Die Stadt Phatthalung hat etwa 35.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Provinz Phatthalung liegt auf der malaiischen Halbinsel etwa 70 Kilometer südöstlich von Krabi und 70 Kilometer nördlich der malaysischen Grenze. Ihre Ostgrenze bildet der nördliche Teil des Songkhla Sees, der hier als Thale Luang bezeichnet wird. Nördlich der Stadt Phatthalung liegt das Tenasserim Gebirge sowie die Provinz Nakhon Si Thamarat.
Die Landschaft der Region ist vom See wie auch von Reisfeldern und Ebenen mit Kalksteinfelsen geprägt. Zwei dieser Felsen, die unmittelbar in der Nähe der Stadt aufragen, werden von besonders vielen Legenden umwoben. Ihre Namen sind Ok Thalu und Hua Taek. Diese könnte man mit "durchbohrte Brust" und mit "abgeschlagener Kopf" übersetzen. Sie sollen der Sage nach die versteinerten Überreste zweier Frauen sein, die sich eifersüchtig und wutentbrannt um einen gemeinsamen Liebhaber geprügelt haben. Geschichtlich gesehen ist Phatthalung interessant, weil man hier Felsentempel gefunden hat, die aus Zeiten lange vor Sukhothai stammen.
Zu den Sehenswürdigkeiten in Stadt und Provinz Phatthalung gehören Seenlandschaften, Gebirgspanoramen, Reisfelder, Tempel und die Innenstadt von Phatthalung.
Eine der Attraktionen in Phatthalung ist der Wat Khuha Suwan. Dieser buddhistische Tempel liegt etwas nördlich der Stadt am Fuße eines steil aufragenden Felsens aus Kalkstein. Der Tempel aus der Ayutthaya-Periode wurde von einem späteren Herrscher verschönert und ausgebaut, um ihm als höchster königlicher Tempel der Provinz zu dienen. Der spirituell wichtigste Teil des Tempels ist die dazugehörige Höhle, in der sich eine große liegende und mehrere goldene sitzende Buddhastatuenbefinden. Die Höhlenwände sind mit den Initialen vieler verschiedener Könige und deren Familienmitglieder versehen, die einmal diese heilige Stätte besucht haben. Am Wat Khuha Sewan kann man außerdem auf den Kalkfelsen hinauf steigen, von wo aus sich ein schöner Ausblick über die Stadt und das nahe Gebirge bietet.
Die zweite Sehenswürdigkeit in Phatthalung ist der Wat Wang im Lam Pam Distrikt. Bei diesem Tempel handelt es sich um eine Anlage aus der Anfangszeit der Rattanakosin-Periode, ist also schon mehr als 200 Jahre alt. Das Hauptgebäude ist ein eleganter Chedi mit gut erhaltenen Fresko-Arbeiten. Erbauer der Anlage war König Rama III, welcher ihn auch dazu nutzte, um Regierungstreffen hier abzuhalten. Zu diesem Zweck gab es neben dem eigentlichen Heiligtum, dem Chedi auch eine Empfangshalle, in der heute noch die Wandmalereien zu bewundern sind. König Rama IV war Urheber der Gemälde, auf denen die Lebensgeschichte Buddhas zu sehen ist. Auch die größte Statue der Anlage, eine Buddhafigur aus Gips, stammt aus der Zeit von Rama IV. Bemerkenswert ist auch der Balkon, auf dem 108 Buddhas rund um das Gebäude aufgestellt wurden. 108 ist im Buddhismus eine heilige Zahl.
Der Gouverneurspalast von Phatthalung ist ebenfalls einen Besuch wert. Er befindet sich in der Nähe des Wat Wang im Lam Pam Distrikt. 1983 wurde das Bauwerk zu einem nationalen Denkmal erklärt. Es war Mitte des 19. Jahrhundert der Wohn- und Regierungssitz von Gouverneur Phraya Apai Borirak, später der seines Sohnes Luang Sri Worachat und ging schließlich in den Besitz von dessen Tochter Prapai Muttamara über. Neben diesem alten Palastgebäude, das aus dem eigentlichen Palast und drei Wohnhäusern im traditionellen Thai Stil besteht, steht heute auch der neue Palast Wang Mai aus dem Jahr 1889 auf dem Gelände.
Eines der heiligsten Gebäude in Phatthalung ist der Phra Phutthanirokhantarai Chaiwat Chaturathit. Dabei handelt es sich um eine sitzende Buddhafigur in einem viereckigen Pavillon, der auch unter
dem Namen Phra Si Mum Mueang bekannt ist. Er liegt in der Nähe des Gerichtsgebäudes in Phatthalung und wird als Heiligtum verehrt. König Bhumipol hat die Statue im Jahr 1968 gestiftet.
Das Phraya Thukkharat Monument befindet sich an einer der Hauptkreuzungen mitten in der Stadt Phatthalung. PhrayaThukrat war ein Mönch, der zu Zeiten des
Königs Rama I lebte, als Thailand vom Krieg der neun Armeen gebeutelt war. Dieser Mönch schaffte es, die Menschen in den umliegenden Dörfern dazu zu bringen, sich dem Kampf gegen
die birmanischen Soldaten anzuschließen, was zu einem Sieg über die birmanische Armee führte. Phraya Thukrat legte schließlich seine Mönchsrobe nieder und wurde vom König zum Bürgermeister
von Phatthalung ernannt. Deshalb wird sein Bildnis in diesem Monument noch immer verehrt.
Der Wat Khian Bang Kaeo liegt am Ufer des Songkhla Sees im Khao Chai Son Distrikt und ist eines der ältesten historischen Denkmäler der gesamten
Provinz Phatthalung. Der Tempel stammt aus der frühen Ayutthaya-Periode. Wo er sich heute befindet, soll einst die historische Stadt Phatthalung gelegen haben. Davon zeugen
noch einige Ruinen rund um den Tempel sowie Buddhafiguren, die hier gefunden wurden.
Phatthalung liegt nicht weit vom mächtigen Songkhla See entfernt. Etwas weiter nördlich dieses großen Gewässers befindet sich ein deutlich kleinerer See, der Thale Noi heißt und nur etwa fünf bis sechs Kilometer im Durchmesser misst. Seine Besonderheit ist, dass er nur etwas mehr als einen Meter tief ist. Sein Wasser ist also viel seichter und wärmer, was dafür sorgt, dass hier eine ganz andere Flora gedeiht als am Songkhla See. Viele verschiedene Wasserpflanzen sind auf der Oberfläche des Sees zu sehen, darunter verschiedene Binsengewächse, Gräser und vor allem Lotus. Wenn dieser seine charakteristischen violetten Blüten entfaltet, verwandelt sich der See in eine märchenhafte Blumenlandschaft. Der Thale Noi bietet zudem mehr als 180 Wasservogelarten eine Heimat. Sie finden in dem seichten Gewässer jede Menge Nahrung. Die beste Zeit für einen Besuch ist zwischen Oktober und März, wenn auch die Zugvögel hier sind.
Der Khao Pu Khao Ya Nationalpark befindet sich im Si Banphot Distrikt. Der von der Bevölkerung liebevoll als Urwald bezeichnete Nationalpark erstreckt sich über ein von Bergen umgebenen flachen Flusstal. Dank der bewegten Landschaft gibt es viele Wasserfälle, die aus verschiedenen Höhen herabstürzen, um am Ende den Lamphura Fluss zu bilden. Besonders schön sind der Khounpra Wasserfall, der Nam Plew Wasserfall und der Nan Sawan Wasserfall. Von einem kleinen Dorf aus kann man die Wanderung antreten. Auch die Mach Cha Plawon Tropfsteinhöhle ist einen Ausflug wert. Im Innern der Höhle befindet sich ein 100 Meter langer See, in dem sogar Fische leben. Zudem kann man hier Fledermäuse beobachten.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin