Streetfood aus Thailand

Straßendelikatessen aus Thailand, unsere Top 10

Thailand Streetfood
Pragmatismus?

Garküchen sind ein nicht wegzudenkender Bestandteil auf den Straßen der Siedlungszentren, es gibt sie aber auch entlang der Highways und selbst an touristisch genutzten Strandabschnitten. Sie existieren im Königreich in einer schillernd aromatischen Vielfalt und offerieren je nach der bereisten Region auch regional erhältliche Spezialitäten. Unsere persönliche Top 10 Liste umfasst daher weniger die regionalen Speisen und Schmausereien, sondern eher die landesweit erhältlichen Gaumenfreuden. Die Speisen dieser Liste sind unseres Erachtens nach für Europäische Mägen unbedenklich und geschmackvoll. Sie enthalten in der Regel keine fermentierten Komponenten, achtbeinige Proteinlieferanten oder ungewohnte Kleinsäugetiere und Reptilien oder gar lebende Tiere. Auf diese Spezereien gehe ich am Ende der Liste in separatem Text ein.

Kulinarisches von den Garküchen Thailands

1.       Khao Pad

 

Wokgebratener Reis mit Gemüse und Ei. Eine schnell zubereitete Mahlzeit und auch üblicherweise recht preiswert. Mit dem Zusatz „Khai“ definieren sich fleischlose Varianten mit Ei. „Gai“ bedeutet Huhn, „Moo“, wenn Schweinefleisch mitgebraten wird und „Nua“ heißen Rindfleischversionen davon. „Gung“ bezeichnet Shrimps oder Garnelen und mit „Thalay“ werden Meeresfrüchte sehr gerne bezeichnet. Dieses Gericht ist für Anfänger gut geeignet, weil eine befürchtete Schärfe nicht üblich ist. „Phet“ bedeutet scharf und „Mai Phet!“, reziprok nicht scharf. Nachgewürzt wird hier bei Bedarf aus der Tischmenage oder den Gewürztöpfen an der Garküche.

 

2.       Pad Krapao

 

Mein absoluter Favorit. Das Pad Krapao ist ein typisches Wokfood auf gedämptem Reis serviert. Fleischbeilagenbezeichnungen, siehe unter Punkt 1. Mit einem zusätzlichen Spiegelei (Khai Dao), ergibt sich eine wohlschmeckende Komplettmahlzeit. Diese Speise wird mit frischem Basilikum und Chilies zubereitet, sie verfügt daher über eine gewisse Grundschärfe. Die gewünschte Beschaffenheit von Hühner- und Schweinefleisch, kann mit den Begriffen „Sapp“ (für Kleingehacktes) und „Tschinn“ (für Geschnetzeltes Fleisch) noch näher beschrieben werden. Der erbetene Schärfegrad Ihrer Portion sollte auch bei der Bestellung definiert werden „Mai Phet“ (= nicht scharf), „Phet Thammadaa“ (= normal scharf) und „Phet Phet“ (= besonders scharf), werden aber immer verstanden.

 

3.       Pad Thai

 

Der Klassiker im Streetfoodbereich bei Backpackern. Es besteht aus Bandnudeln, Sojakeimlingen, Tofustückchen, Bananenstaudenherzen, Lauch und gehackten Erdnüssen. Den besonderen Geschmack besorgt dem Pad Thai die tolle Soße aus der einheimischen Tamarindenfrucht. Nachgewürzt kann nach Belieben werden, getrocknete Kleinshrimps gehören in manchen Regionen mit dazu. Als Fleischbeilagen gibt es die übliche Auswahl und auch Meeresfrüchte. Ein prima Gericht um das Essen mit Stäbchen (Ta Kiab) zu lernen, auf Wunsch gibt es aber meist auch eine normale Gabel dazu.

 

4.       Bami Moo Daeng

 

Gehaltvolle Nudelsuppe aus weissen oder gelben Fadennudeln mit rötlich gebeizten Abschnitten von gegartem Schweinefilet. Das ist das typischste Nachtessen in Thailand und wird fast nur vom rollenden Verkaufswagen angeboten. An Gemüse findet sich standardmäßig Pak Bung (ein spinatähnliches Blattgemüse) darin wieder. Gehackte Erdnüsse und getrocknetes Chili findet sich neben den gewürzten Soßen in Kleintöpfchen am Tisch oder dem Verkaufswagen. Zutaten, wie beispielsweise gefüllte Nudelteigtaschen (ähnlich der Ravioli) oder knusprige Schweineschwarte in Streifen geröstet, sind regional bedingt. Wer diese Nudelspeise nicht als Suppe mag, der hat die Option diese auch als „Haeng“ zu bestellen, dann wird das Gericht abzüglich der schmackhaften Brühe serviert. Bami Moo Deang Stände erkennen Sie an den typischen Plakatierungen (des Nachts hinterleuchtet) in der jeweiligen Nudelfarbe und am ausgestellten Schweinefilet in einer Schauvitrine. Gegessen wird Bami üblicherweise mit Stäbchen und auch einem asiatischen Suppenlöffel.

 

5.       Lat-Na

 

Ein tolles Nudelgericht mit viel Soße aus flächigen Reisnudeln mit Pak Bung, Sojakeimlingen, oder Karottenschnipseln. Nicht mit viel Standardschärfe versehen, Hühnerfleisch oder Schweinefleisch wird gerne dazu als Fleischbeilage mitgewokt. Es gibt auch Seafoodversionen, allerdings überwiegend in den Küstenprovinzen.

6.       Gaeng Kiau Wan

 

Süßlich lecker bis pikant ist dieses Potpourri aus Gemüsen in Kokosmilch. Es ist auch als Green Curry bekannt und nicht zwingend nur ein Straßenfood. Hühnchenfleich schmeckt fantastisch dazu, andere Fleischarten sind aber oft wählbar. Dazu wird gedämpfter Reis gereicht, eine typische Restaurantportion sättigt mehr, als nur eine Person!

 

7.       Klebreis mit reifer Mango

 

Gedämpfter Sticky Rice (oft gesüßt) wird mit reifen Mangohälften (tiefgelb) serviert. Ein wirklich schmackhaftes Dessert, auch für Kleinkinder!

 

8.       Som Tam

 

Dieses Standardgericht ist ein Salat aus unreifen Papayas. Wird in Mörsern zubereitet und gibt es auch in einer unbedenklichen Version. Bestellen Sie einfach Som Tam Thai, wenn Sie keinen Wert auf fermentierte Fischpasten und zermörserte Krabbenbeine legen. Som Tam Thai enthält unraffinierten Rohrzucker, verschiedene Soßen, Chilis und Tomaten, sowie geröstete Erdnüsse. Die Menge der Chilischoten bestimmt die Schärfe. Ohne Chili fehlt dem Gericht die Orginalität, aber es ist dann fast schonkostgeeignet. ½ Schote hieße „Prik Küng met“, eine Schote würde mit „Prik Nüng met“ angesagt werden. Ab 4 Chilies wird es richtig scharf, doch Thais und Mutige nehmen auch bis zu einer ganzen Handvoll davon. Som Tam wird mit den Fingern gegessen, meist kann Klebreis dazu bestellt werden. Gegrillte Hühnchenteile oder BBQ Spießchen mit Fleisch werden auch ergänzend dazu angeboten

 

9.       Tom Yam

 

Der Suppentopf gart an Ihrem Tisch nach. Die köstliche Gemüsesuppe, mit Fleisch, Garnelen oder Shrimps, ist eigentlich ein Restaurantklassiker. Deshalb nicht immer an Garküchen erhältlich. Besondere Gewürze und Gewürzpasten machen das Tom Yam zu einem kulinarischen Erlebnis. Wird mit viel Soße und lange gekocht zu gedämpftem Reis gereicht.

 

10.       Khai Yat Sai

 

Ein gefülltes Omelett mit verschiedenen Gemüsen. Fleisch in Gehackter Form kann zugegeben werden, ist aber kein Pflichtbestandteil. Dazu wird gedämpfter Reis gereicht. Dieses Gericht verfügt über wenig oder keine Standardschärfe. 

Garküchen umsäumen die Straßen von Thailand
Garküchen umsäumen die Straßen von Thailand

Thailand ist das Reiseziel von Millionen von sonnenhungrigen Urlaubern jährlich. An kulinarischen Erlebnissen mangelt es ebenso wenig, wie an möglichen Reisezielen im Land. Zu den möglichen kulinarischen Besonderheiten gehören gewisse regionale Spezialitäten. Diese sind dann oftmals im restlichen Land weitestgehend unbekannt. Kaum jemand wird erahnen, dass sich hinter der Bezeichnung Pad Ngu Hau in Korat ein Reisgericht verbirgt, dessen Hauptbestandteil gebratene Cobra ist. Es ist höllisch scharf und schmeckt extrem gewöhnungsbedürftig. Frittierten Riesenwanzen, Heuschrecken oder Würmern begegnet der Urlauber an zahllosen Verkaufsständen am Straßenrand. Feldratten oder Frösche bereicherten in Dürrephasen das Essensangebot in den ärmlicheren Gegenden des Isans. Bei lebendigem Leib verspeist, wird mancherorts eine Tüte Glasshrimps mit Chili und Kräutern. Der Verzehr von Hunden und Katzen findet nun in Thailand nicht mehr in der Öffentlichkeit statt, war aber früher recht populär in den nordwestlichen Mekong-Anrainerprovinzen. Sie können vorbehaltlos ganz Thailand ohne Ekelerlebnisse beim Essen bereisen, sollten sich aber in entlegeneren Gebieten an Ihren gewohnten Standardspeisen orientieren, um vor Überraschungen ganz sicher zu sein.