nicht?
Mikel (Samstag, 04 Juli 2020 14:44)
Hallo,ich verstehe das wie folgt:Du kannst dir ein Motiv aussuchen und wenn du dir nicht schlüssig bist sucht es der Mönch für dich aus.
TB (Mittwoch, 08 Juli 2020 12:41)
Leider sind sehr viele falsch Informationen in dem Artikel z.b. das nur Mönche die Tattoos stechen dürfen oder der Ajarn das Motiv und die Stelle aussucht. Auch steht das Gao Yord Motiv nicht für den Berg Meru mit seinen neunheiligen Gipfeln, um mal ein paar zu nenen