Wegen seiner strategisch günstigen Lage gilt die Stadt als eine der ältesten Besiedlungen Thailands und wurde schon vor tausend Jahren von den Khmer als religiöses Zentrum errichtet und geschätzt. Durch Phetchaburi fließt der gleichnamige Fluss, der in den letzten Jahrhunderten jedoch durch die starke Sedimentation seine Nutzbarkeit für große Schiffe eingebüßt hat. Dabei wurde auch die Provinzhauptstadt von ihrem direkten Zugang zum Meer abgetrennt und hat damit ihre prädestinierte Lage verloren. Doch wer auf eine so natürliche Weise seiner Bedeutung beraubt wird, hat - touristisch gesehen - etwas Besonderes zu bieten.
Phetchaburi - Hauptstadt gleichnamiger Provinz - liegt im südwestlichen Teil Zentral-Thailands. Westlich grenzt die Provinz an Myanmar und das Tenerassim-Gebirge, das mit seinen ausgedehnten Regenwäldern weite Teile der Landschaft dominiert. Hier findet sich auch das größte Naturschutzgebiet des Landes, der Kaeng Krachan Nationalpark. Im ebenen Osten bildet der Golf von Thailand eine natürliche Grenze. Der bedeutendste Fluss der Region kann lediglich von kleinen und flachen Booten befahren werden.
In der Hauptstadt mit seinen rund 26.000 Einwohnern geht es gemütlich und sehr ruhig zu. Das Verkehrsaufkommen ist vergleichsweise niedrig. Viele Sehenswürdigkeiten können zu Fuß erreicht werden. Die Auswahl an Hotels und Gästehäusern ist in Phetchaburi überschaubar, hochpreisige Luxusunterkünfte sind hier eher selten anzutreffen.
Wer seine Ansprüche jedoch nicht zu hoch ansetzt, wird vom Mittelklassehotel bis zum einfachen Gästehaus immer etwas finden. Entlang der Strände, vor allem im beliebten Badeort Cha Am, können Urlauber ihre Unterkunft aus einer größeren Auswahl von einfachen und günstigen Hotels und Strandbungalows sowie luxuriösen Resorts auswählen. Die seichten Strände sind allerdings auch bei den Einheimischen sehr beliebt und es kann am Wochenende auch schon einmal eine größere Schar thailändische Bevölkerung aus Bangkok anreisen, das nur etwa 170 km entfernt liegt. Saisonal sind an den verlandenden Stränden bizarre Salzgärten zu entdecken. Das weiße Gold gilt als Haupteinnahmequelle für die Landbevölkerung.
Obwohl Phetchaburi eine große Auswahl an historischen Bauwerken in Form von Tempelanlagen und Ruinen aus der religiösen Hochzeit der Khmer sowie zahlreiche, sehr gut erhaltene oder kürzlich restaurierte königliche Residenzen aufweist, sucht der Urlauber den Massentourismus, der in Bangkok oder in anderen touristisch gut erschlossenen Gegenden auftritt, vergeblich. Die Stadt zeigt sich eher von einer gemütlichen und zudem sehr sauberen Seite.
Die Provinz Phetchaburi gilt mit ihren noch recht maßvoll frequentierten Stränden als Geheimtipp für einen Strand- und Badeurlaub in Thailand. Wer allerdings den Blick starr auf das einladende Meer gerichtet hat, dem entgeht der Schatz, der ein wenig verborgen im Landesinneren versteckt ist.
Über die gut ausgebaute Straße 3510 erreicht man das größte - und schönste - Naturschutzgebiet Thailands: den Kaeng Krachan Nationalpark. Das Besucherzentrum hält Informationen über verschiedene Ausflugsmöglichkeiten und saisonale Besonderheiten bereit und vermietet auch Wagen, um den Nationalpark zu erkunden.
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Naturschutzgebietes zählen die Tropfsteinhöhlen Namyot, die Tothip-Wasserfälle und die Tham Khao Luang Höhle, in der die 170 Buddha-Statuen durch eine Öffnung in der Decke vom Sonnenlicht beleuchtet werden. Die Pflanzen- und Tierwelt im Nationalpark ist einmalig. Mit etwas Glück können Elefanten, Tiger, Affen oder eine große Anzahl exotischer Vögel beobachtet werden. Ein Besuch des fischreichen Stausees ist besonders in den Sommermonaten empfehlenswert, da dann die Temperaturen nicht mehr so heiß sind. Naturliebhaber können direkt innerhalb des Nationalparks eine Unterkunft im Hotel oder Bungalow buchen oder auf dem sehr preisgünstigen Campingplatz nächtigen.
Wer den Norden Thailands verlassen hat und unterwegs in den Süden ist - oder von Bangkok aus nach Westen fährt - der kommt eigentlich ganz automatisch nach Phetchaburi. Aus der Hauptstadt führt die Südlinie der Überlandbusse auf der Nationalstraße 4 direkt an der Diamantenstadt vorbei: Man muss nur die richtige Haltestelle abpassen und auch rechtzeitig aussteigen.
Mit dem Flugzeug: Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Bangkok und ist täglich mehrfach von allen größeren deutschen Städten aus zu erreichen.
Mit dem Zug: Fast stündlich fahren Züge von beiden Bahnhöfen in Bangkok in südliche Richtung. Fahrzeit etwa 2,5-4 Stunden, je nach Anzahl der
Haltestellen.
Mit dem Bus: Mehrfach täglich starten klimatisierte VIP-Reisebusse oder akklimatisierte Busse vom Southern Terminal Richtung Süden. Fahrzeit etwa
2,5-4 Stunden.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com | Mitgewirkt an diesem Artikel: Melanie Meiers, Autorin