Thailands Trinkwasser

Alles zur Trinkwasserqualität & Trinkwasserversorgung im Thailand-Urlaub: Bleiben Sie umsichtig und halten Sie die Gefahr vor der Ansteckung von Cholera und Typhus gering.

Zu einem hohen Prozentsatz haben die Bürger von Thailand noch bis vor wenigen Jahrzehnten nur so genanntes Oberflächenwasser als einzige Wasserquelle gehabt. Eine Trinkwasseraufbereitung nach fortschrittlicheren Standards gab es nur in Bangkok, allerdings nur mit wenig schmeichelhaften Erfolgen. Der Hauptgrund dafür ist und war eine zu schlechte Qualität des nachfließenden Oberflächenwassers. Ergänzende Tiefbrunnen mit Kapazitäten existierten erst gar nicht. Das Wasser durchströmt auf seinem Wege von den Rückhaltereservoirs und Stauseen eine fruchtbare Ackerlandschaft, in welcher heftig bewässert und gedüngt wird. Düngemittelrückstände und Pestizide reichern das Wasser in gelöster Form an. Den echten Umweltbonus bekommt das Fluss- und Kanalwasser dann aber im peripheren Cityrandbereich, wo dicht an dicht die Industriegebiete liegen und ihr Wasser um Schwermetallrückstände bereichert in das Wassersystem entsorgen.

Trinkwasser Thailand
Trinkwasser in Thailand: Qualität und Versorgung

Trotz großzügigst bemessener Grenzwerte gelingt es den Wasserversorgungsbetrieben nicht, eine gleichbleibende Unbedenklichkeit für ihr Produkt zu gewährleisten. Als Brauchwasser ist es geeignet, zum menschlichen Verzehr nicht ohne Kompromisse an die Gesundheit. Trinkwasser in industriell produzierter und aufbereiteter Form wird flächendeckend angeboten. Als Trinkwasserlieferanten und -Hersteller mit akzeptabler Qualität etablierten sich schnell die Großverbraucher für Wasser, darunter fast alle Brauereien und auch die Brauselimonadenhersteller um Coca-Cola. Das aufbereitete und abgefüllte Trinkwasser wird im Handel in Gebinden von 250 ml bis zu 5.000 ml angeboten. Üblicherweise haben sogar die 24h geöffneten Convenientstores (z.B.: 7-Eleven, Tesco Espress oder Familymart) ein ganzes Kühlregal mit Trinkwasserflaschen im Sortiment. Es ist obendrein sehr preiswert und wird von dem überwiegenden Teil der thailändischen Hoteliers bereits in den Gästezimmern oder der Minibar gratis bereitgestellt und täglich aufgefüllt.

Trinkwasser aus der Leitung gibt es nicht in Thailand!

Trinkwasserversorgung und Qualität
Kein Wasser aus der Leitung trinken!

Jedenfalls nicht in einer Qualität, welche den bedenkenlosen Verzehr erlauben würde. Asienkenner, Thailand-Spezialisten und Einheimische nehmen auch gezielt nur aufbereitetes Wasser zur Speisezubereitung.

 

Ein Abkochen würde nach einiger Zeit zwar die Keime im Wasser abtöten, aber Schwermetalle, Nitrat und andere Stoffe in gelöster Form oder als Schwebstoffe berührt das herzlich wenig. Residenten behelfen sich mit Ionenaustauschern, der so genannten Umkehrosmose oder auch Aktivkohlefiltern, Molekularsieben und nicht-ionogenen Adsorbern.

 

Das Problem hier ist, dass alle Vorschaltsysteme zwischen Wassersystem und Wasserhahn eigentlich auf eine bestimmte Menge und Art an bedenklichen Wasserinhaltsstoffen ausgerichtet sein muss. Diese Wasseraufbereitung ist kostspielig und wird fast nur von der getränkeherstellenden Industrie angewendet.


Eine ständige Überwachung des Wassernachschubs ist erforderlich und die Systeme sind wartungs- und pflegeintensiv, wenn diese dann auch effizient sein wollen. Schwebstoffe (verantwortlich für eine Wassertrübung) und geruchsbildende Bakterien sowie Algen werden vom Wasserversorgungsbetrieb weitestgehend entfernt. Aber Defizite werden ohne Rücksicht auf den Gesichtsverlust der Wasserversorger von internationalen Beobachtern registriert.

Was bedeutet dieses für den Urlauber und ist man fernab von Bangkok sicher?

Nein, sicher ist es keineswegs außerhalb Bangkoks. Die schlimmsten Fälle von Oberflächen- und Brauchwasserkontamination gab und gibt es im Gebiet von Ubon Ratchathani, Kanchanaburi und auch in vielen anderen, abgelegeneren Gebieten. Arsen im Grundwasser ist kein Geschmacksverstärker, sondern eine hochgiftige Substanz mit kumulativer Wirkung auf den menschlichen Körper. Das bedeutet, dass sich Arsen über Jahre im Körper ansammelt und nach Jahren zu qualvollen Krebsleiden führen kann. Blei im Brauchwasser sorgte für erstaunlich viele Kleinkinder mit Down-Syndrom in manchen Regionen, sogar am Rande von Nationalparks (Thong Pha Phum, Kanchanaburi). Jegliche Aufnahme von Wasser in den Körper sollte von Reisenden vorsichtshalber vermieden werden. Cholera und Typhus sind schlimm, aber Quecksilbervergiftungen und hohe Dosen anderer Schadstoffe können auch die Gesundheit stark beeinträchtigen. Das bezieht sich übrigens aus fast ganz Asien als Reisedestination.

Wie kann sich ein Tourist davor schützen?

Trinkwasser nur aus geschlossenen Flaschen trinken
Nur Wasser aus der Flasche trinken

Vermeiden Sie beim Wassersport oder Aktivitäten im Wasser, dass davon zu viel in Ihren Verdauungstrakt läuft. Trinken Sie keinesfalls aus fraglichen Quellen oder offenen (herumstehenden) Trinkwasserbehältern. Nur auf das aufbereitete Trinkwasser in Flaschen ist wirklich Verlass. Benutzen Sie zum Zähneputzen auch das Flaschenwasser nach Möglichkeit und vermeiden Sie Eis im Getränk aus unsicheren Quellen.

 

Fabriziertes Eis für Getränke aus Trinkwasser, erkennt der Fachmann an dem Loch im Eiswürfel oder dem Eiszylinder. Das Eis in Tüten ist unserer Erfahrung nach ebenfalls unbedenklich (gibt es in den Convenientstores). Vorsicht bei zerstoßenem (crushed) Eis, das stammt ggf. von Riesenblöcken aus früher üblichen Herstellungsverfahren. Die Eisproduzenten für feudalere Hotels und die gehobene Gastronomie werden überwacht und verwenden gutes Trinkwasser als Rohstoff.


Neben dem mineralischen Schadstoffen sind auch die Keimbelastungen im Auge zu behalten. Viele Durchfallerkrankungen und auch Typhus, Cholera und Polio werden auf Keime zurückgeführt, die mit dem Wasser aufgenommen wurden.