Kanchanaburi wird Sie in vielerlei Hinsicht verführen: Ob Sie eher ein Natur- oder mehr ein Geschichtsliebhaber sind – es gibt vieles, was Sie entdecken können. Lassen Sie sich beeindrucken von malerischen Landschaften, schwimmen Sie in erfrischenden Wasserfällen und begeben Sie sich auf die historischen Spuren der ‚Death Railway‘.
Die ruhige Kleinstadt Kanchanaburi liegt in der gleichnamigen Provinz im Westen von Thailand, nur 130 Kilometer von der Metropole Bangkok entfernt. Sie können problemlos mit dem Bus, der Bahn oder auch einem Privattransfer in kurzer Zeit von Bangkok dorthin reisen.
Unsere Tour durch die Provinz Kanchanaburi: Abenteuer in Kanchanaburi
Am besten lässt es sich in Kanchanaburi zwischen November und März aushalten, da die Temperaturen zu dieser Zeit angenehm sind und kaum Regen fällt. In den Monaten März – Mai kann das Thermometer die 40 Grad Grenze des Öfteren überschreiten. Den Erawan und den Sai Yok Nationalpark können Sie am besten zwischen Mai und Oktober besuchen. Die jeweils gleichnamigen Wasserfälle sind zu dieser Zeit in voller Blüte und versprechen Ihnen ein wohltuendes und erfrischendes Bad.
Die berühmt-berüchtigte Eisenbahnstrecke – der Death Railway – verläuft durch Kanchanaburi und verbindet Thailand mit Myanmar. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs von Japanern mithilfe von tausenden Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen errichtet. Der Großteil der Strecke verläuft durch dichtbewachsenen Dschungel und wird heute nur noch auf einer kurzen Strecke befahren. Zweimal täglich fahren Züge für Touristen von Kanchanaburi aus über die River Kwai Bridge in das etwa 70 Kilometer nördlich gelegene Nam Tok.
Teil des Death Railway ist die berühmte Khwae Yai River Bridge. Sie befindet sich nördlich des Stadtzentrums von Kanchanaburi. Durch den gleichnamigen historischen Spielfilm ‚Die Brücke am Kwai‘ aus dem Jahre 1957 nach dem Roman von Pierre Boulles ist sie und das Städtchen Kanchanaburi weltweit berühmt geworden. Die Brücke selbst ist heute auf den ersten Blick nicht sehr beeindruckend – viele Teile wurden ersetzt und so besteht die einstige Holzbrücke jetzt größtenteils aus Stahl.
Bei einem Ausflug zur Brücke am Kwai können Sie gemütlich zu Fuß über die Brücke spazieren, die Aussicht auf die schwimmenden Restaurants unter Ihnen genießen, Geigenspielern bei Ihren Melodien lauschen und die Gedanken in alte Zeiten schweifen lassen.
Jedes Jahr findet Ende November das River Kwai Bridge Festival in Kanchanaburi statt. Eine imposante Licht und Sound Vorführung zeigt die Historie der Death Railway und das Bombardement auf die Brücke am Kwai während des Zweiten Weltkrieges.
Wenn Sie mehr über den geschichtlichen Hintergrund erfahren möchten, können Sie dem JEATH War Museum einen Besuch abstatten. Das Museum befindet sich in einer Bambushütte und ähnelt den damaligen Kriegsgefangenenlagern. Ihnen wird dort vor Augen geführt, unter welchen Bedingungen die Zwangsarbeiter die Bauarbeiten durchführen mussten.
Des Weiteren lohnt sich für Urlauber, die sich näher mit den Umständen des Railway-Baus befassen möchten ein Besuch auf dem Soldatenfriedhof – dem Kanchanaburi War Cemetry – zwischen der Brücke am Kwai und dem Stadtzentrum. Dort ruhen 7000 der gefallenen Kriegsgefangenen der Alliierten.
Manche Urlauber bevorzugen während ihres Aufenthalts eine Unterkunft in einem der zahlreichen Hausboote auf dem Khwae Yai Fluss. Durch sanftes Schaukeln werden Sie dort in den Schlaf gewiegt – wenn es da nicht die vorbeifahrenden Karaoke-Schiffe geben würde. Vor allem am Wochenende trudeln viele Thais aus Bangkok und Umgebung ein und gehen ihrer Lieblingsbeschäftigung – dem Karaoke – nach. Dies sollten sie bei der Wahl eines Hotels gut bedenken.
Außerhalb der Stadt Kanchanaburi, in Richtung burmesische Grenze, finden Sie sich in einer malerischen Landschaft wider. Die Provinz glänzt mit einer zerklüfteten Berglandschaft, prähistorischen Höhlen, erfrischenden Wasserfällen und Flüssen. Manch Reisender verweilt hier schon mal länger als geplant. Die Nationalparks in der Provinz Kanchanaburi bieten eine faszinierende Landschaft und Natur pur. Nur der Tatsache, dass das Gebiet lange Zeit von Schmugglerbahnen kontrolliert wurde, ist es zu verdanken, dass es noch eine relativ ruhige Region fernab des großen Touristenstroms ist.
Der Sai Yok Nationalpark erstreckt sich über 500 km² zwischen burmesischer Grenze und dem Mae Nam Kwae Noi über bewaldetes Bergland. Der Großteil der Urlauber kommt nicht über die Wasserfälle hinaus. Die Hausboote des Sai Yok View Raft versprechen eine ungewöhnliche Übernachtung auf dem Fluss in unmittelbarer Nähe des Sai Yok Noi Wasserfalls. Wer Lust verspürt, mehrere Tage auf dem Wasser zu leben, der mietet sich am besten ein Hausboot und lässt sich mit Vollverpflegung den Fluss hinab treiben.
Der Weg zum 550 km² großen Erawan Nationalpark, der sich über einen Bergzug mit über 1000 Meter hoch aufragenden Kalksteinfelsen erstreckt, führt entlang des Mae Nam Kwae Yai – an Ihnen ziehen Zuckerrohrfelder und eine wunderschöne Hügellandschaft vorbei.
Der siebenstufige Erawan Wasserfall im Nationalpark zählt zu den schönsten und beliebtesten Thailands und ist problemlos während eines Tagesausflugs von Kanchanaburi aus zu erreichen.
Am Wochenende strömen meist zahlreiche Thais dorthin – viele picknicken an den tiefer gelegenen Becken des Wasserfalls und es wird gefeiert, getanzt und gesungen.
Der Trubel konzentriert sich auf die drei unteren der insgesamt sieben Stufen. Wer es etwas ruhiger liebt, kommt am besten unter der Woche in den Park. Der Weg hinauf zu den höher gelegenen Wasserfallbecken wird schmal, steil und glitschig. Über Wurzelwerk und fast senkrechte Lehmrinnen zwängt sich der Pfad durch den Dschungel hinauf zum obersten Pool. Wer oben angekommen ist, kann kaum glauben, dass ihn nur 2 km vom Eingang trennen. Jenseits der Wasserfälle ist im Park kaum ein Besucher unterwegs. Mit etwas Glück und Geduld lassen sich im Park auch Gibbons, Elefanten und zahlreiche andere Tiere bis hin zu Königskobras und Pythons beobachten.
Aber noch imposanter, ist der Huay Mae Khamin Wasserfall!
Jenseits des Erawan Nationalparks liegt an einem großen Stausee der wenig besuchte und dreimal so große Sri Nakarin Nationalpark, der mit Löwen, Leoparden und Zibetkatzen abenteuerlustige Reisende anzieht und mit einem unvergleichlichen Wasserfall und heißen Quellen jeden Naturliebhaber zum Entspannen einlädt.
Neben Touren zu vielen sattgrünen Nationalparks der Provinz gibt es auch einige nahe gelegene Ausflugsziele. Auf einem Hügel liegt das Kloster Wat Tham Khao Pun mit einem Höhlentempel und einer wunderschönen Aussicht über den Fluss. Spektakulärer ist das nicht ganz unumstrittene "Tigerkloster" Wat Pa Luanta Bua – ein Waldkloster, in dem neben den Mönchen auch einige Tiger leben.
Mit dem Bus: Vom Southern Bus Terminal in Bangkok / Thon Buri fahren mehrmals täglich Busse nach Kanchanaburi, mit denen man etwa 2-3 Stunden unterwegs ist.
Mit dem Zug: Von der Noi Station in Bangkok / Thon Buri fahren Züge dritter Klasse nach Kanchanaburi. Die Fahrt dauert in der Regel 3-5 Stunden, da
er sehr oft hält und es des Öfteren zu Schienenproblemen kommen kann
Nützliche und weiterführende interne Links:
© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin