Studieren in Thailand - wo und wie beginne ich?
Du hast Dich bereits für ein Auslandssemester (oder gar ein komplettes Studium?) in Thailand entschieden und willst wissen, wie Du das am besten organisierst? Dann kannst Du den nächsten Absatz getrost überspringen. Er schildert nämlich ein paar Highlights, die ein Studienaufenthalt in Thailand mit sich bringt. Und ist damit vielleicht das Zünglein an der Waage für noch Unentschlossene.
- Obwohl thailändische Universitäten von Studierenden aus dem Ausland höhere Studiengebühren erheben als die Hochschulen in Deutschland, sind im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern im Allgemeinen günstiger.
- Das Angebot an Studiengängen für internationale Studierende ist sehr breit gefächert. Egal, ob Du Wirtschaft, Pädagogik oder Kunst studieren willst – Du entdeckst garantiert eine passende Fakultät.
- Das Land hat viele Hochschulen, die in den (für die Einstufung der akademischen Qualität international maßgeblichen) „Times Higher Education World University Rankings“ aufgeführt
sind.
- Schließlich ist es schwer, sich ein Land vorzustellen, in dem Lernen und Genießen so nah beieinander liegen. Hier begegnest Du auf Schritt und Tritt den Zeugnissen einer faszinierenden Kultur, kannst durch wunderschöne Landschaften streifen und die geniale Landesküche in ihren vielen Variationen probieren (und lernen, wie man die Gerichte zubereitet).
Wer kann sich für einen Studienplatz in Thailand bewerben?
Ganz einfach: Die Voraussetzung für den Antrag auf ein Auslandsstudium (egal, in welchem Land) erfüllen grundsätzlich alle Studierenden, die in einem Fach mit Abschluss eingeschrieben sind. Und das unabhängig davon, ob sie sich gerade in einem Bachelor- oder Masterstudiengang befinden oder an ihrer Promotion arbeiten. Zum Studium im Ausland können sowohl der Besuch von Seminaren und Vorlesungen gehören als auch ein Forschungsaufenthalt für studienrelevante Projekte wie etwa Abschlussarbeiten gehören.
Das Studium in Thailand angehen - womit und wann fange ich an?
Im Jahr 2021 gab es 234 Hochschulkooperationen zwischen deutschen und thailändischen Universitäten, die meisten von ihnen mit einem Austauschprogramm für Studierende. Bietet auch Dein Studiengang ein Austauschprogramm mit einer Partneruniversität im einstigen Siam an? Falls das der Fall ist und Du daran teilnehmen willst, empfiehlt es sich, die Bewerbung möglichst früh in die Wege zu leiten. Die Studienplätze an Partnerhochschulen sind in der Regel sehr begehrt und schnell vergeben. Pro Semester können beispielsweise gerade mal vier Studierende der Technischen Universität Chemnitz am Austauschprogramm mit der Chulalongkorn University in Bangkok teilnehmen.
Auslandssemester über eine Partneruniversität
Wenn Du an einem Austauschprogramm zwischen zwei Hochschulen teilnehmen willst, sind deutlich weniger organisatorische Fragen zu klären, etwa, was die Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen angeht. Außerdem ist die Anrechnung Deiner Studien- und Prüfungsleistungen in Thailand normalerweise durch das Programm garantiert. Last but not least: Für ein Auslandssemester oder Studienjahr, das Deine Uni/Fachhochschule arrangiert, werden in der Regel keine zusätzlichen Studiengebühren fällig. Und die können auch in Thailand ganz schön happig sein (mehr dazu weiter unten)
Alternative zum universitären Austauschprogramm: das privat organisierte Semester
Dein Studiengang bietet keine hochschuleigene Option für ein oder mehrere Semester an einer thailändischen Universität an? Lass Dich dadurch nicht entmutigen - es erfordert einfach eine etwas intensivere Vorbereitung. Verschiedene Agenturen haben sich auf die Vermittlungen von Studien und Praktikumsplätzen im Ausland spezialisiert. Manche stellen sich auf Informationsveranstaltungen zu Semesterbeginn vor. Praktisch jede Uni bietet eine Auslandsberatung an und kann einen oder mehrere Dienste empfehlen, die Dich an die Uni Deiner Wahl bringen. Dazu gehören beispielsweise der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD, der Studierende in Länder auf der ganzen Welt vermittelt sowie die auf die Vermittlung an Universitäten in Ostasien und Neuseeland spezialisierte Agentur Asia Exchange.
Das Auslandssemester in eigener Regie umsetzen - Fördergelder beantragen
Der größte Vorteil eines unabhängig von Deiner Heimatuni organisierten Semesters oder kompletten Studiums in Thailand liegt in der freien Wahl der Universität und damit auch des Ortes. Mit anderen Worten: Du wirst garantiert in Deinem Wunschland studieren können. Der Pferdefuß dabei: Unter Umständen musst Du Studiengebühren in erklecklicher Höhe hinblättern. Die Studiengebühren an thailändischen Universitäten für Studierende aus dem Ausland beginnen bei knapp 2.200 EUR pro Semester, können aber auch fünfstellig ein. Sie variieren im Allgemeinen je nach Universität und gewähltem Studiengang. Sinnvollerweise gibt es diverse Förderprogramme für privat organisierte Auslandsstudiengänge. Das Auslands-BAföG von der Bundesregierung beispielsweise steuert 4.600 EUR für die Studiengebühren bezahlt und ist unter Umständen auch für Studenten offen, die in Deutschland kein BAföG bekommen können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich um ein sogenanntes „Individualstipendium“ zu bewerben. Informationen dazu erhältst Du in der Auslandsberatung Deiner Heimat uni.
Wie finde ich die richtige Universität in Thailand?
Von den über 6.000 anerkannten Hochschulen Asiens finden sich rund 150 in Thailand. Falls Du also nicht über ein universitäres Austauschprogramm dorthin kommst, und auch keinen bestimmten Studiengang an einer bestimmten Uni im Auge hast (zum Beispiel Pädagogik an der Chiang Mai Rajabhat) ist es sinnvoll, eine Checkliste anzulegen und bei der Recherche abzuarbeiten. Hier ein rudimentärer Vorschlag:
- Fakultät und Studiengang (Bachelor, Postgraduate, Master, Promotion et cetera),- der akademische Kalender (der erste und der letzte Tag eines Semesters werden wird in Thailand nicht einheitlich, sondern von der jeweiligen Hochschule festgelegt),
- Anrechnung der Leistungspunkte (Studienzeit in Thailand und dort erworbene akademische Qualifikationen), Kosten - neben Studiengebühren auch Lebenshaltungs- und Wohnkosten
Last but not least: Deine Interessen, und was Du Dir außer der Weiterbildung noch von Deinem Aufenthalt in diesem tollen Land versprichst. In welcher Region Thailands willst Du leben? Im Trubel einer Großstadt wie Bangkok? Oder bevorzugst Du in eine entspanntere, naturnahe Umgebung? Zieht es Dich in die Berge oder ans Meer?
In a Nutshell: das Studiensystem in Thailand
Das Bildungssystem an thailändischen Hochschulen folgt dem US-amerikanischen Modell: Auf vier Jahre Bachelorstudium können zwei Jahre Masterstudium und danach drei bis sechs Jahre Promotionsprogramm folgen. Anders in den Fächern Architektur, Pädagogik und Pharmazie: Hier dauert das Bachelorstudium fünf Jahre. Medizinische Studiengänge können nach sechs Jahren mit akademischen Titel "doctor of medicine" abgeschlossen werden. Ein thailändisches Studienjahr hat normalerweise zwei Semester, von Mitte August bis Mitte Dezember und von Mitte Januar bis Mitte Mai.
Die Bewerbung an einer thailändischen Uni - ein Überblick
Die Zulassungsbedingungen können von Hochschule zu Hochschule variieren. Aber: Bewerbungen über einen Vermittlungsdienst werden eher selten abgelehnt. Hier stehen die Chancen besser als bei den universitären Partnerprogrammen, die in der Regel nach dem Notendurchschnitt gehen. Für die Einschreibung an einer thailändischen Universität sind generell folgende Unterlagen erforderlich:- ein persönliches Bewerbungsschreiben, aus dem Dein Studienvorhaben und Deine Motivation für den Thailandaufenthalt klar hervorgehen,- ein Beleg fortgeschrittener Englischkenntnisse (eventuell musst Du einen Online-Test absolvieren),- Leistungsnachweise und Zeugnisse,- ein Empfehlungsschreiben von Deinen Hochschullehrerinnen/-lehrern- ein ärztliches Attest (wird nicht immer verlangt) Du hast alle Papiere eingereicht? Dann kannst Du Dich im Grunde entspannt zurücklehnen und auf die Aufnahmebestätigung warten. Normalerweise kommt eine zunächst nur inoffizielle Zusage durch den Austauschdienst. Für die offizielle Bestätigung nehmen sich Hochschulen relativ viel Zeit, meistens erfolgt sie erst sechs bis acht Wochen vor Semesterbeginn. Sobald Du sie in der Hand hast, kannst Du das Studentenvisum beantragen. Dafür wendest Du D
Studieren in Thailand - zwei Aspekte, auf die Du Dich bereits in Deutschland vorbereiten kannst
Die Unterrichts- und die Alltagssprache
In den meisten thailändischen Universitäten sind international ausgerichtet; im Allgemeinen wird auf Englisch unterrichtet. Wer sich jedoch voll und ganz in seiner neuen Umgebung einleben möchte, bringt am besten zumindest Grundkenntnisse der thailändischen Sprache mit. Denn je weiter Du Dich vom Campus entfernst, desto weniger Menschen wirst Du begegnen, mit denen die Verständigung auf Englisch problemlos funktioniert.
Was kostet das Studentenleben in Thailand?
Die Lebenshaltungskosten in Thailand sind deutlich niedriger als in Deutschland, hängen aber natürlich von Deinem Lebensstil ab sowie vom örtlichen Preisniveau. Eine klassische Wohnmöglichkeit sind die Studentenwohnheime, die zu den Hochschulen gehören. Sie haben Einzel und Mehrbettzimmer, die je nach Komfort, Studienort und Lage in der Regel zwischen 150 und 400 EUR im Monat kosten. Am besten bewirbst Du Dich hier sofort, sobald Du die Zusage der Uni hast. Alternativ findest Du auch private Unterkünfte bei Gastfamilien, in Wohngemeinschaften mit anderen Studenten oder auf dem Wohnungsmarkt. Adressen von Studentenwohnheimen sowie Listen mit anderen Optionen stellt Dir normalerweise Deine thailändische Hochschule zur Verfügung.
Themenrelevante Artikel: Bildungssystem der Kleinen in Thailand
Wer hat hier heute geschrieben?
Kommentar schreiben