Wat Phra That Doi Suthep

Buddhistische Tempelanlage Wat Doi Suthep in Chiang Mai Reliquie des Buddha unter goldenem Dach

Nur etwa 15 Kilometer westlich vom Stadtzentrum Chiang Mais liegt das Wahrzeichen Nordthailands schlechthin: Der buddhistische Tempel Wat Doi Suthep ist eine der berühmtesten Tempelanlagen überhaupt.

Jahr für Jahr zieht es tausende von Touristen ebenso wie einheimische Pilger auf den heiligen Berg Doi Suthep. Hier liegt der Tempel, der dem Berg seinen Namen verdankt, auf etwa 1070 Metern Höhe, im Nationalpark Doi Suthep-Pui. Der vollständige Name des Tempels lautet Wat Phra That Doi Suthep Ratcha Woraviharn. Der Namensbestandteil Phra That weist dabei auf den Aufbewahrungsort einer Buddha-Reliquie. Genau dieser Tatsache verdankt der Wat Doi Suthep auch seine Anziehungskraft: In einer weithin sichtbaren Chedi, einer goldenen Pagode, soll hier eine solche Buddha-Reliquie lagern.

Wat Doi Suthep
Wat Doi Suthep in Chiang Mai, Thailand

Der Wat Doi Suthep ist ein Königlicher Tempel zweiter Klasse, gehört damit zu den Tempeln, die von Kindern des Königs oder von Adligen, die einen königlichen Titel erhalten haben, erbaut wurden. Um seine Entstehung ranken sich viele Legenden, auch über das Jahr seiner Erbauung herrscht keine Einigkeit. Die bekannteste Legende soll sich zwischen den Jahren 1328 und 1383 zugetragen haben. Der Mönch Sumana aus Sukhothai brachte eine Buddha-Reliquie nach Chiang Mai, die eigentlich im Wat Suan Dok aufgewahrt werden sollte. Doch plötzlich teilte sich die Reliquie. Beide Teile sollten nicht an einem Ort lagern. Ein weißer Elefant trug die zweite Reliquie auf seinem Rücken und brachte sie zielstrebig zum Berg Doi Suthep, zu einem Felsvorsprung, unter dem der Einsiedler Wasuthep lebte. Der Elefant stieß noch drei Trompetenstöße aus und verendete dann. Der Platz für einen neuen Tempel war gefunden.

Zunächst baute man eine Chedi von sieben Metern Höhe. Unter König Muang Kaeo wurde die Chedi im Jahr 1525 auf 16 Meter vergrößert und erhielt ihren heutigen Sockel. Erst seit 1935 führt eine Straße zum Tempel.

Über die Nagatreppe zum Tempel 

Naga-Treppe
Naga-Treppe im Wat Doi Suthep

Der Wat Doi Suthep liegt inmitten des Nationalparks Doi-Suthep-Pui, der 24. Nationalpark Thailands, gegründet im Jahr 1981. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 261,06 Quadratkilometer. Rund um den Tempel erheben sich jedoch Bauwerke von moderner Architektur. Einen Tempel würden viele hier vielleicht gar nicht vermuten - wäre nicht das Dach des goldenen Chedi schon von Weitem sichtbar.

 

Den Wat Doi Suthep erreichen Sie über die Nagatreppe. Nagas, das sind sagenumwobene Schlangenmenschen. Deren steinerne Ebenbilder, besetzt mit zahlreichen Glasornamenten, säumen die rund 300 Stufen zählende Treppe.

 

Buddhistische Pilger nutzen den Aufstieg zur Meditation. Ist Ihnen die Bewältigung der Treppe zu mühsam, können Sie auch einen Aufzug nutzen. Die Fahrt kostet ein kleines Entgelt, für Thai ist sie frei.


Die goldene Chedi im Wat Doi Suthep

Die Hauptattraktion der Tempelanlage ist ohne Frage die goldene Chedi, das eigentliche Heiligtum. Das Dach aus vergoldeten Kupferplatten leuchtet im Sonnenschein und soll die sagenumwobene Reliquie des Buddha verbergen. Buddha-Figuren säumen das Heiligtum, ein Kristall-Buddha sitzt an seinem Fuße. Ein quadratischer Zaun umgibt die Chedi. Die obere Hälfte ist ebenfalls vergoldet, die Ecken schmücken sogenannte Chats, zeremonielle Schirme, die im burmesischen Stil gehalten sind. Die Sockel zeigen Reliefs von mythologischen Elefanten und Löwen.

Die Chedi erreichen Sie über den Wandelgang, auf Thai als Phra Rabieng bezeichnet. Der Gang entstand im Jahr 1806 unter König Chao Kawila. Mehrere Zugänge führen Sie zu dem ummauerten Gang, an jeder der vier Seiten befindet sich ein Gebäude, zwei Vilharns - buddhistische Klostergebäude und zwei Kapellen. Mehrere Treppen an der Südwestmauer führen zu den unteren und oberen Terrassen. Die Innenwände des Wandelgangs verzieren neuere Wandmalereien; die Kunstwerke am südöstlichen Vihar erzählen die Legende von der Gründung des Tempels. Nehmen Sie sich Zeit, den Wandelgang zu beschreiten, gerne auch mehrmals: Nach buddhistischem Glaube bringt es Glück, die Chedi mehrere Male zu umrunden.

Ebenfalls sehenswert in der Tempelanlage Doi Suthep:

Im Vorhof gedenken zwei Statuen an den weißen Elefanten und den Einsiedler Wasuthep, auf welche die Gründung des Tempels zurückgehen soll. Ebenfalls im Vorhof befindet sich das Glockenspiel. Pilger schlagen die kleinen Glocken mit Holzklöppeln der Reihe nach an. Im Glockenturm befindet sich ein Gong von etwa zwei Metern Durchmesser. Die Plattform der Tempelanlage bietet einen hervorragenden Blick auf die Stadt Chiang Mai

Öffnungszeiten und Kleiderordnung im Wat Doi Suthep, Chiang Mai 

Den Wat Doi Suthep in Chiang Mai können Sie jeden Tag zwischen 8.00 Uhr und 17.00 Uhr besichtigen. Am Vormittag können Sie für 550 Baht auch eine geführte Tour durch die Anlage buchen, von 9.00 bis 12.00 Uhr. Vor allem am Wochenende kann es in der Tempelanlage voll werden - dann nehmen sich nämlich auch Thais die Zeit, eine ihrer heiligsten Städten zu besuchen. Wie für alle buddhistischen Tempelanlagen gelten auch für den Wat Doi Suthep strenge Kleidervorschriften. Unbedeckte Arme und Beine oder gar nackte Füße sind nicht gern gesehen. Ziehen Sie daher langärmelige Kleidung und lange Hosen oder Röcke an, wenn Sie den Tempel

besuchen. Sollten Sie doch mit kurzen Hosen unterwegs sein, können Sie vor der Tempelanlage gegen ein kleines Entgelt lange Beinkleider ausleihen.

Nützliche und weiterführende interne Links:

 

© Autor & Fotograf  | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com