An vielen Orten in Thailand sprechen die Menschen Englisch, vor allem in gut besuchten Urlaubszielen. Doch für Touristen, die mehr von dem Land und seiner Kultur erfahren möchten, in abgelegenere Teile Thailands reisen wollen und einen näheren Kontakt zu den Einheimischen suchen, sind thailändische Sprachkenntnisse empfehlenswert. „Thailändisch“ oder auch „Thai“ ist die Amts- wie auch Umgangssprache.
In den verschiedenen Regionen Thailands – Nordthailand, Südthailand und Nordostthailand - werden regionale Dialekte gesprochen, die „Standardsprache“, entsprechend unserem „Hochdeutsch“, wird in Bangkok und Umgebung gesprochen.
Um das Jahr 1200 entstand die thailändische Sprache, als der erste Thai-Staat gegründet wurde und der Buddhismus zur offiziellen Religion wurde. Die Thailändische Schrift wurde von König Ramkhamhaeng entwickelt. Die Schrift ist geprägt von Einflüssen des Sanskrit und Pali. Die ursprünglichen Thai-Wörter sind alle einsilbig, doch Lehn- und Fremdwörter aus dem Pali, Sanskrit, Khmer, Chinesisch, Malaiisch, Vietnamesisch, Englisch, Französisch, Portugiesisch und Japanisch können mehrsilbig sein. Die thailändische Sprache entwickelte sich weiter und im 19. Jahrhundert führte ein Engländer die erste gedruckte Schrift ein und es entstanden Druckereien, die dazu führten, dass sich thailändische Literatur verbreitete. Im Jahr 1927 erschien das erste thailändische Wörterbuch.
Thailändisch wirkt auf den ersten Blick sehr kompliziert. Die Aussprache der Thai-Wörter fällt anfangs etwas schwer doch mit Übung und einem guten Gehör, lässt sich die Sprache relativ schnell erlernen! Die Einheimischen freuen sich sehr über sprachliche Bemühungen von den ‚farangs‘ – die westlichen Touristen.
Die verschiedenen Silben, die wie in europäischen Sprachen aus Konsonanten und Vokalen bestehen, können in fünf verschiedenen Tonhöhen ausgesprochen werden und haben je nach dem eine völlig andere Bedeutung. Fünf verschiedene Tonzeichen geben die Melodie einer Silbe an, sie ist entweder eben, tief, hoch, fallend oder steigend.
Im Thai gibt es insgesamt 42 Konsonanten und 32 Vokale, die Sprache ist also eine Buchstabenschrift und nicht wie z.B. das Japanische oder Chinesische eine Zeichenschrift. Die Leserichtung der Konsonanten ist von links nach rechts, doch die Vokale können vor, unter oder über den Konsonanten stehen. Zwischen Silben oder Wörtern gibt es keine Leerzeichen, die das Ende eines Wortes anzeigen, auch fehlen Satzzeichen wie Punkt oder Komma und eine Groß- und Kleinschreibung. Die Grammatik ist im Thailändischen jedoch sehr einfach, da es z.B. keine verschiedenen Verbformen für Personen und Tempus gibt und Artikel fehlen. Männer und Frauen benutzen in Unterhaltungen verschiedene Höflichkeitspartikel, die immer am Ende angefügt werden. Für Frauen ist dies kâ und für Männer kráb. Sagt also eine Frau „Hallo“ heißt es: „sa│wàd-di: kâ“ und für Männer: „sa│wàd-di: kráb“.
Hallo! |
sa│wàd-di: |
สวัสดี |
Danke! |
kↄ:b│kun |
ขอบคุณ |
Bitte! |
kↄ: |
ขอ |
Das macht nichts! |
mâi-bpen-rai |
ไม่เป็นไร |
Entschuldigung! Das tut mir leid! |
kↄ:-tô:d |
ขอโทษ |
Nun, der erste Grund ist sicherlich keine große Überraschung: kann man Thai – und sei es noch so wenig – zeigt man Interesse an der Kultur und das wird von den Einheimischen sehr positiv angenommen. Gerade bei den Thai, bei denen Respekt und Freundlichkeit eine sehr große Rolle spielen, kann durch den gezeigten Willen, in der Landessprache zu kommunizieren, so manches Eis durchbrochen werden.
Denn so freundlich die Thai auch sein mögen, meist sind sie doch sehr zurückhaltend und „echte“ Gespräche kommen auf Englisch nur selten zustande. Doch kann man eine Unterhaltung mit ein paar thailändischen Sätzen in Fahrt bringen, tauen die Thai sehr schnell auf und man kann viele interessante Unterhaltungen führen.
Der zweite Grund ist ein pragmatischer: Thailand ist ein aufstrebendes Wirtschaftsland – es gehört nicht umsonst zu den asiatischen Tigerstaaten, die in den letzten Jahren wirtschaftlich auf der Überholspur fahren. Die Mittelschicht wird immer größer und die Bevölkerung ist recht jung und arbeitet hart. Thailand wird auch in der Zukunft eine immer größere Bedeutung gewinnen und so sind Geschäftsleute, die Investitionen in Thailand planen, gut damit beraten, die Landessprache zu sprechen.
Last, but not least hat sich Thailand in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Auswanderungs- und Überwinterungsziel entwickelt. Und es sollte sich eigentlich von selbst verstehen, dass man in einem solchen Fall die Landessprache zumindest in den Grundzügen kennt. Denn es hat auch ganz praktische Vorzüge: Kann man sich zum Beispiel auf dem Markt auf Thai ausdrücken, kriegt man nicht nur teilweise bessere Preise, sondern auch bessere Waren. Man kommuniziert auf einer vollkommen neuen Ebene und wird vom „Farang“ (Ausländer) zu „einem von ihnen“.
Warum eigentlich nicht? Eine neue Sprache zu erlernen kann spannend und aufregend sein – und schon lange bedeutet es nicht mehr, dass man in einem stickigen Klassenzimmer über muffigen Büchern sitzen muss. Es gibt überall in Thailand mittlerweile Sprachschulen, die Schnupperkurse in Thai für Ausländer anbieten – und das unter hervorragenden Konditionen.
In Chiang Mai lernt man die Sprache, während man in die unglaublich reiche Kultur des Nordens eintaucht. Bei Ausflügen zu historischen Stätten und Tempeln kann man nicht nur etwas zur Geschichte lernen, sondern das ganze noch spielerisch mit einer neuen Sprache kombinieren.
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com