Im Nationalpark Si Nakharin in der thailändischen Provinz Kanchanaburi versteckt sich einer der schönsten Wasserfälle des Landes – und gehört noch
zu den weniger bekannten Sehenswürdigkeiten. Der Wasserfall erstreckt sich über sieben verschiedene Ebenen und bietet zahlreiche interessante Aussichtspunkte. Da der Huay Mae Khamin Wasserfall
aus Kalkstein besteht, setzen sich nirgends Algen ab und die Steine sind nicht rutschig. Das macht auch ein erfrischendes Bad in einem der kleinen Pools möglich.
Der Wasserfall liegt in direkter Nähe der Parkverwaltung und ist dadurch sehr gut zu erreichen. Es gibt einen gut befestigten Wanderweg, der an allen Stufen entlang führt und sich wunderbar in
die einzigartig farbenprächtige Natur einfügt. Der Park ist besonders bekannt für seinen Staudamm- und dem dazugehörigen Stausee Si Nakharin.
Das in Kanchanaburi der etwa 50 km weit entfernte Erawan Wasserfall als die größte Attraktion der Gegend gilt, ist für den Huay Mae Khamin eher von Vorteil. So ist die Atmosphäre hier noch sehr ruhig und entspannt, vor allem, wenn man den Wasserfall zur Regenzeit besucht.
Die Besonderheit des Huay Mae Khamins sind seine sieben Ebenen. Ihre Namen lauten:
Die wohl beliebteste Ebene ist die Vierte, Chat Kaeo. Sie gilt als besonders sehenswert und viele Besucher verweilen hier am längsten. Und besucht man den Nationalpark während der Trockenzeit, lassen viele Besucher sogar die letzten drei Ebenen aus, da diese dann kaum oder nur wenig Wasser führen. Was viele allerdings nicht wissen ist, dass die sechste Ebene, Dong Phisuea, auch den Beinamen „Butterfly Square“ trägt. Diejenigen, die sich die Mühe machen und auch die höheren Ebenen besichtigen, könnten also überrascht sein, was man hier so alles findet.
Man kann alle Ebenen über einen gepflegten Pfad erreichen, die Strecke beträgt knapp 2 km und ist auch für ungeübte Wanderer sehr angenehm zu bewältigen. Alleine die Schönheit der Umgebung lenkt vom Aufstieg ab. Durch die zahlreichen Bambuswälder flüstert der Wind und schafft mit seinem Wispern eine einzigartige Atmosphäre, während man durch die ansonsten recht stille Umgebung wandert.
Möchte man das „Beste“ aus seinem Besuch am Huay Mae Khamin Wasserfall herausholen, sollte man so früh wie möglich ankommen. Denn durch den dichten Waldbewuchs kommt ab 15.00 Uhr kaum noch Sonne durch die dichte Blätterdecke – wobei die daraus entstehenden Schattenspiele gerade für Hobbyfotografen im Thailand-Urlaub extrem reizvoll sein können.
Wer möchte, kann auch im Nationalpark übernachten. In direkter Nähe zum Wasserfall gibt es sowohl befestigte Bungalows, kleine Hausboote, die auf dem Stausee schwimmen oder auch Campingmöglichkeiten. (Passender Artikel dazu: Campingurlaub in Thailand)
Bei der Parkverwaltung finden sich zudem ein einfaches, aber gutes Restaurant (Karte nur auf Thai!), ein kleiner Souvenirshop und Erfrischungsmöglichkeiten.
Der Eintritt in den Park kostet 200 Baht.
Die beste Zeit für einen Besuch am Wasserfall ist im November, wenn die Regenfälle zwar aufgehört haben, der Huay Mae Khamin allerdings immer noch viel Wasser führt. Auch Dezember und Januar bieten sich für einen Ausflug hierhin an.
Ein Grund, warum der Huay Mae Khamin Wasserfall noch nicht total von Touristen überlaufen ist, liegt in seiner Entfernung zu Kanchanaburi. Meist fahren organisierte Touren nur zum 50 km näher gelegenen (und bekannteren) Erawan-Wasserfall. Wir, die Thailand-Spezialisten – haben uns selbst von der Schönheit des Wasserfalls überzeugen können und ihn deshalb in unser Repertoire aufgenommen. Bei unserer Abenteuer-Tour durch den Westen Thailands wird neben einem Elefanten-Refugium auch der Wasserfall und viele weitere Sehenswürdigkeiten angefahren.
Ein anderer Grund, warum der Huay Mae Khamin Wasserfall noch(!) als Insider-Tipp gilt, ist die Tatsache, dass es bis 2012 keine befestigte Straße zum Nationalpark gab. So war alleine schon die Anreise mit einigen Schwierigkeiten verbunden und ein Allrad-Fahrzeug war absolute Voraussetzung. Heute ist die Straße asphaltiert, und auch, wenn noch keine öffentlichen Verkehrsmittel zum Park fahren, so hat dies doch den Besucherandrang deutlich gesteigert.
Mit dem eigenen Mietwagen oder Motorrad beträgt die Distanz von Kanchanaburi aus knapp 110 km. Man nimmt den Highway 3199 für siebzig Kilometer und biegt dann links Richtung Nationalpark ab und folgt der Strecke für weitere 38 km, bis man an der Parkverwaltung ankommt.
Man kann auch mit einem Schnellboot oder der Fähre über den Stausee fahren: am Tha Kradan Pier am Ostufer des Si Nakharin Stausees zum Tha Kamnantuet im Westen. Von dort sind es noch knapp sieben Kilometer bis zum Parkeingang. Die Überfahrt mit der Fähre dauert 45 Minuten.
Nützliche und weiterführende interne Links:
© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com