Die meisten größeren Airlines ermöglichen den Transport von kleineren Hunden im Passagierraum des Flugzeuges, so auch bei Flügen nach Thailand. Der Hund muss in diesem Fall in einer eigens für diesen Zweck bestimmten Transportkiste mit den Abmessungen eines Handgepäckstücks untergebracht werden. Diese Kiste darf maximal sechs Kilogramm wiegen, bei manchen Fluggesellschaften auch acht. Wer einen größeren oder schwereren Hund hat, der kann einen Transport des Tieres im Gepäckraum des Flugzeuges veranlassen, und zwar in dem Bereich des Frachtraumes, der klimatisiert ist. Die meisten arabischen Airlines lassen keine Hunde im Passagierraum reisen, sondern verfrachten auch kleine Tiere in den Gepäckraum. Auf jeden Fall ist es notwendig, dass die Transportbox des Hundes dem Tier ausreichend Platz lässt, dass es sich hinlegen und die Beine ausstrecken kann. Um dem Hund die Reise in der ungewohnten Umgebung zu erleichtern, hilft es manchmal, ihm eine Decke oder auch ein Kleidungsstück vom Besitzer in die Box zu legen, sodass der Hund während der Reise bekannte Gerüche um sich hat.
Damit der Vierbeiner nicht am Tag des Abflugs in Panik gerät, empfiehlt es sich, schon einige Wochen im Voraus dem Tier die Transportbox vertraut zu machen, indem man sie zum Beispiel anstelle des gewohnten Schlafplatzes aufstellt. Wer ein besonders unruhiges und ängstliches Tier besitzt, das es nicht gewohnt ist, alleine oder längere Zeit eingesperrt zu sein, der sollte darüber nachdenken, dem Hund für die lange Reise nach Thailand ein Beruhigungsmittel zu verabreichen. Ein Tierarzt sollte vorher um Rat gefragt werden.
Beim Kauf des Flugtickets sollte man bereits darauf hinweisen, dass man den Transport eines Hundes plant, denn dieser verursacht natürlich zusätzliche Kosten. Eine Woche bis drei Tage vor Abflug muss man dann erneut mit der Fluggesellschaft kontaktieren, um den Tiertransport nochmals zu bestätigen. Am besten entscheidet man sich für einen Direktflug, denn das bedeutet weniger Stress für das Tier und verringert das Risiko, dass die Transportkiste verloren geht. Bei der Ankunft in Thailand wird ein Gesundheitszeugnis für den Hund gefordert. Dieses muss im Voraus beim zuständigen Amtstierarztangefordert und ausgestellt werden. Dieses amtliche Gesundheitszeugnis muss zwischen zehn und drei Tagen vor der Reise von einem Amtstierarzt ausgestellt werden.
Für die Reise nach Thailand ist es erforderlich dieses Dokument in deutscher und englischer Sprache zu haben. Es wird nicht nur von der thailändischen Behörde, sondern bereits beim Check-In von der Fluggesellschaft kontrolliert.
Um dieses Zeugnis zu erhalten, muss der Hund gegen Tollwut und Leptospirose (Staupe) geimpft sein. Beide Impfungen müssen spätestens 21 Tage vor Abreise, aber nicht früher als 12 Monate vor der Reise verabreicht werden. Wenn der Hund schon vor längerer Zeit geimpft wurde, kann man einen Test machen, um den Impfschutz gegen Tollwut und Staupe zertifizieren zu lassen. Impfungen gegen Distemper, Hepatitis und Parvovirus werden zwar empfohlen, aber nicht gefordert.
Zudem muss der Hund einen EU-Heimtierpass mit dem zugehörigen Chip besitzen. Außerdem muss man in Thailand eine Einfuhrerlaubnis für das Tier beantragen. Diese ist kostenpflichtig im PET-Control Office am Flughafen in Thailand erhältlich und es wird ausgestellt, wenn alle Papiere geprüft sind.
Zunächst einmal berechnet die Airline zusätzliche Kosten für das zusätzliche "Gepäckstück". Diese hängen unter anderem von Größe und Gewicht der Transportbox ab. Je nach Fluggesellschaft kann der Transport von zum Beispiel Frankfurt nach Bangkok zwischen 30 und 50 Euro pro Kilo kosten. Der EU-Heimtierpass mit Chip kostet etwa 45 Euro. Die Impfung gegen Tollwut ist mit um die 100 Euro die teuerste Impfung, aber unumgänglich. Die weiteren Impfungen wie auch die Staupe-Impfung, welche notwendig ist, um den Hund nach Thailand einreisen zu lassen, kostet etwa 50 Euro. Für das amtliche Gesundheitszeugnis vom Amtstierarzt zahlt man 8 Euro.
Schon beim Check-In am deutschen Flughafen werden Gesundheitszeugnis, EU-Heimtierpass und Micro-Chip überprüft. In der Regel erhebt die Fluggesellschaft die Gebühr für den Transport des Hundes erst beim Einchecken und nicht schon beim Kauf des Flugtickets. Das Tier wird quasi wie ein Sperrgepäck behandelt. Dazu wird die Transportbox gewogen, um den genauen Betrag festzulegen. Hier zahlen Besitzer großer Tiere mehr als Besitzer von kleinen Hunden. Nun muss der Hund entweder in der Passagierkabine oder auch im Frachtraum den langen Flug überstehen. In Thailand nimmt der Besitzer dann die Transportbox wieder an sich. Die Tiere werden meist dort ausgegeben, wo auch Sportgepäck und sperrige Koffer zu finden sind. Anschließend geht es zur PET-Control, die sich meist hinter der Passkontrolle befindet. Der Beamte, der die Papiere kontrolliert spricht mit Sicherheit kein Deutsch. Oft kann man sich mit Englisch helfen, noch besser wäre natürlich Thailändisch. Einfuhrpapiere müssen entweder vom Hundehalter ausgefüllt werden oder werden vom Beamten selbst ausgefüllt. Ein Pfand von 100 bis 300 Bath muss hier entrichtet werden. Der Hundebesitzer erhält alle seine Papiere zurück bis auf das Gesundheitszeugnis, welches einbehalten wird. Ohnehin muss der Hund erneut zehn bis drei Tage vor der Rückreise nach Deutschland in Thailand ein neues aktuelles Gesundheitszeugnis beantragen. Dies muss dort erfolgen, wo auch die Ausreise erfolgt. Wenn es Bangkok ist, dann geht es recht problemlos bei der Quarantänestation des internationalen Flughafens. Bei kleineren thailändischen Flughäfen kann sich die Suche nach einem Amtstierarzt als etwas schwieriger gestalten.
Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com ©
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