Die Fluggesellschaft Nok Air (IATA-Code: DD) wurde im Jahr 2004 von der Sky Asia Co. Gegründet und bildete damit einen Zusammenschluss aus privaten und öffentlichen Unternehmen. Als Hauptanteilseigner fungiert mit 49 % die thailändische staatliche Fluggesellschaft Thai Airways International. Man findet es auch in Europa sehr häufig, dass große Airlines an kleineren Fluggesellschaften beteiligt sind, um diese Gesellschaften zum Beispiel für Transferflüge einzusetzen, mit welchen die Fluggäste der Muttergesellschaft zur Abflugdestination gebracht werden. In der Schweiz schloss sich beispielsweise die Swiss mit der Gesellschaft Darwin aus dem Tessin zusammen, einer Tochter der Etihad, um die Fluggäste zum Primärflughafen nach Zürich bringen zu lassen.
Nach Betriebsaufnahme und erfolgreicher Vergabe der Konzession an die Airline wurden zunächst größtenteils Ziele in Thailand wie Chiang Mai, Phuket oder Nan angeflogen. Weitere Ziele folgten zügig, und so konnte sich Nok Air sehr schnell einen Namen als größter Anbieter von Inlandsflügen machen und seine Kernkompetenz etablieren.
Im Mai 2007 wollte sich Nok Air strategisch neu aufstellen und sich auch auf den internationalen Flugmarktwagen. Dafür bot man beispielsweise tägliche Flüge nach Bangalore in Indien an. Aber schon bald wurde den Verantwortlichen der Airline klar, dass einfach kein Bedarf in dem Rahmen bestand, der für eine Airline wirtschaftlich interessant ist. Nachdem fast 40 % der Flüge auf den internationalen Flügen nur eine mangelhafte Sitzbelegung aufwiesen und die Maschinen teils nahezu leer fliegen mussten, wurde die Strecke nur vier Monate später im November wieder eingestellt. Und das, obwohl die Landeberechtigungen für weitere indische Städte wie Neu-Delhi schon erteilt waren. Doch bevor sich das Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage bewegte und das sehenden Auges, zog man am Firmensitz lieber die Reißleine.
Heute beschränkt sich die Nok Air wieder rein auf die Herzstücke und die eigenen Kernkompetenzen, was bedeutet, man fliegt auf Auslandsflüge nach Myanmar und dort unter anderem nach Rangun.
Nok Air unterhält zudem noch eine Tochtergesellschaft, welche was den Firmensitz angeht in Chiang Mai stationiert ist: Es handelt sich dabei um die Airline Nok Mini. Dieser Ableger von Nok Air operiert mit einer winzigen Flotte und fliegt hauptsächlich abgelegene Pisten wie Chiang Rai an. Hier wurde dann eine entsprechende Nische gesucht und auch gefunden.
Das (inoffizielle) Markenzeichen der Fluggesellschaft Nok Air sind die farbenfroh gestalteten Flugzeuge. Jede Maschine der Airline soll einen tropischen Vogel darstellen. Diese Darstellung ist nicht ungewöhnlich und schon gar kein Wunder, denn schließlich bedeutet "Nok" Vogel auf Thai.
Mit Stand vom März 2014 besteht die Flotte der Nok Air aus insgesamt 15 Boeing 737-800 und zwei ATR-72-500, welche von Thai Airways geleast wurden. Weitere sieben Boeing 737 MAX 8 sollen im Laufe der nächsten drei Jahre folgen und der Flotte zugeführt werden. Zusätzlich zu den bereits genannten Flugzeugen gehören sechs Saab 340B, die sogenannten Turboprops, die von der Siam General Aviation für die Marke Nok Mini betrieben werden, zur Flotte der Nok Air.
Die 15 Flieger der Marke Boeing 737-800 gehören zur Klasse der typischen Mittelstrecken-Flugzeuge, wobei jede der Maschinen Platz für insgesamt 189 Passagiere bietet. Die Turboprops der Marke Saab 340B bieten hingegen nur 34 Sitzplätze an und auch im Flieger selbst natürlich deutlich weniger an Komfort als die weitaus luxuriöser gehaltenen Flugzeuge der Marke Boeing. Allerdings werden alle Maschinen der Nok Air im regelmäßigen Turnus gewartet und sind in einem (für thailändische Verhältnisse) wirklich sehr guten Zustand. Ein Flug mit diesen Maschinen gerät also nicht zu einem Himmelfahrtskommando, wie man es vielleicht befürchten könnte.
Nok Air fliegt auf seinen Routen folgende Ziele an:
Bei den Flügen der Nok Air gibt es generell keine unterschiedlichen Serviceklassen - der Service ist also für alle Ticketinhaber auf den Flügen und in den Maschinen der Airline gleich gehalten. Das Personal zeichnet sich durch seine hervorstechende Freundlichkeit gegenüber jedem Passagier aus - auch wenn das Englisch der Stewardessen manchmal nicht wirklich leicht verständlich ist. Doch auch dabei hilft dann das Reden mit Händen und Füßen nach der Devise: Wer sich verständlich machen will, der schafft es auch.
Gegen einen kleinen Aufpreis von umgerechnet circa 2,50 EUR bei der Buchung kann man als Fluggast ein kleines Menü für den Flug bestellen. Dies Menü beinhaltet eine warme thailändische Spezialität sowie ein Kaltgetränk.
Bei einem Flug mit der Nok Air kann man als Fluggast 15 kg Freigepäck mit an Bord nehmen. Wenn man noch am Flughafen Mitglied des Nok Fanklubs wird, erhöht sich diese Freigrenze sogar auf 20 kg. Zusätzlich dazu darf man ein Handgepäckstück sowie ein kleines Gepäckstück (zum Beispiel ein Laptop oder eine Handtasche) mit in die Kabine nehmen. Die Gewichtsgrenze für das Handgepäck liegt hier bei sieben Kilo. Doch auch wer acht oder neun Kilo mit ins Flugzeug nehmen will, wird eher kein Übergewicht bezahlen müssen.
Die Maschinen, die bei Nok Air eingesetzt werden – aktuell sind es 24 Flugzeuge – sind durch die Bank "frisch aus der Produktion". Die Boeing 737-800 sind in einem tadellosen Allgemeinzustand. In die Jahre gekommen sind jedoch die beiden ART 72-500, bei denen es sich um Propellermaschinen handelt, die eine Kapazität von 30 Passagieren haben. Schauen wir uns die Absturzaufzeichnungen dieser Flug-Dinos an – gerade im asiatischen Raum – so lässt sich festhalten, dass diese Kisten zwar schön anzusehen sind, aber man nicht unbedingt mit ihnen fliegen muss. In den letzten sechs Jahren sind insgesamt drei Flüge von asiatischen Airlines unfreiwillig gelandet, die zu diesem Flugzeugtyp gehörten.
Was die Sicherheit allgemein bei Nok Air angeht, so ist die Linie, die seit Juli 2004 am Markt ist, unfallfrei. Keine Abstürze, keine Todesopfer, keine Verletzten. Das macht Nok Air zu einer sehr sicheren Airline – besonders wenn man schaut, wie viele Passagiere in der Zeit transportiert wurden.
Möchte man zum Beispiel mit der Nok Air von Bangkok aus auf die Inseln Koh Samui oder Koh Phangan reisen, bietet die Airline eine Kombination aus dem Flug und einer Fährfahrt an. Dabei wird für den Transfer vom Flughafen Nakhon Si Thammarat zum Pier gesorgt und die Fähre auf die Inseln wartet auf jeden Fall - auch bei Verspätungen des Fluges. Service wird in dem Fall bei Nok Air groß geschrieben.
Preisbeispiel: Flug von Bangkok nach Phuket: ca. 35,- Euro
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© Autor & Fotograf | Michael Schaller, Gründer von Thailand-Spezialisten.com