Weit im Norden Thailands liegt der Nationalpark Doi Suthep-Pui, der sich in den Thanon Thong Chai Bergen, den Ausläufern des Himalaya-Gebirges, befindet. Ursprünglich wurde dem Park zwar der Name Doi Oi Change gegeben, allerdings wurde er im Laufe der Zeit nach dem Einsiedler Prarusiwasuthep umbenannt, der hier in einem kleinem Wäldchen abseits der Dörfer lebte. Durch die üppige Vegetation der Wälder und durch die zahlreichen wunderschönen Wasserfälle hat sich der Doi Suthep-Pui zu einem beliebten Reiseziel für Tagesausflugler aus Chiang Mai entwickelt - zudem stehen hier einige sehenswerte Tempel und die Winterresidenz der königlichen Familie.
Der Park wurde im Jahr 1981 von der thailändischen Regierung zum 24. Nationalpark Thailands erklärt. Er liegt in der Provinz Chiang Mai und erstreckt sich über ein Gebiet von 261 Quadratkilometern. Die drei größten Berge im Park sind der Doi Suthep, der Doi Buak Ha sowie der Doi Pui, welcher mit 1685 der höchste der Dreien ist.
Das Klima im Norden ist - im Gegensatz zum Rest Thailands - gemäßigt. Selbst in der "heißen Jahreszeit" zwischen Februar und Mai liegen die Temperaturen meist bei angenehmen 21° bis 23° Grad, nachts wird es teilweise empfindlich kälter, sogar bis zu 6°. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt somit bei ca. 16° Grad.
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Unter der Grenze von 1000 m ist der Nationalpark mit Laub- und Mischwald. Über dieser Grenze geht der Bewuchs in Immergrünen Wald über. Besonders anziehend ist der Doi Suthep-Pui Park übrigens Ornithologen: über 300 verschiedene Vogelarten gibt es hier zu entdecken, von farbenfrohen Papagaien über majestätische Adler bis hin zu nachtaktiven (und etwas gruseligen) gehörnten Eulen.
Aber auch einige imposante Säugetiere finden sich im Park, wie zum Beispiel Kragenbären, die asiatische Goldkatze oder Wildschweine und
kleine Makake-Äffchen. Und selbstverständlich finden sich auch Schlangen und die immer präsenten Insekten im Nationalpark - denen möchte man nur in den meisten Fällen nicht
unbedingt begegnen. Und wenn man ein bisschen Glück hat, kann man sogar den Mandarin-Salamander entdecken - eine Tierart, die nur in vier Gegenden Thailands lebt und mittlerweile sehr
selten geworden ist.
Der Doi Suthep-Pui Nationalpark ist besonders bekannt für seine wunderschönen Wasserfälle. Hier ein kleiner Überblick über die Wichtigsten:
Der Nationalpark verfügt über drei Attraktionen, die nichts mit der schönen Landschaft zu tun haben: den Winterpalast des Königshauses, den Phu Phing Palast, den Wat Phra That Doi Suthep Tempel sowie das Khru BaSi Wichai Monument.
Die Tempelanlage Wat Phra That Doi Suthep gehört zu den wichtigsten religiösen Stätten im Norden Thailands. Er gilt als das heimliche Wahrzeichen Chiang Mais und liegt nur ca. 15 km von der Stadtmitte entfernt. Um zum Tempel zu gelangen, muss man die langgezogene Naga-Treppe bezwingen, deren Geländer kunstvoll mit gefährlichen Schlangen verziert worden sind. In der goldenen Chedi soll sich der Legende nach eine Reliquie von Buddha befinden. Besonders sehenswert sind auch die weiße Elefantenstatue im Vorhof sowie das Glockenspiel, welches von Pilgern zum Tönen gebracht wird.
Der Phu Phin Palast oder auch Royal Winter Palace kann jeden Tag von 8.30 - 16.30 Uhr besichtigt werden - außer natürlich, die königliche Familie ist zu Besuch, was meistens von Mitte Dezember bis Februar der Fall ist. Er liegt etwa 6 Kilometer vom Tempel entfernt und bietet liebevoll gepflegte Gärten, in welchen die exotischsten Pflanzen blühen.
Das prachtvolle Khru Ba Siwichai Monument am Fuße des Doi Suthep wurde zu Ehren des Mönches gestaltet, der die ersten zehn Kilometer des Pfades angelegt hat, welcher zur Tempelanlage Wat Phra That Doi Suthep führt. Natürlich hatte er Unterstützung durch andere buddhistische Gläubige, denn alleine wäre die Fertigstellung in 1935 wohl kaum möglich gewesen. Doch durch diesen Pfad konnten endlich alle Pilger ohne Beschwerlichkeiten auf den Berg gelangen. Das prächtige Monument erstrahlt in dem für Thailand so typischen Gold und ist meist nur der erste (recht kurze) Stopp bei einer Tour durch den Nationalpark.
Durch seine extreme Nähe zu Chiang Mai ist der Doi Suthep-Pui Nationalpark das perfekte Tagesausflugsziel aus der Stadt. Kein Wunder also, dass man quasi an jeder Ecke Touren mit dem Tuk-Tuk oder Songthaew buchen kann. Allerdings haben die meisten Touren nur den Tempel sowie den Palast auf dem Programm - wer also lieber die Natur und Landschaft genießen möchte, sollte genau darauf achten, dass auch andere Punkte angefahren werden.
Im Park selbst gibt es diverse Unterkünfte, die man für kleines Geld größtenteils auch spontan buchen kann. Da der Park allerdings auch für die Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel ist, sollte man darauf verzichten, seine Tour an einem Wochenende zu planen, denn dann ist der Park ziemlich überfüllt und es gibt, gerade an den Wasserfällen, ein regelrechtes Gedränge. Am besten besucht man den Park unter der Woche in den Morgenstunden, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man auch etwas von der Tierwelt des Parks erkunden kann.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin