Bei Malaria handelt es sich um eine parasitäre Infektionskrankheit, die durch den Stich der Mückenart Anopheles übertragen wird. Die Infektion findet meist in den Dämmerungs- oder Abendstunden statt. Die Tropenkrankheit gilt mit ca. 300 bis 500 Millionen Fällen jährlich als eine der häufigsten und gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Die fünf verschiedenen Malariaerreger erzeugen verschieden ablaufende Krankheitsverläufe - doch ein Symptom haben sie alle gemeinsam: extrem hohes Fieber.
Die einzelligen Parasiten (Plasmodien), die die Krankheit verursachen, werden nach fünf verschiedenen Erregern unterschieden, die zu den unterschiedlichen Formen der Malaria führen:
Plasmodium falciparum gilt als der gefährlichste Malariaerreger - aus ihm entsteht die Malaria tropica, die wohlrisikoreichste Form der Tropenkrankheit. Wird die Malaria tropica nicht rechtzeitig (innerhalb ein bis zwei Tagen) erkannt und richtig behandelt, kann sie tödlich enden.
Die Erreger Plasmodium ovale und vivax resultieren in der etwas schwächer ausfallenden Malaria tertiana, während der Erreger Plasmodium malariae zur Malaria quartana führt. Beide Formen nehmen in den meisten Fällen einen gutartigen Verlauf.
Die Inkubationszeit bei Malaria ist schwer zu beziffern, da man die verschiedenen Erreger genauso berücksichtigen muss, wie die Frage, ob im Vorfeld eine Malariaprophylaxe betrieben wurde. So kommt man auf eine Inkubationszeit von 7 Tagen bis hin zu mehreren Monaten bis zum Ausbruch der Krankheit.
Der Malariavirus wird, meist in den Dämmerungs- und Abendstunden von der weiblichen Anapher Mücke übertragen. Durch den Stich der Mücke wandern die Malariaerreger über den Weg des Blutes in die Nieren, wo sie sofort die roten Blutkörperchen befallen. Durch die Zerstörung der Blutkörperchen kann die Krankheit schließlich ausbrechen.
Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nur unter sehr spezifischen Umständen möglich: zum Beispiel bei Blutkontakt oder von der Mutter zum ungeborenen Kind.
Rund 40% der Weltbevölkerung leben in Malariagebieten - wobei über 90% der Infektionen im tropischen Afrika stattfinden. Aber auch Südamerika, der indische Subkontinent und der Ferne Osten gelten als Risikogebiete. Viele Großstädte und Touristenzentren haben es geschafft, die Malaria in ihren Gebieten so gut wie auszurotten.
Nach Schätzungen der WHO treten jährlich zwischen 300 und 500 Millionen Malariafälle auf, von denen 1,2 bis 1,7 Millionen tödlich enden. Meist sind dies Fälle, in welchen der Erkrankte unter Malaria tropica litt.
Haben sich die Malariaerreger in den roten Blutkörperchen vollkommen entwickelt, zerplatzen die Blutkörperchen und setzten die Erreger frei. Ein bösartiger Teufelskreis entsteht, bei dem immer mehr rote Blutkörperchen dem Erreger zum Opfer fallen und der Körper mit heftigen Fieberschüben reagiert. Während bei Malaria tertiana und quartana nur rund 3% der Blutkörperchen befallen werden, ist bei der Malaria tropica keine Grenze gesetzt - solange der Körper mitmacht. Die Malaria tropica kann sich u. a. durch folgende Symptome äußern:
Bei Verdacht auf Malaria tropica muss sofort gehandelt werden - mit jedem Tag, an dem die Krankheit nicht behandelt wird, steigt das Risiko eines tödlichen Ausgangs. Wird die Krankheit rechtzeitig behandelt, ist eine vollkommene Genesung fast garantiert.
Bei der Malaria tertiana treten starke Fieberschübe von bis zu 40° Grad, begleitet von Schüttelfrost und Schweißausbrüchen, in einem 48-Stunden-Takt auf, manchmal begleitet von Durchfall und Erbrechen.
Die M. quartana zeigt dieselben Symptome auf, allerdings werden die Fieberschübe hier von dem Schüttelfrost eingeläutet und erfolgen in einem 72-Stunden-Akt. Die Schübe dauern meist zwischen 3 - 4 Stunden.
Frühgenug erkannt können alle drei Formen der Malaria medikamentös behandelt werden. Dabei muss bei einer Erkrankung mit Malaria tropica die Behandlung auf jeden Fall stationär auf der Intensivstation vorgenommen werden, während bei Erkrankungen mit M. tertiana und M. quartana auch eine ambulante Behandlung möglich ist.
Um die Krankheitserreger zu zerstören, wird bei der Malaria tropica je nach Krankheitsverlauf eine Kombination verschiedener Medikamente (wie z. B. Atovaquon mit Proguanil) gearbeitet, bei den beiden anderen Malariaformen wird auf das Medikament Chloroquin zurückgegriffen.
Ist man in einem Gebiet, in welchem medizinische Versorgung innerhalb von 24 Stunden nicht garantiert ist, ist es unumgänglich, ein Notfall-Medikament dabei zu haben, um eine sog. "Stand-by-Therapie" durchführen zu können.
Noch bis vor einigen Jahren rieten Tropenärzte und Organisationen dringend, sich vor einer Reise in ein Malariarisikogebiet einer Chemoprophylaxe zu unterziehen. Durch die Einnahme von Medikamenten sollten so nicht die Erreger an sich angegriffen, sondern die Symptome so lange unterdrückt werden, bis die Erreger von selbst absterben würden.
Neuste Studien allerdings haben ergeben, dass die Chemoprophylaxe nur noch bedingt ratsam ist. Die meisten Erreger haben Resistenzen gegen die Medikamente entwickelt und führen die Prophylaxe so quasi ad absurdum - zumal die Medikamente in vielen Fällen nicht unerhebliche Nebenwirkungen bereithalten.
Heute werden nur noch in Fällen, in welchen der Reisende in ein Gebiet mit ausgewiesen hohem Malariarisiko(wie z. B. in Zentralafrika) mit schlechter medizinischer Versorgung reist, Chemoprophylaxe angeraten.
Eine weitere Möglichkeit, sich vor einer Ansteckung mit Malaria zu schützen, ist die Expositionsprophylaxe. Damit sind alle Maßnahmen gemeint, durch die man den fatalen Mückenstich unter Zuhilfenahme verschiedener Hilfsmittel / Methoden verhindert. Unter diese fallen unter anderem:
Alle prophylaktischen Maßnahmen können nur wirkungsvoll greifen, wenn sie konsequent und durchgehend gewissenhaft durchgeführt werden. Schon ein Tag, an welchem man sich zum Beispiel nicht mit Repellentien eincremt, kann reichen, um sich mit Malaria anzustecken.