Die Japanische Enzephalitis ist eine durch den Stich verschiedener Mückenarten (u. a. die Reisfeldmücke Culextritaeniorhynchus) übertragbare Virusinfektion, die zu Entzündungen der Gehirnhäute und des Gehirns führen kann. Jährlich erkranken etwa 30.000 bis 50.000 Menschen an der Japanischen Enzephalitis. Das Verbreitungsgebiet der Krankheit liegt vornehmlich in Ost- und Südostasien. Bricht die Krankheit tatsächlich aus, liegt die Rate der Fälle, die einen tödlichen Ausgang finden, bei bis zu 25 %. Allerdings gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit einer wirksamen Impfung gegen die Tropenkrankheit.
Der Japanische Enzephalitis Virus ist, ähnlich wie der Gelbfieber- oder Denguevirus, ein Arbovirus aus der Familie der Flaviviridae, von dem bis zum heutigen Tag 5 verschiedene Genotypen entdeckt wurden. Der Japanische Enzephalitis Virus hält in Asien den ersten Platz als häufigste Ursache für Gehirnentzündungen, da der Erreger nach Eintritt in den Körper das zentrale Nervensystem angreift. Von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit kann es nach gängigen Erfahrungen der Ärzte zwischen 5 und 15 Tagen dauern.
Der Japanische Enzephalitis Virus sucht sich vornehmlich in Wildvögeln wie Reihern, aber auch in Schweinen, in Pferden, Fledermäusen und einigen anderen Tieren einen Wirt. Sticht eine Mücke den Wirt, wird von diesem Träger der Virus aufgenommen und setzt sich erst im Wirt fest, ohne jedoch selbst in der Mücke auszubrechen. Die Mücke kann mehrere Monate oder sogar mehrere Jahre als Träger des Virus überleben, ohne Schaden zu nehmen. Sie lebt völlig unbeeinträchtigt, bis sie letztlich den Japanischen Enzephalitis Virus weiterverbreitet.
Gerade in ländlichen Gegenden, in welchen die Menschen auf engem Raum mit Haustieren - zum Beispiel mit Schweinen, die der Nahrungsgrundlage oder dem Verdienst dienen - zusammenwohnen, kommt es häufiger zu einer Ansteckung als in städtischen Räumen, wo die räumliche Trennung zwischen Mensch und Tier vollzogen wird.
Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch wurde bis heute noch nicht dokumentiert und scheidet somit als Verbreitungsmöglichkeit aus.
Obwohl ursprünglich in Japan entdeckt - daher auch der Name Japanischer Enzephalitis Virus - ist die Tropenkrankheit dort, dank konsequenter Impfung der ansässigen Haustiere und der guten räumlichen Trennung von Mensch und Tier, so gut wie ausgerottet. Hauptsächlich tritt die Krankheit heute noch in China, Indien, Sri Lanka, Nepal, Vietnam und im nördlichen Thailand auf, also in Gegenden, wo Mensch und Tier zusammenleben. Auch in den tierreichen Gebieten im Norden Australiens kommt es immer wieder zu kleineren Epidemien des Japanischen Enzephalitis Virus.
Hauptsächlich kommt auch in den genannten Ländern der Japanische Enzephalitis Virus in ländlichen Regionen vor. Besonders die Reisfelder sind durch die optimalen Bedingungen für Mücken äußerst gefährlich. Für Touristen besteht bei Kurzaufenthalten in den Ländern ein relativ geringes Risiko einer Ansteckung, wobei das Risiko sich mit längerem Aufenthalt gerade in ländlichen Gegenden natürlich erhöht. Zudem ist während der Regenzeit oder kurz danach die Gefahr einer Ansteckung besonders gegeben.
Jährlich werden ca. 30.000 bis 50.000 Infektionen gemeldet und behandelt. Trotz weit verbesserter Behandlungsmöglichkeiten enden immer noch ca. 10.000 Fälle davon tödlich. Die Dunkelziffer der Krankheit liegt allerdings wesentlich höher, da sie in vielen Fällen von Ärzten überhaupt nicht erkannt wird. Nicht wenige Erwachsene sind immun gegen die Krankheit und bemerken sie, wenn überhaupt, nur an leicht grippalen Symptomen. Für Kinder, alte und krankheitsgeschwächte Menschen ist die Krankheit weitaus gefährlicher. Hier kommt es in nicht seltenen Fällen zu einem schweren Verlauf der Krankheit.
Bei gesunden Erwachsenen bricht die Krankheit nur selten aus - und wenn, verläuft sie mild mit leichtem Fieber und Kopfschmerzen. Bei Kindern bis zum Alter von 15 Jahren und älteren bzw. gebrechlichen Personen kann es zu folgendem Krankheitsverlauf kommen:
Nach dem ersten Schub, der ca. zwei bis vier Tage dauert, kommt es zu einem kritischeren, zweiten Schub:
Wird die Infektion wirkungsvoll behandelt, klingt die Erkrankung nach ca. 10 Tagen ab. Es kann allerdings häufig zu irreparablen Langzeitschäden kommen, wenn zum Beispiel das Gehirngewebe zu stark angegriffen wurde. Lähmungen und psychologische Schäden sind nicht auszuschließen.
Für den Japanischen Enzephalitis Virus gibt es bis heute keine zu 100 % wirksame Medikation. Deshalb greift man bei einer Erkrankung auf eine intensivmedizinische Behandlung zurück, bei welcher die Symptome behandelt werden. Dabei muss besonders auf fiebersenkende Mittel und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Erkrankt ein Erwachsener, kann die Behandlung meist ambulant durchgeführt werden, bei Kindern und älteren Personen sollte schnellstmöglich eine stationäre Behandlung angeordnet werden.
Seit 2009 gibt es gegen den Japanische Enzephalitis Virus eine wirkungsvolle Impfung. Dieser Impfstoff wird zweimal im Abstand von vier Wochen gespritzt und bietet, richtig angewendet, 96% Schutz vor einer Infektion. Nach der Impfung besteht ein ca. 1 jähriger Schutz, danach sollte und muss die Impfung aufgefrischt werden. In Kombination mit der Expositionsprophylaxe lässt sich so ein ziemlich sicherer Schutz gegen die Japanische Enzephalitis erzielen.
Allerdings ist der Impfstoff für Schwangere sowie für Personen unter 18 Jahren nicht zugelassen.
Bitte nageln Sie mich auf die Daten und Unterschiede der genauen Impfpreise in Thailand und Deutschland gegen Japanische Enzephalitis nicht fest. Daher habe ich Ihnen ganz offen die Seite meines alten Impfausweises hier einmal platziert, damit Sie sehen, dass Sie auch in ihrem deutschen Impfausweis einen Aufkleber bekommen. Das Thema: Sich in Thailand impfen lassen (gegen viele Infektionskrankheiten) ist wirklich sehr spannend und regt zum Nachdenken an. Wir kennen viele Urlauber, die das auch so machen. Sich die Auffrischungen in Thailand holen z. B. Unten haben wir Ihnen beide weiterführende Links einmal platziert: Wie gut ausgebildet die dortigen tropenmedizinischen Impfkliniken und auch Krankenhäuser sind. Und auch die Impfstoffe kommen ja auch alle aus demselben „Kochtopf“ Verkaufsverträge, Einfuhr und Politik bestimmen am Ende doch nur die Preise. Die Qualität bleibt. Die Links dazu am Ende des Artikels.
Als unterstützende Maßnahme zur Impfung sollten zusätzliche expositionsprophylaktische Vorkehrungen getroffen werden, wie zum Beispiel:
Um einen rundum sicheren Schutz gewährleisten zu können, müssen alle Vorsichtsmaßnahmen, von der Impfung bis zur Expositionsprophylaxe, gründlich und gewissenhaft durchgeführt werden.
Weiterführende und nützliche interne Links: