Nong Khai ist eine quirlige Metropole im Nordosten Thailands, die durch die herzliche Kultur der Isaan besticht und architektonisch sowie an Naturschätzen einiges zu bieten hat. Unweit der Stadt schlängelt sich der eindrucksvolle Mekong durch die Landschaft und dient als Grenze zwischen Laos und Thailand. Ein Abstecher ins Nachbarland ist über die Thai-Lao-Freundschaftsbrücke also ein Leichtes.
Die Grenzlage Nong Khais trägt auch zu seinem unverwechselbarem Flair bei.
Die Menschen in der Isaan-Region sind stolz auf ihr freundliches Wesen und die kulturellen Einflüsse aus Laos, Vietnam, China und sogar Frankreich. Als Grenzstadt und durch die Lage am Handelsweg Mekong hat Nong Khaiso einiges Sehenswertes vorzuweisen. Das französische Viertel mit seiner westlich angehauchten Architektur ist einen Besuch wert. Nach einem Spaziergang durch die Gassen können Sie sich stehenden Fußes umdrehen und zurück in die nordthailändische Kultur eintauchen bei einem Besuch des Tha Sadet Markts, der, mitten in der Altstadt gelegen, mehrere Straßen umfasst und allerlei Waren aus Thailand, Laos und Umgebung feilbietet.
Entlang des Mekongufers können Sie nicht nur Bootstouren für eine gemütliche Fahrt entlang des breiten Flusses chartern. Auch hier sind etliche Restaurants und Geschäfte angesiedelt, die Spezialitäten und Mitbringsel an den Mann bringen wollen. Vielleicht finden Sie einen besonders schönen Schal aus Seide, denn diese wird in der Region angebaut. In der Trockenzeit sinkt der Stand des Mekong so drastisch, dass ein Strand mit dazugehörigen Ständen eröffnet wird. Den traumhaften Blick aufs gegenüberliegende Laos bei Sonnenuntergang sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Einst brachte Laos den Schamanen und Bildhauer Luang Pu Bunleua Sulilat hervor, der nahe der Hauptstadt Vientiane einen riesigen Buddha-Park errichtete. Nachdem der Exzentriker aus unbekannten Gründen ins Exil nach Thailand ging, kaufte er sich in den 1970ern ein Stück Land nur 5 Kilometer von Nong Khai entfernt. Dort erbaute er einen noch größeren Park Sala Kaew Ku (Wat Khaek) "mitten im Dschungel".
Heute können Sie die teils skurril anmutendenbuddhistisch-hinduistisch inspirierten Statuen für ein paar Baht bestaunen. Unter den bis zu 25 Meter hohen Statuen sticht besonders das begehbare Rad des Lebens hervor. Auch siebenköpfige Schlangen und schöne Tänzerinnen wachen dort über ihre Besucher.
Das Schlangenthema wird besonders im Oktober in der Region aufgegriffen. Als Lebensader ist der Mekong für die Menschen der Region nicht nur wirtschaftlich wichtig. Er ist auch Basis einiger Sagen und Bräuche. So heißt es, dass Wassergottheiten in Schlangengestalt, sogenannte Nagas, den Fluss bewohnen. Nach der dreimonatigen Fastenzeit in den Regenmonaten wird das buddhistische Vassa gefeiert. Dann sollen die Nagaaus Liebe zu Buddha Feuerbälle vom Wasser in die Luft speien. Dem Ereignis wohnen jährlich Ströme von Gläubigen und Touristen bei. Zwar ist die Ursache der Lichtbälle noch nicht eindeutig geklärt, aber das Lichterspektakel sollten Sie sich nicht entgehen lassen, wenn Sie im Oktober in der Nähe sind. Besonders im rund 60 Kilometer entfernten Phon Phisai erweckt der Ausblick den Glauben an Wassergötter und mythische Feuerbälle.
Mit dem Zug: Endstation Nong Khai: In maximal 12 Stunden fahren Sie im Schlafabteil quer von Bangkok durch den Norden Thailands. Gute Plätze gibt es ab 750 Baht. Für Fahrten an Feiertagen wird vorherige Buchung empfohlen.
Mit dem Bus: Wenn Sie in Bangkok am Flughafen ankommen, könne Sie erste Klasse direkt nach Nong Khaifahren. Direkt aus Bangkok brauchen Sie circa 9
Stunden und 110 Baht.
Mit dem Flugzeug: Sowohl vom Bangkok Suvarnabhumi Flughafen als auch Don Muang fliegen Maschinen nach Udon
Thani, rund 50 Km von Nong Khai entfernt. Für rund 40 Baht kommen Sie mit dem Bus in einer Stunde nach Nong Khai.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin