Wenn sich am späten Morgen die Nebelschwaden legen entfaltet der Nationalpark Huai Nam Dang einen unverwechselbaren Charme. Das Ressort, welches sich im Norden des Landes über eine Fläche von 1512 Quadratkilometern erstreckt, hält unzählige Naturspektakel für Touristen und Naturliebhaber bereit. Grüne Felder und steinige Gebirge, darunter das Chinag Dao Gebirge, prägen die Landschaft im Park. Hier finden Wanderer alles, was das Herz begehrt- vor allem Ruhe. Diese genießen auch zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten wie der indonesische Tiger.
Weil der Nationalpark Huai Nam Dang vor allem dieser Spezies einen letzten Rückzugsort bietet, gehört er seit seiner Ernennung 1995 zu den bedeutendsten und zugleich größten Naturschutzgebieten des Norden Thailands.
Der Nationalpark Huai Nam Dang liegt im Norden Thailands und grenzt an den Nachbarstaat Myanmar. Die weitläufige Landschaft erstreckt sich über insgesamt 1512 Quadratkilometer, was das Ressort zu einem der größten seiner Art dieser Region macht. Der Nationalpark umfasst unter anderem das Chiang Dao Gebirge sowie zahlreiche Flüsse- zwei Faktoren, die das Landschaftsbild des Gebiets massiv prägen und das ein oder andere Naturspektakel für die Besucher bereithält. Aber dazu später mehr.
Nördlich von Chiang Mai gelegen, finden Touristen dort optimale Bedingungen für einen längeren Aufenthalt im Norden Thailands. Der Besuch des Nationalsparks Huai Nam Dang bietet sich als Ziel eines Tagesausflugs an, da die Anreise kurz und unumständlich geschieht. Zwei Autostunden trennen die Großstadt von dem Nationalpark.
Doch auch Menschen, die von ferneren Städten anreisen, werden mit einer atemberaubenden Landschaft und zahlreichen Highlights belohnt. Fernab des Straßenlärms und der Hektik in den Metropolen präsentiert sich Thailand mit der einzigartigen Kulisse seines Nationalparks Huai Nam Dang von seiner schönsten Seite.
Mitten durch den Park schlängelt sich das Gebirge Chiang Dao. Den Höhepunkt des Bergzugs stellt der Berg Dao Chang dar, der es annähernd auf eine Höhe von fast 2000 Metern bringt. Hier finden Touristen einen Ort der Ruhe, können die Seelbaumeln lassen und sich voll und ganz den prägenden Eindrücken der Natur hingeben. Der Ausblick, der sich den Wanderern auf den steinigen Felsvorsprüngen bietet, zeigt eine scheinbar unberührte Naturlandschaft. Wer den Nationalpark Huai Nam dang im Zuge einer Städtetour durch Thailand besucht, entdeckt hier den wahren Zauber des Landes.
Nicht nur optisch erfahren Städtereisende hier einen gewaltigen Kontrast zwischen Naturlandschaft und Thailands Metropolen. Aufgrund der Höhenlagen sinkt die Temperatur von gewöhnlichen, milden 20°C auf kühle 10°. Besonders in den frühen Morgenstunden oder abends in der Dämmerung ist der Besuch des Nationalparks Huai Nam Dang äußerst lohnenswert. Hinsichtlich des Temperaturabfalls sollte dann aber unbedingt an warme Kleidung gedacht werden.
Haben sich die Nebelschwaden am frühen Vormittag gelegt, gibt der Park die Sicht auf unberührte, sattgrüne Felder frei, die immer wieder von steinigem Geröll des Chiang Dao Gebirges durchzogen werden. Ein Paradies für Wanderer! Im Tal herrschen dann auch wieder angenehme 20°C. Auf den weitläufigen Wanderwegen kann man ganz schön ins Schwitzen kommen. Laub- und Mischwälder, die unter anderem Malvengewächse beherbergen, kommen in diesem Fall sehr gelegen, indem sie erholsamen Schatten spenden.
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Doch damit nicht genug. In Sachen Naturschauspiele hat der Huai Nam Dang Nationalpark noch einiges mehr zu bieten. Nicht zuletzt verdankt er seinen Namen dem Huai Nam Dang Wasserfall, der die Fluten rund 50 Meter in die Tiefe stürzen lässt. Auch die Wasserfälle Mae Lat und Mae Hat können der Attraktion wortwörtlich das Wasser reichen. Hinsichtlich der Höhe trennen nur knapp 10 Meter die drei höchsten Wasserfälle des Nationalparks Huai Nam Dang. Etwas kleiner, aber dafür nicht weniger imposant sind die heißen Quellen, die vielerorts aus dem Erdinneren an die Oberfläche dringen. Ihr Wasser erreicht Temperaturen bis zu 99°C wie bei der Pong Nam Ron Pong Dueat Quelle im Südosten des Ressorts. Insgesamt beinhaltet der Nationalpark fünf Naturspektakel dieser Art.
Die wichtige Bedeutung des Nationalparks resultiert jedoch vornehmlich daraus, dass die Fläche zahlreichen, vom Aussterben bedrohten Tier Arten einen Lebensraum bietet. Mit etwas Glück entdecken Besucher auf ihren Wandertouren seltene Arten wie den Sambar, den Fleckenmusar oder die Zibetkatze.
Wer vorab ein wenig recherchiert, erhofft sich aber vor allem ein besonderes Tier anzutreffen: den indonesischen Tiger, auch Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) genannt. Mehr und mehr verschwindet der Bestand der Großkatzen von dem Planten. Der Nationalpark Huai Nam Dang erweist sich als eine der letzten Stätten, um dem Tiger ins Auge zu blicken und ihn in freier Wildbahn zu erleben. Nicht weniger bedeutend ist der Schutz des Kragenbären, der ebenfalls auf der roten Liste bedrohter Tierarten steht.
Wer also auf leisen Sohlen unterwegs ist und die Augen offen hält, hat hier gute Chancen, die seltenen Tiere zu erspähen.
Von einem Guide geführte Touren gehören nicht zur Offerte des Nationalsparks Huai Nam Dang. Besucher bahnen sich ihre eigenen Wege durch die wunderschöne Natur. Gerade diese macht den Reiz der Landschaft aus. Der Nationalpark ist vor allem bei Wanderern beliebt. Von jenen stammt auch dieser Tipp, der diese Destinationsbeschreibung abschließen soll: besonders lukrativ ist die Landschaft im Winter, wenn sich aufgrund der niedrigen Temperaturen dichter Nebel über die grünen Felder legt.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin