Die Provinz verfügt über ein reiches Vorkommen an Braunkohle, Marmor und weißem Ton, aus dem die berühmten Tongefäße des Nordens gefertigt werden. Die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Lampang findet sich etwa 80 km südlich von Chiang Mai und hat etwas über 55.000 Einwohner. Die Stadt liegt in einer pittoresken Umgebung, eingebettet in sanfte Hügellandschaften und prächtig grüne Wälder. Auf den Straßen ziehen Pferde gemächlich hübsche Kutschen.
Die Provinz Lampang versteckt viel mehr kleine Schätze, als man dies auf den ersten Blick glauben würde. Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit ist dabei der Wat Phrathat Lampang Luang. Diese Tempelanlage, die knapp 20 km außerhalb der Provinzhauptstadt liegt, ist durch ihre hohen Schutzmauern schon aus großer Distanz zu sehen und diente zu früheren Zeiten als sogenannte „Wiang“, eine thailändische Schutzburg. Der Tempel stammt aus dem 7. Jahrhundert und wurde von Königin Chamadevi in Auftrag gegeben. Er gilt als einer der beeindruckendsten Tempel Thailands – und ein außergewöhnliches Beispiel für die delikate Lan Na Architektur. Im Gegensatz zu vielen anderen Tempelanlagen, wurde er bei Restaurationen nicht modernisiert, sondern in genau der gleichen Art und Weise wieder instand gesetzt.
Wat Lampang Luang: Dieser Tempel (ca. 20 km südlich der Stadt), ist mit seinen harmonischen Proportionen, den zweistufig geschwungenen Dächern, einer kunstvoll geschnitzten Holzfassade und prachtvollen Perlmutt-Intarsien arbeiten einer der schönsten Tempel im nordthailändischen Stil. Der Wat Lampang Luang zählt zu einem der schönsten Tempel der Provinz.
Wat Phra Kaeo Don Tao: Insider erkennen schon am Namen, dass hier einmal der Smaragdbuddha untergebracht war. Dieser Tempel gilt als eines der
schönsten Beispiele burmesischer Architektur in Thailand.
Wat Chedi Sao: "Der Tempel der 20 Chedis" - liegt etwas stadtauswärts im Norden, mitten in Reisfeldern.
Wat Chalermprakiat: Der sogenannte "Berg-Tempel", mit seinen vielen weißen Pagoden liegt etwas außerhalb von Lampang-City, auf einem hohen Berg. Ein Besuch lohnt sich auf jeden
Fall. Den ersten Teil des Weges wird man mit einem Songthaew für ca. 100 THB hochgefahren. Ab dann führt ein Wanderweg hoch nach ganz oben. Fotoapparat bereitmachen! Es wird
atemberaubend.
Von Chiang Mai aus fahren täglich verschiedene Busse in die Provinzhauptstadt Lampang und auch von Chiang Rai kann man das Städtchen problemlos erreichen. Innerhalb des Städtchens sollte man auf jeden Fall eine Kutschfahrt machen – günstig und charmant. Lampang liegt etwa 600 km nördlich von Bangkok und auch hier gibt es Busverbindungen. Wer es bequemer möchte, kann ebenso den kleinen Flughafen von Lampang ansteuern.
Auch in Lampang gibt es die drei typischen Jahreszeiten, wobei es durch seine Lage allerdings vor den großen Monsunregen relativ geschützt ist. So kommt es hier zum Beispiel zu deutlich weniger Überschwemmungen während der Regenzeit in Thailand von Juni bis November als in Chiang Mai. Die schönste Zeit für einen Besuch in Lampang ist die „kühle Jahreszeit“ von Dezember bis Februar. Trockene, sonnige Tage werden von relativ kühlen Abenden abgelöst.Man sollte also bei Besuchen im Norden Thailands auch über etwas dickere Kleidung im Koffer verfügen.
Die Provinz hat in ihrer und der Vergangenheit der Region eine nicht unbedeutende Rolle gespielt. Entlang des Mae Nam Wang Flusses fanden sich zahlreiche Überreste und Ruinen alter Siedlungen, die teilweise über 1.000 Jahre als sind.
So spielte Lampang auch eine größere Rolle während der Lan Na Periode oder beim Einfall der Burmesen. Ursprünglich hieß die Provinzhauptstadt Kukutthanakorn, was so viel bedeutet wie „Stadt der Hähne“. Der Name geht auf eine Legende zurück, nach der der Gott Indra einen weißen Hahn in die Stadt schickte, um die Bewohner zu wecken, als Buddha der Gemeinschaft einen Besuch abstatten wollte. Auch heute noch ist der Hahn auf der Provinzflagge zu sehen und wird hier hochverehrt.
Im 7. Jahrhundert war Lampang die Hauptstadt des Mon-Fürstentums. Knapp vier Jahrhunderte später übernahmen die Khmer die Führung in der Region, bis Lampang von König Mangrai erobert und Teil des legendären Lan Na Königreichs wurde. Als die Burmesen im Norden Thailands einfielen, wurde auch Lampang ein Opfer – so lange, bis im späten 18. Jahrhundert die Burmesen vertrieben wurden und sich das heutige Thailand, so wie wir es kennen, zu formen anfing.
Lampang ist auch und vor allem bekannt für das Thailand Elephant Conservation Center, dem einzigen Elefanten-Refugium, welches von staatlicher Seite aus unterstützt wird und die Heimat für die weißen Elefanten des Königs bildet.
Die mit Abstand beliebteste Touristenattraktion liegt 54 km östlich von Lampang, im Dorf Pang La: eine Elefantenschule, in der über 100 Elefanten zur Waldarbeit erzogen werden. Fast wie im "richtigen Leben" gehen die Baby-Elefanten mit 3 bis 5 Jahren in eine Vorschule, mit 6 bis 10 in die Hauptschule, zwischen 11 und 16 Jahren sind sie Lehrlinge, ab 16 fängt dann der Ernst des Lebens als Waldarbeiter an. Den Höhepunkt ihres Könnens erreichen Sie zwischen 39 bis 50 Jahren und mit 61 gehen Sie dann in Rente. Von März bis Mai haben die Elefanten Sommerferien bzw. Urlaub, an Fest- und Feiertagen ist die Elefantenschule ebenfalls geschlossen.
Da die gemütlichen Dickhäuter meist nur vormittags zur Arbeit zu bewegen sind, sollte man das Trainingslager auch zwischen 07:00 und 11:00 besuchen.
Wenn Sie etwas Zeit mitbringen, können Sie hier auch eine Ausbildung zum Mahout absolvieren. Ein wirklich ganz besonderes Tour-Programm. Das Thai Elephant Conservation Center (TECC) liegt zwischen Lampang und Chiang Mai und ist das einzige Elefantencamp in Thailand, welches offiziell durch den Staat gefördert wird. Mehr als 50 Elefanten leben hier „wie die Götter in Frankreich“. Für Besucher gibt es Trekking-Touren, urige Bungalows, Restaurants und vieles zu lernen.
Nützliche und weiterführende interne Links:
© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com
Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin