Wer Thailand zum ersten Mal besucht, wird einfach fasziniert von der unglaublichen Artenvielfalt des Landes sein. Die geografische und klimatische Lage begünstigt eine Vielzahl an unterschiedlichsten Tierarten - und die Bandbreite reicht dabei von Leoparden und Waranen über Schwarzbären und Gibbons bis hin zum wohl beliebtesten Tier in Thailand, dem Asiatischen Elefanten. Über 900 verschiedene Vogelarten verzaubern mit ihrer exotischen Pracht Ornithologen und Vogelliebhaber aus der ganzen Welt. Und im Golf von Thailand tummeln sich niedliche Clownsfische, Muränen und kluge Tintenfische, die Jahr für Jahr Meeresliebhaber und Taucher aus der ganzen Welt anziehen.
Es gibt jedoch eine ganz bestimmte Tiergattung in Thailand, die hervorragend im subtropischen Klima des Landes zurechtkommt - aber nicht gerade zu den Lieblingstieren der meisten Menschen zählt. Und genau deshalb möchten wir eine Lanze brechen für eine der unterschätztesten Tierarten weltweit, die ganz zu Unrecht unter einem schlechten Image leiden - nämlich den Spinnen. Erfahren Sie jetzt in unserer kleinen Porträtreihe faszinierende Fakten über drei der wichtigsten Spinnenarten; Thailand Spinnen.
Diese Spinne hat sogar Hollywoodgeschichte geschrieben: Dabei sind Vogelspinnen eigentlich ganz anders als ihr Ruf Die Vogelspinne zählt zweifelsohne zu den bekanntesten und gefürchtetsten Spinnenarten der Welt. Vor allem der amerikanische Horrorklassiker 'Tarantula', in dem eine gigantische Vogelspinne Angst und Schrecken verbreitet, hat zum Monster-Image dieser Spezies beigetragen. Dabei sind die Tiere nicht nur sehr scheu, ihr Biss ist auch keineswegs tödlich, sondern eher mit einem Bienenstich vergleichbar. Die Beschwerden nach einem Biss können sich durch Rötungen der Haut oder einen Juckreiz äußern. Meist kommen noch brennende Schmerzen hinzu, die einen an den Stich einer Wespe erinnern. Bei manchen Menschen kann ein Biss der Vogelspinne allerdings auch allergische Reaktionen hervorrufen, dann ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen. Auch Kinder oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können nach einem Vogelspinnenbiss unter Symptomen wie Schwindel, Schwitzen oder Atemnot leiden - in solchen Fällen ist ebenfalls ein Arztbesuch ratsam.
Ihren deutschen Namen 'Vogelspinne' verdankt diese Spinnenart vermutlich der Frankfurter Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian. Sie veröffentlich Ihre Reiseeindrücke bei einem Besuch in Surinam - dem heutigen Thailand - im Jahr 1705. Besonders eine ganz bestimmte Illustration beeindruckte Merians damalige Zeitgenossen: Eine gewaltige Spinne, die auf einem Ast sitzt und gerade dabei ist, einen Kolibri zu verspeisen. Bei Störungen ziehen sich viele Vogelspinnen übrigens eher zurück, als dass sie zum Angriff übergehen würden. Erst wenn sie keinen anderen Ausweg mehr wissen und sich ernsthaft bedroht fühlen, beißen sie auch zu. Übrigens: In Thailands Nachbarland Kambodscha gelten frittierte Vogelspinnen als eine echte Delikatesse.
Einfach riesig und ganz schön mobil: Die Riesenkrabbenspinne schafft es in Bananenkisten manchmal sogar bis nach Europa.
Wo Kakerlaken sich wohl fühlen, da fühlen sich auch ihre Jäger sehr wohl. In Thailand sind es vor allem die Riesenkrabbenspinnen, die in den subtropischen Gefilden auf die Jagd nach Insekten gehen. Weltweit gibt es mehr als 1.000 Arten von Riesenkrabbenspinnen. Dabei gilt die 'Heteropoda maxima' als die größte Riesenkrabbenspinne der Welt. Allein ihre Beinspannweite kann eine beeindruckende Länge von bis zu 30 Zentimetern betragen. Und immer wieder gelingt es den Vertretern dieser Spinnenart, unbemerkt in Bananenkisten in europäische Länder wie Deutschland zu gelangen. Aufgrund der imposanten Größe sorgt die Riesenkrabbenspinne dann regelmäßig für jede Menge Aufregung in Supermärkten, Einkaufscentern oder beim Auspacken der Einkäufe in den eigenen vier Wänden. Als die größten Vertreter der 'Heteropoda maxima' gelten übrigens die in Thailands Nachbarland Laos heimischen Exemplare - deshalb lautet ihre deutsche Bezeichnung auch 'Laotische Riesenkrabbenspinne'.
Seidenspinnen sind im gesamten tropischen und subtropischem Raum zu Hause. Diese Spinnenart gehört zu den größten nicht zu den Vogelspinnen zählenden Spinnenarten der Welt. Seidenspinnen weben beeindruckende Spinnennetze, die sehr groß sind und über eine außerordentliche Stabilität verfügen. Dabei ist die untere Netzseite oft deutlich ausgeprägter. Die Fangspirale verläuft in der Form eines Pendels von einer Seite zur anderen. Die Seidenspinne stattet ihr Netz mit einem speziellen Sitzplatz aus, der das Netz nicht nur stabilisiert, sondern auch eine Art gewölbten Sonnenschutz bietet, Thermoregulation inklusive. Besonders bei Sonneneinstrahlung verfügt der Faden der Seidenspinne über einen faszinierenden Goldschimmer. Seidenspinnen fangen ihre Beute vor allem mit Hilfe ihrer weit ausladenden Netze. Wenn sich ein Beutetier im Spinnennetz verfängt, wird das Jagdobjekt von der Seidenspinne erst eingesponnen erst anschließend, wenn die Beute gut verpackt ist, wird auch tatsächlich zugebissen. Anschließend wird die Beute zum Hauptsitz der Seidenspinne transportiert und ein weiteres Mal eingesponnen. Um das erbeutete Tier zu verzehren, löst es die Seidenspinne schließlich vom Netz ab.
Die Seidenspinnen der Gattung Nephila, auch als Riesenradnetzspinne bekannt, gehören zu den größten Webspinnen der Welt. Die Netze der in Australien heimischen 'Nephila edulis' können einen Durchmesser von bis zu einem Meter betragen. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Stabilität benutzen viele Aborigines die Spinnfäden seit Tausenden von Jahren zum Angeln. Wer von einer Seidenspinne gebissen wird, wird sich dabei zwar schmerzhaft an diese Begegnung zurückerinnern, für Nichtallergiker ist der Biss aber nicht weiter gefährlich. Die Färbung der Seidenspinne ist schwarz, die Beine sind mit gelben charakteristischen Streifen versehen. Im südpazifischen Raum werden vor allem die Netze der Seidenspinnen zum Fischen verwendet, das Fleisch der 'Nephila pilipes' wird als proteinhaltige Nahrung gegessen.
Spinnen sind ebenso faszinierend wie nützlich. Und wenn Sie Urlaub in Thailand machen, werden Sie die Vielzahl an heimischen Spinnen vermutlich niemals zu Gesicht bekommen. Denn wenn Spinnen nicht gereizt oder provoziert werden, sind sie äußerst scheu.
Sollten Sie allerdings auf Insektenstiche von Bienen, Wespen etc. allergisch reagieren, besprechen Sie einfach mit Ihrem Hausarzt, ob bei Ihnen ein Reiserisiko vorliegt.
Und noch etwas: Es kann auch einmal in den besten Resorts in Thailand vorkommen, dass sich eine Spinne in Ihr Hotel-Zimmer verirrt. Bitte beständigen Sie das Personal und versuchen Sie nicht, die
Spinne auf eigene Faust zu entfernen. Sicher ist sicher!
© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com
Wir hoffen natürlich, dass Sie es sich jetzt nicht anders überlegen, mit dem Thailand-Urlaub. Die Viecher krabbeln nun mal in ganz Südostasien herum - aber es sind keine lebensgefährlichen Spinnen wie z.B. die "Redback Spider" aus Australien.
Wir sind schon seit 1988 in der Touristik tätig und vermitteln Individualreisen in Thailand, Laos, Kambodscha, Myanmar und Vietnam. Unser Name ist nicht bloß Dekoration - wir sind echte Thailand-Spezialisten. Mit uns reisen Sie sicher!
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