Erawan Nationalpark

Begegnungen mit der Natur unweit von Bangkok

In Kanchanaburi teilt die 323. Autobahn die Nationalparks Sai Yok und Erawan. Der Erawan Nationalpark hat so eine gute Verbindung nach Bangkok. In den Tenasserim Hügeln im Westen Thailands liegt der Park mit seiner bunten Flora und Fauna. Der höchste der Hügel misst gerade 996 Meter, was den Park zu einem abwechslungsreichen aber nicht zu anstrengenden Wandergebiet macht. Eine natürliche Grenze bildet der Khwae Yai Fluss, welcher den Abfluss des ebenfalls angrenzenden Sinakharin-Sees bildet und außerdem den berühmten Wasserfall des Parks speist. Durch seine Lage im hügeligen Gebiet Kanchanaburi können Sie im Park vergleichsweise kühle Tage verbringen.

Von Mai bis Oktober hält hier die Regenzeit an. Bis Januar ist es dann angenehm kühl und trocken, worauf die Sommerhitze bis April folgt. Dann ist ein Sprung in eines der Becken des Wasserfalls besonders angenehm.

Aber auch zur thailändischen Regenzeit lässt sich das Land gut bereisen.

Der Wolkenelefant

Der Erawan Nationalpark ist der 12. Nationalpark Thailands. Das Herzstück des Parks, ein sieben-stöckiger Wasserfall, wurde nach der Elefantengottheit Erawan benannt. Im Hinduismus wird er Airavata, Wolkenelefant, genannt. Er ist der Gott aller Elefanten und trägt Indra, den Gott des Sturms, auf seinem Rücken. Mit seinen sieben Rüsseln saugt er laut der Legende die Wasser der Unterwelt auf und versprüht sie im Himmel. Dort formen sie Wolken und kommen als erfrischender Regen auf die Erde nieder. Bangkok schrieb sich den weißen Elefanten mit drei Köpfen sogar auf die Stadt-Flagge.

Umgeben von sattem Grün sowie unzähligen Orchideen und Schwärmen von Schmetterlingen ist der 1500 Meter hohe Wasserfall ein lohnendes Ziel für Besucher, die ein erfrischendes Bad in traumhafter Umgebung genießen wollen.

Erawan Wasserfall
Erawan Wasserfall

Der Weg zum siebten Wasserfall im Erawan National Park

Tun Sie sich den Gefallen und brechen Sie früh auf. So können Sie den Weg ganz nach oben in völliger Abgeschiedenheit genießen, bevor der Großteil der Besucher ankommt. Der ersten Wasserfall ist ein netter Anblick bei einem morgendlichen Kaffee an einer der Piknikbänke. Dann geht es los zu den nächsten Leveln. Von tiefen Kliffs zu geschmeidig in einander übergehenden Pagoden haben die verschiedenen Höhenstufen alle Ihr ganz eigenes Antlitz. Besonders das zweite und dritte Level bietet jeweils einen wunderbaren Ort für ein kühles Bad, sogar mit natürlicher Steinrutsche.

Auf dem Weg nach oben werden Sie immer wieder Baumschreine und bunte Orchideen finden. Am siebten Becken angelangt, gönnen Sie sich eine Auszeit im türkis-blauen Wasser und machen es sich bequem auf den weißen Steinen. Wenn Sie ganz still bleiben, erhalten Sie von den ansässigen Fischen ein Spa-Erlebnis, für das man sonst viel Geld ausgibt. Die Bewohner des Beckens fressen nämlich die tote Haut von Zehen und Füßen. Die rund zweistündige Tour können Sie mit einem guten Thai-Mahl auf dem Rastplatz außerhalb des Parkgeländes abrunden.

Höhlengeschichten des Erawan Nationalparks

Die fünf Höhlen des Erawan Nationalparks eröffnen ihren Besuchern nicht nur ein verstecktes Naturschauspiel, sondern auch einen Blick in vergangene Zeiten. In der Ta Duang-Höhle entdecken Sie Höhlenmalereien und Artefakte aus der Jungsteinzeit. Die Ruea-Höhle konserviert gar ein geschnitztes Grab aus dieser Zeit. Die Mi-Höhle hingegen umrankt die Legende, dass dort einst wilde Bären hausten, was ihr auch den Namen gab (Mi = Bär). Die acht großen, luftigen Höhlenräume haben jeder ihr individuelles von der Zeit geprägtes Aussehen. Die Wang Badan-Höhle weist ebenso verschiedene Räume auf, in denen Sie die große Nadel oder einen filigran geformten Vorhang aus unzähligen Stalaktiten bewundern können. Etwas tiefer, im nächsten Raum, verläuft ein unterirdischer Fluss, in dem Sie so einige wässrige Zeitgenossen beobachten werden. Weiterhin ist die Phathat-Höhel erwähnenswert, die Sie ebenso mit ihren künstlerisch anmutend gewachsenen Stalagmiten und Stalaktiten bezaubern wird. Für den Besuch der unterschiedlichen Höhlen lohnt es sich, wenn Sie sich im Park oder außerhalb ein Auto mieten, da Erawan recht weitläufig ist und die Höhlen verstreut sind.

Auf Entdeckungstour im Erawan National Park

Der trockene, immergrüne Wald des Nationalparks birgt viele Tier- und Pflanzenarten, die es aufzuspüren gilt. Auf einer organisierten Elefantentour können Sie zum Beispiel bequem den Dickhäutern näher kommen und gleichzeitig nach fliegenden Eichhörnchen im Geäst der Bäume Ausschau halten oder versuchen die Schmetterlinge, die um Ihren Kopf herumfliegen, zu zählen. Halten Sie Ausschau nach majestätischen Tigern und grauen Pfauen, scheuen Pferdehirschen oder Königskobras. Dies sind nur einige der dort lebenden Tiere. Ein Tour-Guide wird Ihnen sicher gerne mehr zu den geschützten Arten erzählen. Besonders Orchideen-freunde werden hier fündig, aber auch andere, einmalige Pflanzen können Sie im Erawan entdecken.

Touren werden auch für Radfahrer angeboten. Die Drahtesel können für ein paar Baht im Park ausgeliehen werden. Verschieden Hotels in Bangkok bieten auch Tour-Pakete inklusive Bambus-Flussfahrt in die Gegend des Nationalparks an. Dabei sollten sie mit rund 1100 Baht rechnen. Dies schließt auch den Eintrittspreis von 200 Baht für den Park mit ein.

 

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Das müde Haupt betten

Wenn Sie die Ersten am Wasserfall sein und die Ruhe der Natur genießen wollen, dann lohnt es sich, im Park zu übernachten. Dafür stellt der Park einen Campingplatz am Fluss bereit. Zwischen 50 und 300 Baht bezahlen sie für ein Zelt, je nach Größe. Zusätzliche Annehmlichkeiten wie Schlafsäcke oder Propangaskocher können Sie für einen sehr geringen Betrag dazu mieten. Ist Ihnen der Schoß von Mutter Natur doch zu hart, können Sie ebenso einen Bungalow oder ein Haus mit Terrasse in Eingangsnähe reservieren. Diese sind schön im Grünen gelegen, voll möbliert und kosten zwischen 800 und 1200 Baht pro Nacht.

Anreise nach Kanchanaburi - Erawan Nationalpark

Mit dem Bus: Von Bangkok fahren die Busse der Linie 81 von der südlichen Busstation Sai Tai Taling Chan direkt nach Kanchanaburi. Für 99 Baht (EUR 2,40] kommen sie in der ersten Klasse bequem in zwei Stunden in die Stadt. Die Busse starten alle 15 Minuten. Von der Station Mo Chit im Norden fahren Erste-Klasse-Busse mit WC in 3 Stunden für 122 Baht (EUR 2.95) nach Kanchanaburi. Von dort dauert es rund 90 Minuten mit dem Bus bis zum Nationalpark. Die Linie 8170 fährt jede Stunde. Preis: circa 50 Baht (EUR 1,20)
Mit dem Zug: Von Bangkok fahren zweimal täglich Züge von der Thonburi Station für 100 bis 300 Baht (EUR 2,70 - EUR 7, 30) in gut zwei Stunden nach Kanchanaburi, wo sie wieder den Bus nehmen können.

 

Nützliche und weiterführende interne Links:

© Autor & Fotograf  Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin