Auf einer flachen Ebene am Nong Han (Nong Lahan), einem großen Binnensee, ist die Provinz Sakon Nakhon eine der wenigen Gegenden des Nordostens, die nicht über Wassermangel klagen muss.
Das Provinzhauptstädtchen gleichen Namens hat einige Hotels und ist daher als Ausgangspunkt für Erkundungen der Umgebung gut geeignet. Obwohl hier einige Khmer-Tempelruinen zu finden sind, befindet man sich hier eigentlich in touristischem Niemandsland, welches man auf eigene Faust entdecken muss.
Nicht weit entfernt liegt die größte Provinzhauptstadt Nakhon Phanom, der Sitz von Phrathat Phanom, einem Heiligtum mit riesigem Chedi, dessen älteste Teile aus dem 9. Jahundert stammen. Hier finden im Oktober berühmte Bootsrennen statt. Am Flussufer des Mekong kann mann bis auf die andere, laotische Seite sehen. Hier setzen mehr als 25 000 Vietnam-Flüchtige über, die sich anschließend in inzwischen zu einem Wohlstand gebracht haben. Auch in Nakhon Phanom gibt es einige Hotels, in denen man übernachten kann.
Die heutige Provinz Sakon Nakhon war schon vor über dreitausend Jahren besiedelt, wie archäologische Funde bewiesen haben. Doch das ursprüngliche Städtchen Nongharn, wo sich auch die heutige Provinzhauptstadt befindet, wurde im 11. Jahrhundert von den Khmern erbaut, die zu dieser Zeit hier herrschten. Nachdem Angkor gefallen war, gelang Nongharn unter die Herrschaft des laotischen Königreichs Lan Xang und wurde in Muang chiang Mai Nongharn umbenannt. Erst als die Siamesen wieder an die Macht kamen, gelang das Städtchen 1830 unter Rama III zu seinem heutigen Namen.
Die Provinz Sakon Nakhon ist ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen wie den Laoten, Khmern und Thai – und das spiegelt sich auch in den touristischen Sehenswürdigkeiten wieder. Ein schönes Beispiel dafür ist Phra That Phu Pek, ein alter Khmer-Temmpel aus dem 16. Oder 17. Jahrhundert.
Die Tempelanlage liegt knapp 40 km nordöstlich Sakon Nakhons im Phu Pha Yon Nationalpark (der sich übrigens ebenfalls für einen ausgiebigen Ausflug anbietet.
Um zum Tempel zu gelangen, muss man 491 Stufen erklimmen und wird dafür mit einem besonders beeindruckenden Exempel der alten Khmer-Architektur belohnt. Und doch ist sie besonders, denn sie verfügt nicht über das so typische Pagoden-Dach – was zu einigen Legenden geführt hat. Eine besagt, dass eine Gruppe von Männern und Frauen einen Wettbewerb starteten, wer als Erstes einen Tempel für ein Buddha-Relikt erbauen würde. Doch die Frauen legten die Männer rein und behaupteten, sie seien schon fertig.
Die Männer glaubten ihnen und ließen die Werkzeuge fallen – und gaben den Frauen somit genug Zeit, ihren Tempel tatsächlich schneller fertigzustellen.
Im Nationalpark selbst kann man sehr ungestört auf die Spurensuche gehen: hier leben Affen und Rotwild, Wildkatzen und sogar ein paar Elefanten soll man hier entdecken können.
Der Nong Han See ist der größte Binnensee des Isaans und zieht zahlreiche Besucher an. Der See ist landschaftlich sehr reizvoll und lässt – gerade zu Sonnenauf- und Untergang – Fotografenherzen schneller schlagen. Am Ufer kann man mit einem der unzähligen Fischerboote auf eine Sightseeing-Tour gehen (Kosten ca. 400 Baht) und dabei auf „Paradise Island“ besuchen, welches von Mönchen gerne als Rückzugsort zum Meditieren genutzt wird.
Nützliche und weiterführende interne Links:
© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin