Nakhon Phanom

Vietnamesische Einflüsse an der Grenze zu Laos

Nakhon Phanom kam durch Rama I. zu seinem heutigen Namen, der auf Deutsch so viel bedeutet wie "Stadt der Hügel". Allerdings ist Nakhon Phanom eigentlich ziemlich flach - gemeint sind die Berge der Stadt Thakhek im gegenüberliegenden Laos. Rein theoretisch müsste Nakhon Phanom also eigentlich "Stadt mit Hügelaussicht" heißen. Die beiden Städte sind übrigens über die Dritte Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke verbunden. 

Nakhon Phanom
Nakhon Phanom

Mit fast 30.000 Einwohnern, einer Universität, einem kleinen Regionalflughafen und dem Luftwaffenstützpunkt, stützt sich die Wirtschaft in Nakhon Phanom hauptsächlich auf die Landwirtschaft. Des Weiteren ist die Stadt bekannt für ihre edlen Seidenstoffe und kunstvoll gefertigte Silberwaren. 

Nakhon Phanom liegt direkt am Mekong Fluss und bietet wunderschöne Plätze am Wasser zum Entspannen. Und auch sonst ist die Stadt sowohl architektonisch als auch touristisch interessant: Aufgrund seiner recht turbulenten Vergangenheit finden sich hier extrem viele vietnamesische Einflüsse - auch kulinarisch. 

Die Geschichte von Nakhon Phanom

Die Region um Nakhon Phanom wurde schon seit frühester Zeit von Laoten besiedelt, die zu dem Lan Xang Königreich gehörten. Während der Blütezeit des Königreich Ayutthayas ging die Stadt - damals noch unter dem Namen Si Kotrabun - in dessen Herrschaft über, aber die Laoten behielten viele ihrer Traditionen und Gebräuche bei. Erst unter König Rama I. erlangte die Stadt ihren heutigen Namen Nakhon Phanom. 

 

Der vietnamesische Revolutionär und späterer Präsident Vietnams, Ho Chi Minh, lebte von 1928 bis 1931 in dem kleinen Dörfchen Ban Nachok, einem kleinen Dörfchen zwischen der Stadt und dem Luftwaffenstützpunkt und kann auch heute noch besucht werden, genau wie das ihm gewidmete Museum. Und das ist nur einer der Gründe, warum man hier vor allem vietnamesische Touristen treffen kann - sogar viele der Schilder sind hier neben Thai und Englisch auch auf Vietnamesisch beschriftet. 

 

Während des Vietnam-Kriegs nutzten die Amerikaner den Luftwaffenstützpunkt, um von hier aus die umkämpfte "Ho Chi Minh Line", knapp 50 km entfernt auf der laotischen Seite, anzugreifen. 

Auch während der Zeit der französischen Kolonialisierung Vietnams kamen zahlreiche Flüchtlinge nach Nakhon Phanom. Ein Teil von Ihnen kehrte nach 1960 wieder zurück, doch ein Großteil hatte die Stadt als neue Heimat anerkannt. Heute ist Nakhon Phanom bevölkerungstechnisch ein kunterbunter Mix aus Thai, Thai-Vietnamesen und Thai-Laoten. 

Tempelanlage in Nakhon Phanom
Tempelanlage in Nakhon Phanom

Sehenswürdigkeiten in Nakhon Phanom - Das muss man gesehen haben

  • Ho Chi Minhs Haus: Hier wurde alles so belassen, wie zu Zeiten des vietnamesischen Politikers. Im dazugehörigen Museum sind etliche Fotografien und Zeugnisse seines Lebens ausgestellt.
  • Thakhek, Laos: Über die Dritte Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke kann man schnell einen Abstecher nach Laos machen. Thakhek ist bekannt für die zahlreichen architektonischen Überbleibsel aus der Zeit der französischen Kolonialisierung. In der Nähe lädt die Felsformation "Kampaeng Yak" zu einem Besuch ein. Diese bis zu 30 Meter hohe Mauer erstreckt sich über mehrere Kilometer und soll der Legende nach von Riesen erbaut worden sein. 
  • Wat Phra That Phanom: Dieser extrem bedeutende Tempel liegt etwa 50 km außerhalb der Stadt. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert und soll einen Brustknochen Buddhas beherbergen. Jedes Jahr im Februar findet hier ein einwöchiges Festival statt, bei dem Tausende Besucher aus ganz Thailand zum Tempel pilgern. 
  • Wat Srithep Pradittharam: Im Ubosot des Tempels, dem heiligsten Raum, befinden sich delikate Wandmalereien und eine Statue des angesehenen Mönchs Luang Phu Chan. 
  • Wat Mahathat: Dieser Tempel aus dem 6. Jahrhundert ist malerisch am Ufer des Mekong gelegen und beherbergt die bedeutende Stupa des Phrathat Nakhon. 
  • Das Fest der Feuerboote: Jedes Jahr zum Ende der buddhistischen Fastenzeit wird in Nakhon Phanom "Lai Reua Fai" gefeiert. Beim Feuerboot-Festival werden allabendlich Dutzende Boote, die aus Bambus oder Bananenstämmen gebaut und mit zahlreichen Lichtern, buddhistischen Symbolen und Opfergaben bestückt sind, auf den Mekong gelassen. Mittlerweile gibt es sogar einen Wettbewerb, wer das am schönsten beleuchtete Boot hat. 
  • In Nakhon Phanom grenzt der legendäre und beeindruckende Phu Pha Yon Nationalpark, welchen Sie unbedingt bewundern sollten.
Phra That Phanom
Phra That Phanom

Wie kommt man hin, nach Nakhon Phanom?

Der Regionalflughafen wird sowohl von der Nok Air als auch von AirAsia aus Bangkok angeflogen. 

Der Busbahnhof liegt etwa 1,5 km entfernt von der Innenstadt Nakhon Phanoms und bietet tägliche Verbindungen nach Bangkok. Die Entfernung zur Hauptstadt beträgt ca. 740 km und die Reise dauert ca. 11 Stunden. Allerdings fahren die Busse meist nachts, so dass auf der Fahrt nicht wirklich Zeit verliert. Innerhalb der Stadt sieht man besonders häufig die dreirädrigen Fahrzeuge, die hier unter dem Namen "Sky Lab" bekannt sind. Sie übernehmen die Funktion von Taxen und Tuk Tuks, die es allerdings natürlich auch gibt. Zu den beliebten Touristenattraktionen in der Provinz fahren lokale Busse.

 

Nützliche und weiterführende interne Links:

© Autor & Fotograf  Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin