Die Provinz Uttaradit liegt im nördlichen Teil Thailands, im tiefer gelegenen Teil des sogenannten Nan-Tals. Die üppige Schönheit der Natur spiegelt sich in der Anzahl der Nationalparks wieder: auf einer Fläche von knapp 7.800 Quadratkilometern finden sich gleich vier davon. Früher war fast das gesamte Gebiet von dichten Teakholz-Wäldern bewachsen, heute sind davon nur noch knapp 40 % übrig, denn der Rest fiel Rodungen zum Opfer.
Aufgrund eben dieser Holzvorkommen bekam Uttaradit auch seinen Namen, der so viel bedeutet wie "Hafen des Nordens", da die gleichnamige Hauptstadt der Provinz als der Umschlagplatz für Holz und andere Rohstoffe in der Region galt. Heute hat sich die Provinz, die ungefähr 500 km nördlich von Bangkok liegt, durch die Entwicklung und Züchtung von Durian-Früchten, die nicht "stinken" sollen, einen Namen gemacht.
Schon seit Urzeiten soll es in der heutigen Gegend von Uttaradit menschliche Siedlungen gegeben haben. Das haben zum Beispiel die Funde von Bronzemessern und Kesseltrommeln in der Nähe von Wiang Chao Ngobe wiesen. Bis zum elften Jahrhundert waren es meist Angehörige von Bergvölkern, die hier lebten. Erst danach wanderten verstärkt Thai aus dem Norden in das fruchtbare Gebiet ein. Sie ließen sich an den Flussufern nieder und kultivierten den Reisanbau. Aus diesen verschiedenen und kleineren Siedlungen entstand die Stadt Bang Pho Tha It, die auf der rechten Seite des Nan Flusses lag.
Nachdem das Königreich Ayutthaya im Jahr 1767 von den Burmesen fast vollständig zerstört wurde, kam es in der damaligen Provinz Sawangkhaburi zu einer Rebellion von Mönchen, unter der sich kurzzeitig die "Mönchsrepublik von Fang" bildete. Allerdings wurden sie, bevor sie sich allzu weit ausbreiten konnten, von König Taksin geschlagen und dem wiederum neugegründeten Königreich Thonburi zugesprochen. Erst im 19. Jahrhundert gelang Uttaradit zu seinem heutigen Provinzstatus, als König Rama V. das Gebiet übernahm, die Bewohner umsiedelte und die Provinzhauptstadt Uttaradit gründete.
Uttaradit ist ein relativ ruhiges Städtchen mit knapp 33.000 Einwohnern, das einige Überraschungen parat hält - wie zum Beispiel einen Kentucky Fried Chicken! Aber auch sonst ist das Städtchen an den Ufern des Nan Flusses ungewöhnlich charmant. So sollte man auf keinen Fall einen Besuch in der Markthalle verpassen, wo man exotische Speisen, frisches Gemüse und köstliche Früchte erwerben kann.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört unter anderem der Wat Tha Thanon, ein Tempel aus der Lan-Na Zeit im 12. Jahrhundert. An der sitzenden Buddha-Statue findet man quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit Gläubige, die hier Andacht halten.
Auch das Phraya Phichai Dat Nak Denkmal ist ein beliebtes Ziel für Besucher. Es ist dem gleichnamigen Volkshelden gewidmet, der damals König Taksin dabei half, die Stadt vor den Burmesen zu verteidigen.
Wer Sehnsucht nach Hause hat, kann dem Bahnhofsgebäude einen kleinen Besuch abstatten, denn dieses wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem deutschen Architekten Karl Döring entworfen und gebaut - ein Hauch von Daheim.
Auch wenn sich manch ein Besucher über die manchmal etwas eintönige Natur in Uttaradit beschweren mag, die fruchtbaren Ebenen und üppigen Wälder bieten erstaunlich viel zu sehen: