Im Isaan, dem Nordosten Thailands, liegt die Provinz Mukdahan, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Im Osten wird Mukdahan durch den Mekong von Laos
abgegrenzt und so ist es kaum verwunderlich, dass einer der Beinamen der Provinz „Perle an den Ufern des Mekongs“ lautet.
Die Provinz erstreckt sich über eine Fläche von 4340 km² und liegt knapp 640 km nordöstlich von der thailändischen Hauptstadt Bangkok entfernt. Im Westen der Provinz finden sich die Phu Phan Berge, die mit ihren dichten Wäldern nicht nur bei Trekking-Fans großen Anklang finden, sondern auch bei Fotografen und Ornithologen. Mehr zum Phu Phan Yon National Park
Die Hauptstadt der Provinz Mukdahan ist zwar nicht besonders groß, zu sehen gibt es aber trotzdem einiges. Vom (etwas skurrilem) Aussichtsturm bis hin zum farbenprächtigen Night Market - abseits der Touristenströme der beliebten Urlaubsziele Thailands kann man hier die herzliche Freundlichkeit der Thai genießen.
Mukdahan ist die 73. Provinz Thailands. Vor über 200 Jahren, während der Ayutthaya-Periode, entstand auf der linken Seite des Mekong Flusses ein Dorf namens Ban Luang Phon Sin in der heutigen laotischen Provinz Savannakhet. Der Herrscher dieser kleinen Stadt war Chao Chan Suriyawong und sein Sohn Chao Kinnari war es, der 1767 auf der linken Seite des Mekongs Mukdahan gründete.
Bis 1907 gehörte Mukdahan offiziell zur Provinz Udon Thani, bis es zu einer Amphoe (einem Bezirk) von Nakhon Phanom wurde. Es sollte noch bis 1982 dauern, bis Mukdahan endlich zu einer eigenständigen Provinz wurde – die Siebzehnte im Isan.
Mukdahan gilt heute als wichtiges Tor zur indochinesischen Welt. Auch wenn sie der breite Mekong von ihren Nachbarn trennt, so arbeiteten Thai und Laoten hier schon immer eng miteinander. Auch zahlreiche ethnische Minderheiten haben sich in Mukdahan angesiedelt und gehen hier, teils noch genauso wie vor Hunderten von Jahren, ihren Traditionen nach.
Die Provinz bietet vor allem landschaftlich allerlei Leckerbissen. Im Westen, ca. 20 km südlich der Provinzhauptstadt Mukdahan, findet sich der Phu Pha Thoep Nationalpark, der mit seinen Sandsteinbergen und den rauschenden Wäldern gerade bei Trekkern und Kletterern an Beliebtheit gewonnen hat. Hier kann man noch auf relativ „unausgelatschten“ Pfaden wandeln, was in den stärker frequentierten Nationalparks Thailands mittlerweile zu einer Seltenheit geworden ist.
Im Park finden sich kleine, versteckte Juwelen, wie zum Beispiel der Namtok Wang Duean Ha Wasserfall, der zwar nicht viel Wasser führt, aber ein einmalig idyllisches Panorama für Fotos bietet. Oder die Tham Fa Mue Daen Höhle, in der sich über 5.000 Jahre alte prähistorische Wandmalereien verstecken.
Auch dem Phu Sa Dok Bua Nationalpark sollten Naturfans einen Besuch abstatten, vor allem, wenn sie kurz nach dem Ende der Regenzeit in der Region sind. Dann erblühen hier zwischen zerklüfteten Steinen ganze Felder voll wild blühender Blumen in allen nur erdenklichen Farben. Auf dem Blumenfeld auf dem Phu Wat sollen vor langer Zeit religiöse Rituale (und laut manchen Touristenguides auch Zeremonien mit Menschenopfern) stattgefunden haben.
Mukdahan Stadt ist eine kleines, sehr entspanntes Städtchen direkt an den Ufern der Mekong Flusses. Und noch dazu ist die Stadt extrem grün - überall blühen Blumen und spenden Bäume Schatten. Großstadthektik ist hier ein Fremdwort und das spürt man sofort. Und solange man hier nicht Wochen verbringen möchte, hat die Stadt einiges zu erkunden.
Wie zum Beispiel den Mukdahan Tower: Der sieht von Weitem eigentlich genauso aus, wie ein Tower an einem x-beliebigen Flughafen, nur dass die Stadt über keinen verfügt. Vielmehr wurde diese architektonische Kuriosität zur Feier des 50. Jährigen Thronjubiläum König Bhumibols im Jahr 1996 erbaut.
Für 50,- Baht kann man hochfahren und hat einen einzigartigen 360°-Rundum-Blick auf die Stadt und die Umgebung und in den unteren Leveln befindet sich ein interessantes Museum mit Artefakten aus der Gegend.
Wer ein noch schöneres Aussichts-Panorama sucht, sollte sich ein Tuk-Tuk nehmen und ein paar Kilometer südöstlich aus der Stadt zum Wat Phu Manoram. Eingebettet in sanft schwingende Bäume hat man von dieser Erhöhung einen einzigartigen Ausblick über Mukdahan.
Night Markets gibt es in fast jeder Stadt Thailands, aber der von Mukdahan versprüht seinen ganz eigenen Zauber. Hier geht alles ein bisschen relaxter und entspannter zu. Exotische Leckerbissen aus der thailändischen, aber auch der vietnamesischen und laotischen Küche lassen einen Spaziergang über den Markt zu einem kulinarischen Erlebnis werden.
Will man von Bangkok aus nach Mukdahan ist der wohl einfachste Weg mit dem Bus. Es fahren täglich sowohl Busse vom Chatuchak als auch vom Mo Chit 2 Bus Terminal ab. Die Fahrt dauert ca. 8 – 9 Stunden und die Busstation von Mukdahan liegt einige Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt. Allerdings warten vor der Station Dutzende Tuk-Tuks.
Möchte man Flugzeug anreisen, fliegt man den Flughafen Ubon Ratchathani an und muss von dort nochmals 3 – 4 Stunden mit dem Minivan fahren.
Wann ist die beste Reisezeit für Mukdahan?
Die beste Zeit, um die Provinz Mukdahan zu besuchen, ist von November bis Ende Januar. Auch wenn es im November noch zu einigen Regenschauern kommen kann, ist dies doch die Zeit, in der alles zu blühen anfängt und man spektakuläre Naturschauspiele beobachten kann.. Auch die Temperaturen sind tagsüber mit um die 30° angenehm. Abends reicht eine leichte Jacke, wenn die Temperaturen auf knapp 20° runtergehen. Auch der Dezember gilt als eine tolle Reisezeit nach Mukdahan, da dann die Nächte noch etwas angenehmer sind (und es nicht ganz so viele Insekten wie noch im November gibt).
Im Februar steigen die Temperaturen auf um die 33° und es wird nur noch wärmer. Ab Mai beginnt die Regenzeit. Diese sollte man hier in der Gegend meiden, denn durch die teils starken Regenfälle und die relativ unbefestigten Straßen kann es dann hier zu einigen Schwierigkeiten und Behinderungen kommen.
Nützliche und weiterführende interne Links:
© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin