Im Golf von Thailand, nur drei Autostunden von Bangkok entfernt, liegen zwei der unter Thais beliebtesten und traditionsreichsten Badeorte des Landes: Hua Hin und Cha-Am. Hua Hin ist die größere der beiden Städte und ist seit 1926 die Sommerresidenz des thailändischen Königshauses. Das ehemalige Fischerdorf wurde früh mit Bangkok durch eine Eisenbahnlinie verbunden, was zu einem schnellen Wachstum der Popularität dieses Strandbads führte. Cha-Am ist ebenso gut angebunden und hat den Vorteil für Gäste, dass es noch etwas ruhiger gelegen ist und Hotelriesen die Sicht über die schöne Bucht nicht versperren. Egal, in welcher Stadt Sie absteigen, beide haben Interessantes zu entdecken und lassen sich vom jeweils anderen Ort gut anfahren, da sie nur rund 25 Kilometer voneinander entfernt liegen.
Zum Badeurlaub kommen Sie am Besten im April und Mai, wenn die Lufttemperatur weit über 30°C steigt. Welches jedoch nicht die beste Reisezeit für Thailand ist! Sightseeing ist bei niedrigeren Temperaturen angenehmer, wofür sich dann die Monate November bis Februar eignen. Zu sehen gibt es bei diesem Geschwisterpaar der Badeorte genügend: Lauschige Buchten, sanfte Hügel mit darauf thronenden Tempeln und Wildtierparks gibt es in dieser Gegend so einige.
Nicht nur unter der Königsfamilie und dem thailändischen Jet-Set ist Hua Hin beliebt, seit vielen Jahren zieht es auch immer mehr Farangs, Ausländer, in das ehemalige Fischerdorf. Den Sommerpalast Klai Kangwon, was übersetzt "frei von Sorgen" heißt, können Sie übrigens besichtigen, wenn es sich die königliche Familie dort nicht gerade gemütlich macht. Die Anlage mit Seeblick wurde nach europäischem Vorbild gestaltet und vermittelt so ein in Thailand einzigartiges Gefühl, an der mediterranen Küste zu wandeln. Sollten Sie mit der Bahn anreisen, können Sie gleich bei Ihrer Ankunft den ganzen Stolz der Stadt in Augenschein nehmen. Das Bahnhofsgebäude soll das schönste ganz Thailands sein. Den Titel hat es sicher zu Recht verdient. Der ehemalige königliche Pavilions ist nämlich hübsch bunt bemalt und reich mit Schnitzerein verziert, was alles von einem imposanten, mehrgiebligen Dach gekrönt wird - durchaus einen Blick oder zwei wert.
Der von Palme gesäumte Hua Hin Strand erstreckt sich über mehrere Kilometer vom Norden zum Süden der Stadt, wo er durch den Hügel Khao Takiab unterbrochen wird. Ein kurzer Marsch hinauf belohnt sie mit einem Ausblick über das funkelnde Meer, den weißen Strand und die Stadt. Oben angekommen, bewundern Sie den weiß leuchtenden buddhistischen Tempel und die umhertollenden Makaken.
Besonders bekannt ist Hua Hin auch für seinen löchrigen Rasen, oder die Golfplätze, wie man gemeinhin sagt. Mindestens fünf Golf-Anlagen auf internationalem Standard können Sie hier als angehender Golfprofi bespielen. (Mehr zu Golfurlaub in Thailand)
Nach so einer Partie geht es direkt zum Nachtmarkt, der allabendlich in der Stadt abgehalten wird. Bei Tage ist es eine normale Straße, die aber, sobald es dunkel wird, von Fußgängern, Händlern und Küchenchefs beherrscht wird. Probieren Sie sich durch die Küche Thailands zu einem noch annehmbaren Preis oder finden Sie ein nettes Mitbringsel für Zuhause. Plearn Wan ist ein kleiner Abschnitt der stadt, der dem alten Thailand nachempfunden wurde. Für ein freies Stündchen lohnt es sich, auf ein paar traditionelle Süßigkeiten und einen kurzen Blick auf die Nachbauten vorbeizuschauen. Das Hua Hin Arts and Crafts Centre ist ein Ausstellungsort für ansässige Künstler. Außerdem bekommen Sie hier einen Einblick in die Geschichte der Stadt.
Wenn Sie vorhaben Ihren Thailand Langzeiturlaub in Hua Hin zu verbringen, lohnt sich ein Kurztrip nach Dan Singkhon, wo Sie die thailändisch-burmesische Grenze überqueren und so Ihre Visum auffrischen können.
Nicht weit von Hua Hin befindet sich der berühmte Sam Roi Yot Nationalpark. 1966 wurde er offiziell zu den thailändischen Nationalparks hinzugefügt, aber bereits im 19. Jahrhundert war das Gebiet ein bekannter Ausflugsort. König Mongkut höchstpersönlich bestellte einige treue Gefolgsleute im Jahr 1868 an den Ort. Denn hier, wie er selbst berechnet hatte, würde eine Sonnenfinsternis stattfinden. Das Naturspektakel konnte er im zukünftigen Park erleben, jedoch wurde seine Kerze bald ausgelöscht.
Die Moskitos des sumpfigen Gebietes führten zu seiner Erkrankung an Malaria, mit der auch sein Tod einherging. Heutzutage schützen Impfungen Sie vor einer Erkrankung. Zwar ist die nächste Sonnenfinsternis noch eine Weile hin, aber an Flora und Fauna gibt es hier so einiges zu entdecken.
Schroffe Kalkfelsen machen den größten Teil des Parks aus, weshalb er auch Berg der 300 Gipfel genannt wird. Die bekannteste Höhle, Phraya Nakhon, besteht aus zwei Kammern. Die größere der beiden beherbergt einen Pavillon, der zu Ehren eines weiteren royalen Besuchers, Chulalongkorn (der V. Rama), erbaut wurde. Durch einen Deckendurchbruch werden das Gebäude und das kleine, es umgebende Wäldchen in goldenes Licht getaucht, wenn die Sonne richtig steht.
Durch die Marschlandschaft im Süden und die Mangrovensümpfe in Küstennähe streifen Javaneraffen, Loris und Großkatzen wie Leoparden. Auch Irrawaddy-Delfine sollen hier gesichtet worden sein. Neben den Mangrovengewächsen finden sich auch Breiapfelbäume und seltene Afzelia. Das wilde Leben können Sie nur 20 Kilometer von Hua Hin entfernt auch länger genießen. An den beiden Stränden des Parks stehen Unterkünfte für Besucher bereit, um gemietet zu werden. Wenn Sie Ihre Tage nicht dem Sport verschreiben wollen, bietet Hua Hin auch genügend andere Sehenswürdigkeiten.
Zwar hat Cha-Am eine ebenso lange Badetradition wie Hua Hin, doch hier hat sich das ursprüngliche Fischerdorf zum Teil noch immer erhalten. Abgelegen von den größeren Hotels am idyllischen Strand, folgen Sie dem Pier bis zu seinem Ende, wo ein großes Tintenfischdenkmal dem Meer zuwinkt. In seinem Schatten sitzen die Sportfischer, die hier ganz in Ruhe ihre Leinen auswerfen und miteinander einen Schwatz halten.
In Cha-Am leben zahlreiche burmesische Einwanderer vom Fischfang. Ihre Boote seilen sie an einem hölzernen Steg an und lassen diese im Schlick ruhen, bis die Flut zurück kommt und sie wieder hinaus auf die See fahren können, um Hummer zu fangen. Wenn Sie sich eine Auszeit vom städtischen Leben gönnen wollen, wagen Sie sich auf den Bretterweg und folgen Sie ihm bis zum Markt. Dort werden frisches Obst und Meeresfrüchte feilgeboten und kaum ein Tourist verirrt sich dorthin.
Cha-Am bietet einiges für's Auge. Sowohl der Wat Neran Chararam als auch der Wat Tanot Luang sind einen Besuch wert. Ersterer beeindruckt mit der Statue des sechsarmigen Phra Pit-Thawan. Letzterer ähnelt nicht nur einem in See stechenden Schiff, sondern ist auch maritim dekoriert. Anker und Steuer werden in das chinesisch beeinflusste Gesamtwerk eingefügt.
Mit dem Auto: Ein Privattransfer ab Bangkok (beliebiger Abfahrtsort) nach Hua Hin oder Cha-am können wir organisieren.
Mit dem Zug: Hua Hin und Cha-Am sind mit der südlichen Zuglinie verbunden. Die meisten Bahnen von Bangkok gen Süden machen hier halt. Sie können in
Lamphong oder Bang Sue einsteigen und sind in knappen fünf Stunden da und fahren für 100 Baht (2,30 EURO)
Mit dem Bus: Direkt vom Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok geht es für rund 300 Baht (7,20 EURO) ohne Zwischenstopp nach Hua Hin. Fahrten von der
Stadt aus beginnen an der Sai Tai Mai Busstation und sind wesentlich schneller als der Zug: nur 3,5 Stunden. Preis: 175 Baht (4,70 EURO)
Mit dem Flugzeug: Hua Hin hat auch einen Flughafen. Die Flugzeit von Bangkok liegt bei unter einer Stunde. Preise variieren.
Sie interessieren sich für eine sehr abgelegene Insel, in der Nähe von Hua Hin? Koh Talu ist ein wahres Schnorchler-Paradies und für Robinson Crusoe Charaktere sehr geeignet.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin