Phimai

Für Kultururlauber zu empfehlen - auf einer Tour durch den Isan

Phimai ist eine kleine, alte Stadt im Nordosten Thailands in der Provinz Nakhon Ratchasima. Bekannt ist das verschlafene Städtchen vor allem aufgrund der Tempelanlage Prasat Hin Phimai, die während der Khmer-Zeit im 11. Jahrhundert entstand und zur Blütezeit Angkors in Kambodscha als religiöses Zentrum eine wichtige Rolle spielte. Die Ruinen von Phimai sind neben dem Elefantenfest in Surin und dem Phu Kradung Nationalpark in der Provinz Loei eine der touristischen Hauptattraktionen des Nordostens.

Geschichtspark in Phimai
Geschichtspark in Phimai

Phimai liegt mehr oder weniger auf einer kleinen Insel, die damals für die Verteidigung der Stadt von großem Vorteil war. Zum einen umschließt der Fluss Mae Nam Mun die Stadt auf zwei Seiten. In ihn mündet der Kanal Khlong Chakrai, der eine dritte Seite von Phimai mit Wasser umgibt. Innerhalb dieses Bereichs liegen die Stadt sowie die Tempelanlage. Die Entfernung von Phimai zur thailändischen Hauptstadt Bangkok beträgt etwas mehr als 300 Kilometer. Die Provinzhauptstadt Nakhon Ratchasima liegt etwa 60 Kilometer in südwestlicher Richtung.

Am besten ist es Phimai während einer Isaan-Rundreise zu bereisen. Es gibt aber auch einige Restaurants und Gästehäuser, die eine Übernachtung in der Stadt möglich machen.

Sehenswürdigkeiten in und um Phimai

Phimai wird von einer Stadtmauer umgeben, deren Haupteingangstor im Süden liegt – durch sie führt die direkte Verbindungsstraße aus Angkor nach Phimai. Beim Blick durch dieses überaus hohe Stadttor – das Pratu Chai oder auch Sieges-Tor – kann die Tempelanlage Prasat Hin Phimai schon gesehen werden. Phimai ist eine sehr kleine Stadt, die Sie problemlos zu Fuß erkunden können. Wenn Sie Lust haben, gibt es auch die Möglichkeit sich ein Fahrrad vor den Tempelruinen auszuleihen und die Gegend auf eigene Faust zu erkunden.

  • Prasat Hin Phimai – Geschichtspark Phimai
    Innerhalb der Stadt Phimai liegt die im 11. Jahrhundert errichtete Tempelanlage Prasat Hin Phimai – der heutige Historical Park in Phimai. Genauso wie die Tempelanlagen von Angkor in Kambodscha wurde Phimai von den Khmer erbaut, was unter anderem seiner architektonischen Erscheinung angesehen werden kann. Es wird davon ausgegangen, dass die Stadt so etwas wie einen Endpunkt der über 220 Kilometer langen Strecke von der damaligen Khmer-Hauptstadt Angkor dargestellt hat und als religiöses Zentrum von einiger Bedeutung gewesen ist. So ist auch die Ausrichtung der Tempelanlage anders als üblich nicht nach Osten, sondern gen Süden – die Richtung, in der Angkor liegt. Beim Besuch des Geschichtsparks gelangen Sie zuerst an die Naga-Brücke, die mit großen Steinlöwen geschmückt ist. Diese wird überquert um zur fast 30 Meter hohen Hauptpagode zu gelangen, die das Zentrum der Anlage darstellt und komplett aus weißem Sandstein gefertigt ist. Durch jahrelange, sorgfältige Restaurierungsarbeiten sind die Ruinen des seit 1989 bestehenden Historischen Parks in einem sehr guten Zustand. Bei einem Spaziergang durch die friedliche Anlage kann man seiner Phantasie über das rege Leben in der einstigen Blütezeit, als Phimai noch an einer lebendigen Handelsstraße lag, freien Lauf lassen.
  • Phimai Nationalmuseum
    Im nördlichen Teil von Phimai befindet sich das Nationalmuseum der Stadt. Hier werden archäologische Fundstücke der Region ausgestellt. Es gibt Alltagsutensilien aus der Kultur des Isaan sowie antike Skelette, Keramiken, Schmuck und Werkzeuge zu sehen. Des Weiteren sind im Museum Gegenstände der frühen Geschichte Phimais – wie etwa Säulen, Statuen und Skulpturen – ausgestellt. In der zweiten Etage erhalten Sie unter anderem einen Einblick in die frühen Siedlungen des Nordostens sowie den Einfluss der Khmer-Kultur auf die Region. 
  • Sai Ngam – Heiliger Banyan Baum
    Eine weitere Sehenswürdigkeit – etwa zwei Kilometer außerhalb des Stadtzentrums – ist der heilige Banyan Baum. Umgeben vom Wasser des Mun-Flusses steht dieser 350 Jahre alte, riesige Baum, der einst aus einem einzigen bestand und sich vermehrt und vergrößert hat, auf einer kleinen Insel. Über eine Brücke gelangen Sie unter sein Geäst und können im Schatten auf einer der Bänke Rast machen und das Baumwerk bestaunen. Der Banyan-Baum kann auf einem gemütlichen Spaziergang oder auch mit dem Fahrrad gut erreicht werden. Vor Ort gibt es Essensstände, die Möglichkeit sich etwas Erfrischendes zu Trinken zu kaufen und ein paar Souvenir-Shops.

Wetter in Phimai

Die beste Reisezeit für Phimai ist von November bis März. Während dieser Monate fällt kaum Regen und die Temperaturen sind angenehm, im Dezember und Januar wird es nachts sogar relativ kalt. Ab März beginnt die heiße Jahreszeit und bis Mai kann es dann mit bis zu 40°C unangenehm heiß und trocken werden. Von Mai bis Oktober herrscht Regenzeit, wobei es während dieser Monate meist nur kurze, dafür aber oft heftige Regenschauer gibt.

Für wen eignet sich Phimai?

Für Individualreisende, die Thailands verborgende Schätze erkunden möchten, ist der Isaan genau das Richtige. Nach der Stadt Nakhon Ratchasima – dem Tor nach Nordostthailand – folgt Phimai und ist ein Muss für Urlauber, die etwas Besonderes abseits der üblichen Touristenpfade suchen.

Anreise nach Phimai

Mit dem Bus: Von der Stadt Nakhon Ratchasima aus (Bus Terminal 2) fahren täglich Busse nach Phimai.
Mit dem Zug: Von Bangkok aus gibt es keine direkte Zugverbindung nach Phimai. Der nächstgelegene Bahnhof liegt in Nakhon Ratchasima. Von dort aus können Sie mit dem Bus weiter nach Phimai fahren.
Mit dem Auto: Sie können die etwa 60 Kilometer lange Strecke von Nakhon Ratchasima aus auch leicht mit einem privaten Transfer oder Taxi bewältigen.

Nützliche und weiterführende interne Links:

© Autor & Fotograf  Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin